hallertau.info News

Aufstand der Förnbacher

(Pfaffenhofen, wk)

Mit vielen Zuhörern sah sich der städtische Bauausschuss bei seiner Sitzung konfrontiert, denn es ging um die Änderung des Förnbacher Bebauungsplans Nr. 89 „Auf der Höhe“, insbesondere um die Frage, ob der Spielplatz und die weitere Grünfläche reduziert werden und der freigewordene Platz für die Bebauung mit zwei Doppelhäusern genutzt werden sollte.


Dieser Ansatz passte vielen der anwesenden Förnbachern überhaupt nicht. Nachdem sie davon Kenntnis bekommen hatten, hagelte es Proteste und eifrig wurden Unterschriften gesammelt. Es sollen, so hört man, bis zu 60 Unterschriften von den umliegenden Anwohnern geworden sein (Vater, Mutter, Kinder etc. mit eingerechnet). Und Unterstützung bekamen sie von den Mitgliedern der CSU-Stadtratsfraktion, die zuletzt in der Juli-Sitzung des Stadtrates den generellen Sanierungsplan für Spielplätze mit beschlossen hatte. Und dieser Plan sah eben auch für Förnbach die Reduzierung der Fläche mit gleichzeitige Aufwertung des Spielplatzes vor. Die Fläche von 2.500 m² sollte auf 1.500 m² reduziert werden, der Verkaufserlös sollte gezielt für die Aufwertung von Spielplätzen eingesetzt werden. Altbürgermeister Prechter (CSU), der lange nicht in der Spielplatzgegend war, zeigte sich überrascht, wie schön die Gegend eigentlich sei und plädierte, die Planung in reduzierter Form voranzutreiben. Reinhard Haiplik setzte sich für den Erhalt der Bäume ein, da die Dörfer dadurch schöner seien und sprach sich für eine Bürgerbeteiligung aus, die sich die Stadt ja „auf die Fahnen“ geschrieben habe, doch Bürgermeister Thomas Herker konterte, dass es sich jetzt erst mal um den Aufstellungsbeschluss handele, die Bürgerbeteiligung sei im folgenden Verfahren ja gesichert. CSU-Stadtrat Michael Kaindl sprach sich gegen jegliche Änderung des Geländes aus und wollte einen Teil des Spielplatzes für Senioren berücksichtigt haben, was ihm ein zustimmendes Brummen der anwesenden Förnbacher einbrachte. Vom Stadtrats-Urgestein Franz Schmuttermayr (CSU) kam der Hinweis auf die Historie, dass bei der erstmaligen Aufstellung des Bebauungsplanes das Landratsamt gefordert und durchgesetzt habe, dass der Spielplatz so groß auszuweisen sei und die Anwohner diesen Platz ja vor 30 Jahren mit 90 Prozent mit bezahlt hätten. Wie nachher zu hören war, hatten Anlieger damals sogar vor dem Verwaltungsgericht gegen diese Auflage des Landratsamtes geklagt, aber verloren. Ihm persönlich täte es deshalb weh, wenn die Stadt jetzt durch den Verkauf der Teilfläche profitiere. Diese Worte fielen natürlich bei den Zuhörern auf fruchtbaren Boden, denn sie applaudierten kurz, wenn sie ihre Meinung vertreten hörten.
Von Bürgermeister Herker kam der Vorschlag, die Aufstellung des geänderten Bebauungsplanes zu beschließen und dann im Planungsverfahren die ursprüngliche Planung zu reduzieren. Gegen die Stimmen Reinhard Haipliks und der CSU-Mitglieder wurde Herkers Antrag angenommen, wobei 3. Bürgermeister Roland Dörfler süffisant bemerkte, dass die „Schwarzen“ immer grüner würden.
 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.