Städteplanerisches Entwicklungskonzept ist weiter auf dem Weg
(Reichertshofen, rt)
Einstimmig beschlossen hat der Reichertshofener Marktgemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung die Handlungsfelder und Ziele des sogenannten Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts, kurz ISEK genannt. Damit ebnete das Gremium die weiteren Schritte, um langfristig wirksame, vor allem aber auch eine koordinierte städtebauliche Planung voranzutreiben.
Vom gemeindlich beauftragten Münchner Stadtplanungsbüro Dragomir wurden die nun zu verfolgenden Ziele definiert und den Räten vorgestellt. Nach dem Beschluss können die im ISEK vorgesehenen vorbereitenden Untersuchungen in die Wege geleitet werden. Ein Vorteil des Konzeptes ist unter anderem auch, dass es Türöffner für diverse Fördermittel ist und die Gemeinde bei Investitionen nur etwa 40 Prozent der jeweiligen Kosten tragen muss.
Hier die bereits entwickelten Ziele, die nun als Grundlage zur weiteren Ausarbeitung von Konzepten dienen:
Ortsbild und Siedlungsverdichtung
ORTSKERN
Steigerung der Erlebbarkeit des historischen Ortskerns durch gestalterische Aufwertung und barrierefreien Ausbau des öffentlichen Raums zur besseren Ausnutzung des gegebenen Platzangebots zugunsten einer höheren Nutzerfreundlichkeit.
MARKTSTRASSE/HERRNSTRASSE
Aufwertung des Straßenraums unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse der Verkehrsteilnehmer sowie einer verträglichen Abwicklung des Verkehrs.
NACHVERDICHTUNG ORTSKERN
Bewusste Steuerung der zukünftigen baulichen Entwicklung der Siedlungsbereiche durch Festlegen von zentralen städtebaulich vertretbaren Verdichtungsbereichen.
PLATZGESTALTUNG
Schaffung von erlebbaren städtebaulichen Eingangsbereichen in den historischen Ortskern und in das Geschäftszentrum durch Konzepte zur Aufwertung von Herzog-Heinrich-Platz, Unterer Markt und Ausgestaltung der Kreuzung Starkershofener Straße / Marktstraße.
MARKTSTRASSE/HERRNSTRASSE
Aufwertung des Straßenraums unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse der Verkehrsteilnehmer sowie einer verträglichen Abwicklung des Verkehrs.
INTEGRATION RATHAUS
Städtebauliche Einbindung des Rathauses in den Ortskern bei gleichzeitiger Schaffung einer neuen erlebbaren Verbindung von der Marktstraße zur Paar.
ENTWICKLUNG STOCKAU
Bei der Entwicklung der Stockau soll die Attraktivität des öffentlichen Raums gesteigert werden und hierfür in den Nachnutzungskonzepten auch nicht Wohnnutzungen (Kultur/Gastronomie) einbezogen werden.
ENTWICKLUNG DER GROSSEN POTENTIALFLÄCHEN
Hochwertige bauliche Entwicklung der großen innerörtlichen Potentialflächen unter Berücksichtigung der lokalen Besonderheiten und ihrer Lage im Ort. Schaffung einer adäquaten Mischung zwischen öffentlichen Freiraum, Wohnungsbau sowie Büro- und Geschäftsflächen.
Freiraum und Erholung
ERLEBBARKEIT FLUSSLANDSCHAFT
Behutsame Öffnung der Paar-Auen für eine Erholungsnutzung und Erlebbarkeit der Auenlandschaft ohne die ökologischen Funktionen zu beeinträchtigen.
SPIEL- UND FREIZEITPLATZ FÜR ALLE ALTERSGRUPPEN
Schaffung eines Treffpunkts für alle Altersgruppen unter anderem durch Integration eines Mehrgenerationen-Freizeitangebotes mit sportlichen Nutzungen (beispielsweise Basketball, Tischtennis, Boule und/oder Schach), der durch hohe Aufenthaltsqualität und Gestaltung zum Verweilen einlädt und die generationsübergreifende Kommunikation fördert.
SANIERUNG SPIELPLÄTZE
Sinnvolle Sanierung von bestehenden Spielplätzen sowie Prüfung einer Spielplatzerweiterung mit besonders hoher Nutzungsvielfalt an zentraler Stelle.
OPTIMIERUNG DES SPORTFLÄCHEN-ANGEBOTS
Erhalt des Sportangebots sowie durch Sanierung bestehender Mängel in den vorhandenen Anlagen und gegebenenfalls Erweiterung unter anderem für neue Sportarten.
RADWEGEVERBINDUNG IN DIE ORTSTEILE
Verbesserte Anbindung an die Ortsteile, insbesondere von Reichertshofen nach Osten, um den Fuß- und Radverkehr auch in die Naherholungsgebiete zu fördern.
BEGRÜNUNG DES ORTSKERNS
Gestalterische Aufwertung des Ortskerns durch zusätzliche Baumpflanzung oder weitere grüne Gestaltungskonzepte für das Ortszentrum (etwa durch Staudentröge).
HEIDEWEIHER
Erhalt, Aufwertung und Attraktivitätssteigerung des Heideweihers als wichtiges Naherholungsgebiet insbesondere durch verstärkte Pflege der Uferbereiche und verbesserte Radwegeanbindung.
Verkehr und Sicherheit
FUSS UND RADWEGEVERBINDUNGEN IM ORT
Stärkung oder Schaffung von attraktiven und sicheren Fuß- und Radwegeverbindungen zur Verknüpfung wichtiger Bezugspunkte innerhalb der Ortschaft.
PARKEN IM ORTSKERN
Konfliktreduzierung zwischen Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern
durch Konzepte für den ruhenden Verkehr, einschließlich einer bedarfsgerechten und ortsbildverträglichen Schaffung von Kurzparkplätzen für eine gute Erreichbarkeit der Geschäfte.
BESCHILDERUNG / LEITSYSTEM GEWERBEGEBIET
Verbesserung des bestehenden Leitsystems für die Erschließung des Gewerbegebiets, insbesondere für den Schwerverkehr (Zur Vermeidung der Durchfahrt in Siedlungen).
REDUZIERUNG DER GESCHWINDIGKEITEN DURCH DEN ORTSKERN
Steigerung der Verkehrssicherheit und der Aufenthaltsqualität durch Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung auf den Hauptdurchfahrtsstraßen.
Einzelhandel, Gastronomie und Kultur
ERHÖHUNG DER NUTZUNGEN IM ORTSKERN
Belebung des Ortskerns durch Etablierung neuer Nutzungen im Ortskern; Priorität haben dabei Nutzungen des Einzelhandels und welche mit hohem Kundenverkehr.
STÄRKUNG GASTRONOMIE
Schaffung von Flächen, die sich für die Erweiterung mit Gastronomiebetrieben eignen, besonderes Augenmerk liegt dabei auf möglichen Freischankbereichen wie etwa Biergärten.
AUFHEBUNG LEERSTAND
Die leerstehenden Ladengeschäfte im Ortskern sollen wieder einer neuen, möglichst aktiven Nutzung zugeführt werden.
SANIERUNG PAARHALLE
Zeitgemäße Sanierung oder Neubau Paarhalle für eine erweiterte Veranstaltungsnutzung.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.