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Herbergssuche in Pörnbach

(Pörnbach, rt)

 

Zwei Prozent ihrer Einwohnerzahl werden künftig die Gemeinden an Asylbewerbern aufnehmen; darauf verständigten sich die Rathauschefs unlängst mit dem Landkreis (Hallertau.info berichtete) in einem Solidarpackt. In Pörnbach sind demnach 34 neu hinzukommende Flüchtlinge zu erwarten. Wo sie unterkommen sollen, das ist bislang jedoch fraglich. Nun sollen sich die Gemeinderäte auf den Weg machen und auf Herbergssuche gehen. Doch damit fangen die Probleme erst an.

„Mein Anliegen wäre es, dass wir das Ganze wieder dezentral … machen: das wäre das Beste, was wir machen können“, so Bürgermeister Helmut Bergwinkel (FUW) zur Unterbringung der Asylbewerber in der gestrigen Sitzung des Gemeinderates. Doch wo die bald ankommenden Menschen eine Bleibe finden sollen ist momentan fraglich. An die Gemeinderäte appellierte Bergwinkel deshalb: „Ich bitte um Vorschläge, Infos, damit wir gezielt mit Vermietern ins Gespräch kommen.“ Der Gemeindechef will damit vermeiden, dass die Gemeinde unter Umständen selbst als Bauherr für eine Unterkunft sorgen müsste, entsprechend einer Idee des Pfaffenhofener Landrats Martin Wolf (CSU), die er in der jüngsten Dienstbesprechung der Bürgermeister vorgestellt hatte. Demnach sollten die Gemeinden bei fehlenden Gebäuden mit Baumodulen auf eigenem Grund und auf eigene Rechnung Wohnungen errichten. Diese würde dann der Staat als Flüchtlingsunterkunft auf etwa zehn Jahre anmieten.

Die Gemeinderäte sollten künftig also „mit offenen Augen“, so Bergwinkels Worte, durch den Ort gehen. Oskar Kugler (FUW) stellte die Frage, wie es denn bei eventuell notwendigen Wohnungsertüchtigungen mit Zuschüssen aussähe oder die Gemeinde auf ihren Kosten vollständig sitzenbleibe. Bergwinkel sagte dazu, dass es zwar schriftlich dazu nichts gebe, doch sei „Bewegung“ in der Sache. Eine weitere Frage aus dem Gremium war, wann denn die dann angemieteten Wohnungen belegt würden. „Sobald wir die Unterkunft haben, wird verteilt“, so Bergwinkel. Was denn mit den später anerkannten Flüchtlingen in Pörnbach geschehe, wollte Lieselotte Wagner (WG Puch) wissen. „Dann dürfen sie (die Asylanten) ganz normal in den Wohnungsmarkt, arbeiten et cetera“, erklärte der Ortschef. „Im Endeffekt ist die Nachbarschaftshilfe in anderen Gemeinden sehr stark mit dabei, die sich um die Leute dann auch kümmern.“ In der Frage der Unterbringung gehe es jetzt aber um die Asylbewerber, bei denen das Verfahren laufe.

Nicht angesprochen wurde jedoch am gestrigen Abend von den Gemeinderäten, wo die einmal anerkannten Asylbewerber dann im Ort unterkommen können. Denn sie können in der aufnehmenden Gemeinde weiterhin bleiben und haben damit Anspruch auf die jeweiligen Sozialleistungen. Der Haken dabei: Sozialwohnungen gibt es aber in der Gemeinde nicht und wohl auch kaum bezahlbare Wohnungen.
 

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