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18 Jahre Leseratte

(Rohrbach, wk)


Das 18-jährige Bestehen ihres Bücherladens in Rohrbach war für Claudia Gabriel ein kleines Fest im Obergeschoss der Turmberghalle wert. Sie hatte viele Gäste geladen und war wegen der geringen Rückmeldequote unsicher, wer denn alles kommen würde. Erleichtert musste sie feststellen, dass an diesem Abend nur einige wenige Stühle leer geblieben sind, alle anderen waren gekommen.

 
Claudia Gabriel hatte sich für den Abend ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Als Einleitung spielte die Band Miche Placet aus Affalterbach und Claudia Gabriel eröffnete den Abend mit einem Überblick über die bisherigen Geschäftsjahre und den immer schwieriger werdenden Markt, zum einen weil immer weniger Menschen Bücher lesen, zum anderen weil viele Menschen über Internet bestellen. Aber sie ist eine Kämpferin, wenn es um Bücher geht. Sie hat sich einer von Buchhändlern gegründeten Genossenschaft „E-Buch“ angeschlossen und auch eine eigene Internetseite aufgemacht. Jetzt können Käufer auch bei ihr über Internet bestellen und wenn sie wollen, im Laden das gewünschte Buch abholen. Somit ist das eine Möglichkeit, dem Internet, und dort dem besonders aggressiv arbeitenden Großkonzern Konkurrenz zu machen. Die Leseunlust versucht sie durch die Zusammenarbeit mit Schulen zu bekämpfen. Für dieses Engagement hat sie bereits das 13. Gütesiegel als Partnerin der Schulen erhalten. So kämpft sie an beiden Fronten des Büchermarktes, um das Lesen weiter zu fördern. Auch während des Ferienpasses „Rohrbazi“ hat sie Leseprogramme für Kinder eingebaut und führt außerdem immer wieder ihr „Buchgeflüster“ durch, bei dem von Mitarbeiterinnen neue Bücher in kleinen Leseproben vorgestellt und die Veranstaltungen musikalisch begleitet werden. Sie ging auch auf ihr Logo, die Leseratte, ein. Die hatte sie in einem Buch gefunden und den Verlag angeschrieben, ob sie die Zeichnung für sich nutzen dürfte. Was heute sicher sehr viele Lizenzgebühren kosten würde, bekam sie damals vom Verlag geschenkt. Außerdem hatte sie Verlage um eine Bücherspende für einen von ihr geplanten Lesekoffer gebeten – und siehe da, 8 Verlage schickten ihr jeweils 30 Bücher, so dass sie mit diesen Lesekoffern immer wieder in Schulen und Veranstaltungen ziehen kann.


In dieser Art ging auch der weitere Abend über die Bühne. Und passend zur gerade laufenden Buchausstellung in Frankfurt gab es auch hier ein Sofa, zwar kein blaues, aber ein rotes, auf dem die Protagonisten des Abends plaudern durften. Und vRerschiedene Musiker und Gruppen spielten auf, die auch das „Buchgeflüster“ begleiteten, neben der Band „Miche Placet“ der Schlagwerker Rolf mit seinen Jugendlichen und die Gruppen „Irgendwie&sowieso“ und „Alles Paula“. Zwischendurch wurden immer wieder Bücher in Kurzfassung vorgestellt. Und während der Pause lockte ein leckeres Buffet. Die Veranstaltung endete, wie immer beim Buchgeflüster, mit einer Gute-Nacht-Geschichte von Claudia Gabriel.

 

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