Umweltministerin Scharf lobt vorbildlichen Hochwasserschutz in Baar-Ebenhausen
(Baar-Ebenhausen, rt)Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf in Baar-Ebenhausen.
Als ein vorbildlich umgesetzt bezeichnete die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) das Hochwasserschutzkonzept in Baar-Ebenhausen. Heute machte sich heute vor Ort ein Bild vom Fortschritt der Maßnahmen und zeigte sich dabei beeindruckt von der bereits geschafften Hochwasserfreilegung.
"Wir wollen den Hochwasserschutz in ganz Bayern weiter voranbringen; hier in Baar-Ebenhausen ist es gelungen, die Interessen der Stadt- und Verkehrsentwicklung, des Naturschutzes und wasserwirtschaftliche Ziele in Einklang zu bringen“, sagte Scharf vor etwa 300 Zuhörern, die auch zur gleichzeitigen Einweihung des "Nepomukplatzes" gekommen waren. Hochwasserschutz sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, so die Umweltministerin weiter. Rund 500 Anwesen in Baar-Ebenhausen würden mit diesem umfassenden Projekt besser vor Überflutungen geschützt. Das Hochwasserschutzkonzept für den Ort beinhalte ein Bündel von Maßnahmen: den Neubau zweier Brücken, eines Pumpwerks sowie neue Hochwasserschutzmauern mit einer Länge von etwa 350 Metern, an die sich ein 300 Meter langer Deich anschließt. „Jetzt ist bereits ein wichtiger Meilenstein erreicht“, so Scharf, die sich ausdrücklich für die „vorbildliche und gute Zusammenarbeit“ mit der Gemeinde bei deren Bürgermeister Ludwig Wayand (CSU) bedankte. 2016 werde es mit dem Pumpwerk Nord ein weiterer Meilenstein geben. „Die notwendigen finanziellen Mittel können von unserer Seite definitiv zugesichert werden“, bekräftigte Scharf. Parallel zu den technischen Maßnahmen zeigte sich die Ministerin auch an einem natürlichen Hochwasserschutz interessiert und sagte wörtlich: „Wir müssen aber auch unseren Flüssen mehr Raum geben.“
Ministerin Scharf trägt sich flankiert von Baar-Ebenhausens Bürgermeisters Ludwig Wayand ins Goldene Buch der Gemeinde ein.
Wayand beschwor seine ebenfalls anwesenden Bürgermeister-Kollegen Herbert Nerb (FW) aus Manching und Adolf Kothmeier aus Reichertshofen, weiterhin am erfolgreichen interkommunalen Hochwasserschutz weiterzuarbeiten. Manching wird es übrigens im Frühjahr 2016 mit dem Hochwasserschutz loslegen, wie am Rande des Festaktes zu erfahren war. In Baar-Ebenhausen strebe man an, bis zum Jahr 2022 die Hochwasserfreilegung abgeschlossen zu haben, merkte Wayand an.
Die Gesamtkosten des Schutzprojektes betragen rund acht Millionen Euro, die sich Freistaat und Gemeinde teilen. Hochwasserschutz ist in Baar-Ebenhausen schon seit mehr als 20 Jahren ein großes Thema, spätestens aber nachdem im April 1994 erhebliche Überflutungen für zahlreiche Schäden gesorgt hatten. Nach dem Juni-Hochwasser vor zwei Jahren hat der Freistaat seine Strategie zum Schutz vor Hochwasser erweitert und neu ausgerichtet. Das „Hochwasserschutzprogramm 2020plus“ ist die größte wasserbauliche Infrastrukturmaßnahme Bayerns. Insgesamt 3,4 Milliarden Euro sollen in den kommenden Jahren bayernweit in den Hochwasserschutz investiert werden. Scharf: "Jeder Euro, den der Freistaat Bayern seit 2001 für den Hochwasserschutz ausgegeben hat, zahlt sich aus."
Scharf im Gespräch mit Wayand und Wolf.
Für die musikalischen Rahmen des Festaktes, an dem neben dem Landtagsabgeordneten Karl Straub auch Landrat Martin Wolf und die frühere Staatssekretärin Erika Görlitz (alle CSU) teilnahmen, sorgte die Blaskapelle Puch. Zugegen mit Abordnungen waren außerdem alle fahnenführenden Vereine von Baar-Ebenhausen.
Die Weihe des Platzes übernahmen die Pfarrer Josef Dunau und Peter Plack. Und auch die Sandsteinfigur aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, die den heiligen Johann Nepomuk zeigt, steht nun wieder restauriert auf ihren hohen Sockel. Für die Zuschauer gab es anschließend Freigetränke und eine Semmelbrotzeit von der Gemeinde spendiert.
Gabriel Seidl begrüßte die Ministerin mit vom "Verserl-Paule" verfassten Reimen.
Hier mit freundlicher Genehmigung des Autors Paul Thaller alias "Verserl-Paule" der von Gabriel Seidl vorgetragene Verstext, den Scharf äußerst amüsant fand:
Sehr geehrte Frau Ministerin Ulrike Scharf, sehr geehrte anwesende Damen und Herrn,
an soichan Dog wia heit mog I gern.
Denn do derf I a kloans Verserl vordrong,
und I fang glei moi o, des aufzusong.
Ned selten hod uns in Baar-Ebenhausen as Hochwasser aufgelauert,
und tatsächlich hods de meisten a bisserl zlang dauert,
bis die Freilegung endlich ogeh hod derfa,
des is aber zu oller letzt unsrer Gmoa vorzuwerfa.
A die Frau Ministerin Scharf konn nix dafia,
de gibt sich für Baar-Ebenhausen de gresste Miah.
Sie schaugt heit sogor persönlich hier her,
a so hocha Bsuach, der gfreit uns scho sehr.
Zamm mir ihra gfrein mir uns ned bloß über den Hochwasserfreilegungsbeginn,
sondern schaung ganz gespannt zur neia Paarbrückn hin.
Denn rund um die Paarbruck wurde a schena Blotz errichtet,
auf dem ma a den allseits bekannten Nepomuk wieder sichtet.
Dieser Nepomuk hod ois Priester a Beicht von der Königin ned verrohn,
und kam wex seiner Treue zum Beichtgeheimnis leider zu Schohn.
Der König hod se diese Strafe für eam „ausgedenkt“,
und den schweigsamen Nepomuk in der Moldau ertränkt.
Zum Gedenken an diesen tapferen heiligen Mo,
denga mir nadirle olle an dieses Ereignis dro.
Heit aber wuin mir mit Freid diesen Blotz eiweihn,
und I bin sicher, dass mir uns no oft an diesem Blotz erfrein.
Vui mehra wui I nimmer gor nimmer erzein,
I mecht ja de Poliker die Schau ned stein.
I mecht aber no oa Bitte obringa und zwar an die Frau Ministerin Scharf,
wia Sie scho seng hod die Gmoa immer guade Ideen und desweng Bedarf,
a boor finanzielle Mittel mehra aus Minga zu empfanga,
da dafia daan mir eahna sehr herzlich danga.
Mit dieser Bitte hör I mi meim Verserl auf,
und wünsch der heitigen Einweihung an harmonischen Verlauf!
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