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Der Tag des Dankes

(Wolnzach, hr)

Viele Felder sind leer, die Ernte nahezu eingebracht – so wie in Wolnzach Zeit Danke zu sagen. In einem feierlichen Gottesdienst zog die Kirchengemeinde vor den Altar, um nicht nur für die Gaben, sondern auch für alles – vor allem die Kraft, Herausforderungen zu bewältigen – zu danken.

„Vergiss deinen Gott nicht und vergiss deinen Nächsten nicht“, mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Johann Braun die Gläubigen. Ein Satz, der in diesem Jahr von ganz besonderer Bedeutung ist. Immer größer werden doch die Herausforderungen im Bereich der Flüchtlingspolitik. „Gerade aus diesem Grund ist dieser 3000 Jahre alte Satz heute aktueller denn je“, so Braun weiter und dankte damit auch für den Einsatz und das Engagement in diesem Bereich.

Doch nicht nur für diesen Einsatz fand er Worte des Dankes, auch Wolnzacher Obst- und Gartenbauverein sagte der ein herzliches „Vergelt’s Gott“. Seit vielen Jahren schon gestalten sie nicht nur den reich geschmückten Ernte Altar, sondern auch die Erntekrone. In diesem Jahr stand dabei eine ganze besondere Frucht im Zentrum: die Birne. „Sie hat eine fast 5000-jährige Geschichte“, erklärt Pfarrer Johann Braun und verweist dabei nicht nur auf Homer und die alten Römer, sondern auch auf die Germanen. Auch heute noch zählt Deutschland und auch Bayern zu den wichtigsten Anbaugebieten dieser Frucht, die so vielseitig ist. „Man kann sie nicht nur direkt verspeisen, sondern auch leckere Mareladen und Liköre aus ihr herstellen.“ Dabei ist sie mit ihren vielen Vitaminen und vor allem weil sie den Blutdruck senken kann auch noch sehr gesund. „In manchen Büros und im Rathaus sind Birnen deswegen nicht verkehrt“, schmunzelte Pfarrer Braun und zitierte am Ende Theodor Fontane: „Und die Jahre gingen wohl auf und ab, längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab, … So spendet Segen noch immer die Hand des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.“


Aber Erntedank ist nicht nur der Tag um „Vergelt’S Gott für die zahlreichen Früchte der Erde zu sagen, nein viel mehr dankten die Wolnzacher für viele unvergessliche Ereignisse des letzten Jahres. So wurde Susanna Juretschka neue Gemeindereferentin, gemeinsam mit Bischof Rudolf konnte man – wenn auch bei strömenden Regen - die erste Maiandacht zum 150 –jährigen Jubiläum des Mariensäule feiern und auch die Regensburger Domspatzen ließen das Herz der Wolnzacher mit ihren Weihnachtskonzert höher schlagen. Vor diesem Hintergrund wurde dann auch Peter Kelly aus Abensberg mit offenen Armen als neuer Praktikant aufgenommen. „Es freut uns, dass wir einen kleinen Teil deines Weges zum Priesteramt mit dir gehen dürfen“, so die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Gabelsberger.


So gab es am Ende vieles, für das man danke, oder „Vergelt’s Gott“ sagen durfte, nicht zuletzt auch für die Ernte, auch wenn man sich von Seiten der Bauer mehr Regen gewünscht hätte. Beeindruckt zeigte sich auch Landrat Martin Wolf: "Dass der Erntedankt auf diese Weise gefeiert wird - mit einem Kirchenzug, einer Erntekrone und einer Blaskapelle -, das ist wirklich sehr bemerkenswert!"


 

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