hallertau.info News

Gesucht: 34 Bettenplätze für Asylbewerber in Pörnbach

(Pörnbach, rt)

 

Alle 19 Kommunen des Landkreises Pfaffenhofen haben sich bei der heutigen Bürgermeister-Dienstbesprechung bereit erklärt, jeweils bis zu zwei Prozent ihrer Einwohnerzahl an Flüchtlingen aufzunehmen. Sollten keine angemessenen Unterkünfte in einer Gemeinde gefunden werden, signalisierten die Gemeindechefs ihre Bereitschaft, grundsätzlich selbst als Investoren tätig zu werden. Für Pörnbach bedeutet dies zunächst, dass Platz für etwa 34 Asylbewerber gefunden werden muss.

Landrat Martin Wolf (CSU) und der Sprecher der Bürgermeister im Landkreis, Manfred Russer (CSU), machten dies in einer eilends einberufenen Pressekonferenz bekannt (Dazu folgt in Kürze ein überörtlicher Beitrag in unserer Zeitung). Dies geschehe in einer Art von solidarischer Selbstverpflichtung.

Insider rechnen mit einer bedeutenden Welle von Asylbewerbern, die spätestens nach dem Münchenr Oktoberfest in Bayern ankommen wird. Wie es gestern aus dem Landratsamt hieß, sind momentan im Kreis insgesamt 1034 Flüchtlinge untergebracht. Allein für das kommende Vierteljahr wird sich den aktuellen Voraussagen nach die Zahl auf 2.400 Flüchtlingen erhöhen. Nachdem im Gemeindebereich von Pörnbach seit geraumer Zeit bereits zehn Asylbewerber untergebracht sind, ist folglich damit zu rechnen, dass innerhalb kurzer Zeit weitere 34 geflüchtete Menschen unterzubringen sind.

Pörnbachs Bürgermeister Helmut Bergwinkel (FUW) sprach am heutigen Nachmittag von „verschiedene Varianten“ die bei der Dienstbesprechung vorgestellt worden seien, um das Unterbringungsproblem zu lösen. „Eine unmittelbare Verpflichtung resultiert daraus nicht“, so der Ortschef. „Man muss schauen, wie man die Zwei-Prozent-Regelung umsetzen kann.“ Sie sei lediglich eine Richtschnur. „Es gibt keine verbildlichen Vorgaben“, erklärte Bergwinkel.

Derzeit stehe auch der Bau einer Asylunterkunft in der Gemeinde nicht zur Debatte. Überdies müsste einem solchen Vorhaben auch noch der Gemeinderat zustimmen. Konfrontiert wird das Gremium jedoch vermutlich recht schnell mit der vom Landrat vorgeschlagenen Option, denn unabhängig von der aktuellen Lage wird es bei realistischer Betrachtung nicht bei den derzeitigen Zuweisungsquoten bleiben; sie werden sicher noch steigen. 

Doch die Flüchtlinge brauchen ein Dach über dem Kopf. Wie das eine kleine Gemeinde wie Pörnbach schultern soll, darauf gibt es bislang keine Antwort. Zumal das Haushaltsbudget ja alles andere als üppig ist und sich nicht jede gemeindeeigene Fläche zur Bebauung eignet. Bergwinkel sagt ebenso deutlich wie ratlos: „Es gibt im Endeffekt noch keine konkreten Unterbringungsmöglichkeiten in Pörnbach. Man wird sich etwas überlegen müssen.“
 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.