Ansehnliche Pläne für die Klosterstraße
(Wolnzach, msk)Ziemlich luftig zeigt sich die Klosterstraße in Wolnzach, seit der alte Saal abgerissen wurde. In der gestrigen Bauausschusssitzung wurden jetzt von Planer Gernot Trapp die angepassten Pläne für den zugehörigen Neubau vorgelegt. Hierzu stellte sich bei den Räten zudem die Frage, ob man auf virtuellen Stellplätzen real parken kann.
Nachdem Bauträger Schäch den Saal verließ, wohl um seinem Planer Trapp mehr Raum für seine Äußerungen zu geben, stellte dieser den aktuellsten Entwurf für das zur Klosterstraße zeigende Gebäude dem Gemeinderat vor. Dabei wurde gut mitgedacht: Die Höhe des Gebäudes ergibt sich aus der des gegenüberliegenden und wird entsprechend mit einem Mansarddach in zwei Neigungen erreicht, sodass in den Wohnräumen im Dachgeschoss dennoch wenig Raum verloren geht.
Vorne zur Straße orientiert sich Trapp am Nachbargebäude und wird den Arkadengang vor der Metzgerei Kramer fortführen, sodass sich für die Ladenflächen im Erdgeschoss des Neubaus ein einheitliches Bild ergibt. Hier können je nach Bedarf ein bis drei Läden entstehen. Vorteil der Anpassung: Die kurze Haltezone vor der Metzgerei wird erweitert und zieht sich als Parkfläche für vier zusätzliche Autos zum Längsparken die Straße hoch. Auf Rätin Stefanie Maiers Frage nach der Breite der neuen Bucht erklärte Trapp, dass durch den vorgegebenen Winkel von Straße und Grundstück die Parkflächen automatisch breiter werden, je weiter man die Klosterstraße rauf fährt. Wer öfters versucht, in der Haltebucht zu parken, weiß, wie schwierig es mit einem breiteren Fahrzeug ist, nicht halb in der Straße zu stehen – und auch, dass sich viele dort Haltende überhaupt nicht erst die Mühe machen, anständig zu parken, frei nach dem Motto „Des geht scho, i bleib eh ned lang“.
Natürlich sind vier Parkplätze vorne weg eher für die Ladenkunden gedacht. Wo befinden sich dann die für die Mieter in den oberen Stockwerken angedachten Stellplätze? Aus der Wohnungszahl ergibt sich ein Bedarf von 14, gerundet 15 Parkplätzen. Theoretisch sind 21 Stück im Hinterhof vorhanden, der Bedarf also mehr als gedeckt. Die Betonung liegt auf „theoretisch“. Die 21 Plätze sind die bekannten auf der gekiesten Fläche, auf der man auch als Gaststättenbesucher parken konnte. Diese werden allerdings von Bauherr und Planer nicht explizit als Stellplätze ausgebaut und bepflastert. Daher rechnet Trapp nur „virtuell“ mit ihnen, ist aber nicht für deren Konzeption zuständig. Hierüber gab es gestern das Missverständnis, dass man den mietenden Parker sich anscheinend selbst überlässt oder die vier neuen Plätze für die Mieter da sind, oder die 21 errechneten Plätze nicht real existent sind. Mit der ‚exotischen Parkplatzrechnung‘ wurde man sich nicht so ganz grün, dabei war es nur eine Frage der Formulierung, die die ganze Diskussion merklich hätte abkürzen können. So erging der Beschluss, das Thema Parkplatzsituation noch einmal mit Bauherr und Landratsamt abzuklären. Grundsätzlich steht der Plan für den Neubau sehr solide da und wird sich, allen noch ergebenden Widrigkeiten zum Trotz, sehr ansehnlich ins Straßenbild einfügen.
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