hallertau.info News

Runder Tisch zum Thema Kultur

(Pfaffenhofen, wk)


Es war zwar kein runder Tisch, sondern ein großes Viereck, an dem sich die gut 25 Teilnehmer zu einem Gespräch über Kultur trafen, doch das Thema hatte sie interessiert. Für dieses Treffen wurden öffentlich alle an Kultur Interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen, das Mal zuvor waren gezielt nur Kulturschaffende eingeladen worden.

 
Zur Einstimmung spielte das Duo Ajvar serbokroatische und Roma-Lieder aus einem Land, das es nicht mehr gibt (Jugoslawien) und beschlossen später auch den Abend mit Gesang und Klavierbegleitung.
Pfaffenhofens Kulturmanager Sebastian Daschner betonte, dass es wichtig sei, dass sich alle an Kultur Interessierten wieder einmal trafen um die Möglichkeit zum Networking zu nutzen, da sich nicht unbedingt alle persönlich kennen würden. Er begrüßte auch seine Vorgängerin, Eva Berger, die nach der Erziehungspause wieder in ihren Job zurückgekehrt ist, in diesem Fall aber als Veranstaltungsmanagerin für die Kleine Landesgartenschau 2017. Daschner lobte den Kultursommer 2015, dabei hätten gut 12.000 Besucher die 27 Veranstaltungen besucht. Der Termin für den Kultursommer 2016 steht auch schon fest (15.6. bis 31.7.2016), die Nacht der Kunst findet am 1.7. 2016 statt. Er bat alle darum, ihre Veranstaltung für 2016 bis zum 15.2.2016 bei ihm zu melden, wenn die Stadt die Veranstaltung unterstützen und ins Programm aufnehmen soll.

Sebastian Daschner und Eva Berger
Ursula Beyer vom Heimat- und Kulturkreis informierte die Anwesenden über die Arbeit des Vereins (Erhaltung von Kulturgütern, Museum, Denkmal- und Ensembleschutz und Sammlungen zur Heimatgeschichte). Sie bedauerte den Beschluss des Stadtrates, für die Sammlung sakraler Gegenstände des Mesnerhauses (geschlossenes Heimatmuseum) kein eigenes Museum zu errichten.
Eva Berger informierte die Anwesenden über die bisher wenigen schon fest stehenden Veranstaltungstermine im Rahmen der Landesgartenschau und stellte in groben Zügen die zukünftigen Gebiete der Gartenschau vor. Nach Erfahrungen anderer Gartenschauen seien bis zu 1.500 Veranstaltungen denkbar und sie bat alle Interessierten, ihre Veranstaltungsplanung bis Ende Oktober 2016 bei ihr zu melden, dabei seien alle Möglichkeiten offen (Kindermitmachprogramme, Sommerfeste, Blumenschauen, Grünes Klassenzimmer, Sportveranstaltungen etc.).
Sebastian Daschner bat die Anwesenden um Kommentare, und da nichts kam, fragte er nach Wünschen wie Konzertsaal oder Stadthalle. damit hatte er natürlich bei einigen den Nerv getroffen, denn eine Stadthalle hätten viele von ihnen schon gern. Ein Teilnehmer bemängelte, dass den Stadträten im Wahlkampf dieses Thema immer wieder einfalle, doch danach komme nichts. Daschner wies dabei aber auf den Neubau der Grund- und Hauptschule mit einer eigenen Aula hin, die auch kulturell genutzt werden könne; außerdem fand er die heute bestehenden vielen kleinen Locations interessanter als ein großes Haus für alles Kulturelle. Ein Teilnehmer kritisierte, dass es von Seiten der Stadt keine langfristige Vision zu Kultur gebe, dass der kulturelle Sektor zu wenig Beachtung finde, obwohl die Kreativwirtschaft neben der Automobilindustrie in Deutschland der zweitwichtigste Wirtschaftsfaktor sei. Er kam gerade zurück von der eintägigen Kreativtour des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung im Landkreises Pfaffenhofen (KUS), die ihm das wieder deutlich gemacht habe. Stadtrat Reinhard Haiplik (ÖDP) konterte, dass die Stadt in den letzten Jahren den Kulturbereich sehr stark entwickelt habe, einen hauptamtlichen Kulturmanager eingestellt und den Kulturetat vervielfacht habe. Er bedauerte aber selbst, dass er als vollbeschäftigter Lehrer neben seinem Stadtratsmandat nicht die Zeit habe, viele kulturelle Veranstaltungen zu besuchen, denn eine Vertreterin des Fördervereines Bayrische Sprache und Dialekte hatte sich beschwert, dass sie bei ihren Volksliedveranstaltungen noch nie einen Stadtrat gesehen habe. Ein anderer Teilnehmer forderte eine größere Wertschätzung von Seiten der Politik und Öffentlichkeit.
Der Abend klang aus mit dem Duo Ajvar und netten Gesprächen zwischen den Teilnehmern.

 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.