13 neue Stellen nur für Asyl
(Pfaffenhofen, hr)„Wir schaffen das!“, so lautet die Botschaft, die derzeit auch seitens der Bundesregierung in Sachen Asyl verbreitet wird, doch diesen Optimismus kann man an der Basis wohl eher weniger teilen. Im Landratsamt befindet man sich im Krisenmodus und braucht für die Bewältigung dieser Aufgabe dringend neues Personal.
Insgesamt sollen in den Fachbereichen Soziales, Senioren, sowie Familie, Jugend und Bildung 13 neue Stellen geschaffen werden. Begründet wird dies vor allem mit der überbordenden Arbeit, die mit der derzeitigen Personalstruktur, gerade wegen der weiter steigenden Flüchtlingszahlen, nicht mehr zu bewältigen ist. „Wir befinden uns im Krisenmodus“, so Landratssprecher Karl Huber und man geht nicht davon aus, dass man diesen schnell wieder verlassen kann. Insgesamt spricht man schon zum Jahresende hin von zwei statt von vormals einem Prozent dessen, was man aufnehmen muss.
Vor diesem Hintergrund sollen nun zusätzliche Stellen geschaffen werden. 4,5 der genehmigten 13 Stellen können noch in den Haushalt 2015 eingebracht werden, der Rest wird sich dann auf den Haushalt 2016 auswirken. Insgesamt soll dann die Personaldecke in den Arbeitsbereichen, die mit Asylfragen belastet sind so deutlich erhöht werden. Grundsätzlich stimmte der Kreisausschuss diesem Vorgehen zu, dennoch stellte Albert Vogler, Bürgermeister von Schweitenkirchen, heraus, dass diese Investitionen alleine von den Kommunen zu tragen sind, da sich der Landkreis ausschließlich über die Kreisumlage finanziert. Karl Huber bestätigte, dass man sich hier im Bereich von einer Million und somit bei etwa einem Punkt der Umlage befindet.
Wo die Reise hingehen soll, das fragte sich am Ende nicht nur Ludwig Wayand. „Vor einem Jahr haben wir uns mit der gleichen Thematik befasst“, so der Bürgermeister von Baar-Ebenhausen. Nur 12 Monate später steht man also erneut vor dieser Frage. „Das gibt mir schon zu denken!“ Auch Manfred Russer schlug in die gleiche Kerbe: „Die Bürger möchten von uns auch Antworten auf die Fragen“, ein Appell, der sich freilich an die große Politik in Berlin richtet. Dies kann man auch auf die Finanzdiskussion beziehen, denn auch hier werden sich in Zukunft die Schwerpunkte verlagern. Derzeit trägt der Freistaat die Sachleistungen und der Landkreis die Personalkosten. Gerade aber diese könnten in den kommenden Jahren weiter steigen, denn die Aufgaben vor Ort werden immer vielfältiger. „Es geht auch darum die Menschen zu integrieren und in Arbeit zu bekommen“, so Landrat Martin Wolf. Hierfür braucht das Landratsamt, bei dem schlussendlich alle Fäden zusammenlaufen, geeignetes Personal. Insgesamt ist man zuversichtlich dies auch zu bekommen.
So wurden zumindest die 13 Stellen vom Kreisausschuss abgesegnet. Wesentlich kritischer wurden die beiden Stellen, die im Zuge der Bildungsregion geschaffen werden sollten, gesehen. Vorgesehen waren zwei Personen mit Einstufung EG 13 anzustellen nicht nur um sich um die Bildungsregion zu kümmern, sondern auch ganz speziell hier in Sachen der Flüchtlinge unterstützend tätig zu werden. „Wir haben noch kein vernetztes System“, begründete Wolf diesen Vorschlag und betonte, dass die Stellen zu 50% gefördert würden.
Diese Einstellung wurde aber mehrheitlich so nicht geteilt. Während Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold nach dem Mehrwert dieser beiden Stellen fragte, wurde der 3. Landrat Josef Finkenzeller ungleich deutlicher: „Wir blähen die Verwaltung noch weiter auf!“ Vor allem die Besoldungsstufe fanden dabei einige doch überzogen.
Dass man die Ehrenamtlichen, die vor Ort mit den Flüchtlingen zu tun haben auch unterstützen muss, diese Notwendigkeit, war auch Konsens im Ausschuss. Ob man dafür aber gleich zwei so hochdotierte Stellen schaffen muss, das sah man im Kreisausschuss noch nicht.
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