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Unschöne Szenen in der Kreisklasse

(Wolnzach, hr)

Tumultartige Szenen nach Abpiff: Folge Rot für Umut Yürükal und Marico Oberhardt; mittendrin auch der bereits vom Platz gestellte Sinan Albayrak

Beim Spiel des TSV Wolnzach gegen Grün Weiß Ingolstadt geriet das Fußball spielen wegen der vielen Fouls und insgesamt vier Platzverweisen zur reinen Nebensache. Am Ende hatte die Partie alles, was man von einem Hochrisiko-Spiel erwartet – sogar die Rudelbildung nach dem Abpfiff.

Das Spiel war gerade einmal ein paar Sekunden beendet, da gerieten Wolnzachs Mario Oberhardt und der Ingolstädter Yürükal Ummut aneinander. Während Wolnzachs Trainer Karl Reisinger versuchte seine aufgebrachten Spieler zu beruhigen, waren von der Gegenseite nur weitere Provokationen, wie ihr seid doch nur Opfer, zu hören. Die Folge: zweimal Rot nach Spielende.

Diese Szene war symptomatisch für die abgelaufenen 90 Minuten. Es gab kaum eine Phase im Spiel in der Schiedsrichter Markus Fraunhofer nicht zur Pfeife greifen musste. Dabei waren es nicht nur die Ingolstädter, die hart einstiegen, denn auch die Wolnzacher ließen sich durch die Provokationen zu unbeherrschten Fouls hinreißen. Die ganze Situation gipfelte am in einer Situation Ende der ersten Halbzeit. Wolnzachs Marico Oberhardt musste vor der rechten gegnerischen Eckfahne einen Ellenbogenschlag ins Gesicht von Sinan Albayrak hinnehmen. Eine klare Tätlichkeit und hätte eigentliche eine glatte rote Karte nach sich gezogen. Doch Ingolstadts Nummer 7 durfte, obwohl er zuvor schon mehrfach unangenehm aufgefallen und auch schon mit Gelb vorbelastet war, weiterspielen. Statt Rot für Albayrak gab es Gelb für Oberhardt für ein Revanchefoul.

Fußball wurde in der ersten Halbzeit nur am Rande gespielt. Keinem der beiden Teams gelang es, in dieser aufgeheizten Situation gefährlich vor dem Tor aufzutauchen. „Jeder dritte Ball geht irgendwo hin“, so der Kommentar von Spielertrainer Karl Reisinger schon wenige Minuten nach dem Anpfiff. Obwohl die Wolnzacher bislang eine saubere Saison gespielt haben, ließen sich die Kicker von dem Geschrei und dem zum Teil überharten Einsteigen der Gäste anstecken – auf der Strecke blieb dabei der Fußball. Keine Torchance in der ersten Halbzeit und auch die zweiten 45 Minuten sollten nicht besser werden.

Während offensiv bei den Wolnzacher nach wie vor wenig klappte, unterliefen den Fußballern in der Defensive zunehmend Fehler. Schon zu Beginn der zweiten Halbzeit liefen die Ingolstädter alleine auf Torwart Harald Falter zu, der aber zur Ecke klären konnte. Torchancen für die Jungs von Trainer Reisinger – Fehlanzeige. Nur einmal tauchte der Strümer gefährlich vor dem gegnerischen Kasten auf. In der 55 Spielminute hätte Karl Reisinger die Chance gehabt das 1:0 zu markieren, doch Schiedrichter Markus Fraunhofer wähnte ihn im Moment der Ballabgabe im Abseits. Wenig später dann wieder ein katasprohaler Abwehrfehler und Ingolstadts Burak Iris konnte die Gelegenheit nutzen und das 1:0 für die Gäste erzielen.

Gelb-Rot in der 78. Spielminute: Schiedsrichter stellt Sinan Albayrak vom Platz

Fußball wurde in der Folge nur noch selten gespielt. Zuerst sah in der 77. Spielminute Gottfried Knaus – er war bereits verwarnt – nach einem taktischen Foul Gelb-Rot. Wenig später war dann auch für Sinan Albayrak das Spiel beendet. Die eh schon aufgeheizten Spieler wurden dann vor allem von der Ingolstädter Bank aus weiter angestachelt, was letztlich in der eingangs beschriebenen Szene gipfelte. Dass dieses Spiel am Ende nicht mit einem Polizeieinsatz zu Ende ging, das ist vor allem den Wolnzacher Trainern zu verdanken, die ihre Spieler zur Raison riefen. So trat die 0:1-Niederlage auch in den Hintergrund. In Erinnerung bleiben die die unschönen Szenen nach dem Abpfiff. Ein Spiel am Ende zu verlieren, das sah Trainer Karl Reisinger nicht so schlimm, viel mehr ärgerte ihn, dass sich seine Jungs von den ständigen gegnerischen Provokationen und den Rufen vom Spielfeldrand so beeinflussen liefen, dass dabei kein richtiges Spiel zustande kam.

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