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Klare Worte und ein Bekenntnis zu Bayern

(Wolnzach, hr)

Hubert Aiwanger ist das politische Schwergewicht der Freien Wähler, und so freute es Johannes Ays und Ralf Hochmuth ganz besonders, dass der Bundes- und Landesvorsitzende Wolnzach zur Hopfenernte einen Besuch abstattete. Dabei stand aber nicht nur die Besichtigung eines Bio-Hopfenbaubetriebs auf der Tagesordnung. In einer Grundsatzrede warb Aiwanger für eine Stärkung des gesamten ländlichen Raums.

„Ohne Bauern kein Bayern“, so die deutliche Aussage von Hubert Aiwanger. Für ihn gehören die Landwirte zum Gesellschaftsbild Bayerns, das es zu bewahren gilt. So verschaffte sich der Landespolitiker auch einen Einblick über die Hopfenernte auf dem Biohof von Georg Pichlmaier. „In ganz Deutschland gibt es nur sieben Landwirte, die Hopfen auf biologische Weise anbauen“, erklärt der Landwirt und machte schon auch deutlich, dass im Hopfenbau ein großer Aufwand dahinter steckt. Pflanzenschutz, Düngung auf Vieles gilt es zu achten, wenn unter dem Biosiegel produziert wird. Insgesamt aber auch eine Entscheidung, hinter der Georg Pichlmaier steht: „Wir sind mehr als zufrieden mit der Entscheidung, den Betrieb vor 11 Jahren umgestellt zu haben.“

Die Sorgenfalten hingegen trieb ihm, wie auch so vielen anderen Landwirten, die anhaltende heiße Witterung auf die Stirn. Deutlich weniger Ertrag, so könnte man unterm Strich diese Ernte zusammenfassen. Und genau an dieser Stelle kommt nun auch die Politik ins Spiel. „Wir brauchen eine steuerfreie Rückstellung in der Landwirtschaft“, so Hubert Aiwanger. Damit greift der Freie Wähler auch eine Forderung der Hopfenpflanzer auf, die dies auf dem Kreisbauerntag jüngst gefordert hatten. „Es geht hier einfach um ein nachhaltiges Wirtschaften“, so Aiwanger weiter. In guten Jahren sollen also die Landwirte entsprechende Rücklagen bilden können, um damit schlechtere Ernten zu überbrücken. Einen entsprechenden Vorstoß wollen die Freien Wähler auch einbringen.

„Für mich geht es hier um den Erhalt der bäuerlichen Struktur“, erklärt der Politiker. Natürlich verwies auch er auf den immer weiter voranschreitenden Strukturwandel, doch der Erhalt der Höfe, auf denen noch der Landwirt der direkte Ansprechpartner ist, das hat für ihn oberste Priorität. In diesem Zusammenhang gab es von ihm auch ein klares Bekenntnis zum Hopfenforschungsinstitut in Hüll. „Es liegt im öffentlichen Interesse hier Forschung und Züchtung zu betreiben und sie nicht einem Unternehmen zu überlassen.“

Das waren aber nicht die einzigen Themen, zu dem die Wolnzacher vom Landespolitiker eine Antwort haben wollten. Ganz oben auf der Agenda steht derzeit das Thema Asyl. Manching steht dabei nicht nur was den Kreis, sondern vor allem was Bayern und ganz Deutschland anbelangt, im Fokus. In der Max-Immelmann-Kaserne entsteht das erste Zentrum für Flüchtlinge mit nur geringen Aussichten für ein Bleiberecht. Wie groß diese Problematik dabei tatsächlich ist, das zeigen nicht nur die stetig steigenden Flüchtlingszahlen, sondern auch die Aussagen vom dortigen Bürgermeister Herbert Nerb: „Diejenigen die Hilfe benötigen, denen müssen wir helfen“, so Nerb, der sich aber auch in Sachen der Wirtschaftsflüchtlinge deutlich äußerte. „Die die nur wegen einer besseren Zukunft nach Deutschland kommen, werden die Heimreise wieder antreten müssen.“

Auch Aiwanger sah dies ähnlich, ging aber mit seiner politischen Forderung noch einen Schritt weiter. „Man muss den Menschen vor Ort helfen“, so seine Aussage. Er plädierte in diesem Zusammenhang nicht nur für UNO-Schutzzonen in den Krisenherden, sondern auch, dass man Flüchtlinge, die im Mittelmeer aufgegriffen werden, wieder zurückschickt. „Das wäre auch ein deutliches Signal an die Schleuser.“ Wie groß die Herausforderungen der kommenden Monate sind, die auf Bayern und die Bundesrepublik zukommen, das zeigen auch an den Verwaltungsgerichten anhängigen Klagen gegen eine Abschiebung. Um hier handlungsfähig zu bleiben, muss die Zahl der Verwaltungsrichter deutlich erhöht werden. Gleichzeitig dürften sich aber auch die Lehrer einer neuen noch ungeahnten Aufgaben gegenüber sehen, wenn am Dienstag nach den Sommerferien auch für viele Flüchtlinge die Schule beginnt. „Wir haben in Bayern viele arbeitslose Grundschullehrer, diese müssen unbedingt eingestellt werden“, so die klare Forderung von Hubert Aiwanger. Für ihn steht zwar die Humanität an oberster Stelle, dennoch muss man auch über die Belastbarkeit des Staates reden. Für diese Worte gab es von allen Seiten viel Applaus.

„Es waren wirklich klare Worte auch zu schwierigen Themen“, erklärte Ralf Hochmuth Ortsvorsitzender von Rohrbach. Am Ende hatte der Landespolitiker dann noch eine angenehme Aufgabe, verdiente Mitglieder beider Ortsvereine aus Wolnzach und Rohrbach zu ehren.

 

 

 

 

 

 

 

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