Bundesinnenminister übergibt Rettungsfahrzeuge
(Manching, rt)
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) übergab zusammen mit dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am heutigen Mittags auf dem Gelände des Manchinger Flughafens insgesamt 70 Fahrzeuge des Zivil- und Katastrophenschutzes an Hilfsorganisationen aus dem ganzen Freistaat. Darunter waren auch zwei Wagen für den Landkreis Pfaffenhofen. Über 400 Gäste waren bei der Festveranstaltung mit dabei.
Gerade dann, wenn eine Katastrophe ausbräche, gerade dann setze der Bund auf das Ehrenamt, formulierte der Bundesinnenminister auf die ihm häufig gestellte Frage, wieso sich der Bund bei Großschadenereignissen so sehr auf Ehrenamtliche stütze: „Das ist ein Zeichen des Vertrauens.“ Dabei nahm er auch die Arbeitgeber, die die Freistellung der ehrenamtlich tätigen Hilfskräfte von der Arbeit zu verantworten haben, in die Pflicht. Dies seien oftmals die besten Mitarbeiter und von daher diene es auch dem Eigennutz, wenn sich diese Menschen engagierten. Mehr denn je benötigt man ja gegenwärtig die Helfer an allen Ecken und Enden. Von „schweren Zeiten“ sprach de Maizière „wegen der beispiellosen Flüchtlingswelle.“
Bundesinnenminister Thomas de Maizière.
Herrmann betonte, dass „in Bayern leben heißt, sicher zu leben“; dies gelte nicht nur hinsichtlich der Kriminalität sondern etwa auch bei der Rettung von Opfern bei Unfällen oder Bränden. Dazu sei eine „ordentliche Ausstattung“ notwendig. Das ehrenamtliche Engagement bezeichnete der bayerische Innenminister als „unersetzlich für unsere Gesellschaft.“ Allerdings sei beim derzeitigen Flüchtlingsaufkommen „kein Ende abzusehen – darauf sind Ehrenamtliche nicht eingestellt:“
In seinem Grußwort versäumte es der Pfaffenhofener Landrat Wolf (CSU) nicht, darauf hinzuweisen, dass es im Landkreis drei Rettungsfahrzeuge gebe, die bereits 27 Jahre auf dem Buckel hätten. „Wir hoffen, auch nächstes Jahr wieder mit dabei zu sein“, bat der Landkreischef in Richtung de Maizière und Herrmann. Ein Feuerwehrfahrzeug und ein Rettungswagen bleiben aus dem Bestand im Landkreis Pfaffenhofen.
Bayerischer Innenminister Joachim Herrmann.
Allein die 52 vom Bund bereitgestellten und finanzierten Zivil- und Katastrophenschutzfahrzeuge haben einen Wert von über zehn Millionen Euro. Bei der feierlichen Übergabe wurde unter anderem symbolisch die Fahrzeugschlüssel für „Gerätewagen Sanität“ des Bundes (GW San), „Löschgruppenfahrzeug Katastrophenschutz“ (LF- KatS), „Schlauchwagen Katastrophenschutz“ (SW-KatS) sowie der „Gerätewagen Dekontamination“ (GW Dekon P) ausgehändigt.
Dadurch hat der Bund seine Zusage aus dem im Jahr 2007 verabschiedeten Ausstattungskonzept weiter umgesetzt. Das Ausstattungskonzept des Bundes entspreche den Anforderungen an einen effektiven Zivil- und ergänzenden Katastrophenschutz, heißt es aus dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Gruppenfoto mit dem BRK-Team des Kreises Pfaffenhofen vor deren neuem Rettungsfahrzeug.
Ziel sei die schwerpunktmäßige Ergänzung des Katastrophenschutzes der Länder für sogenannte Sonderlagen, insbesondere den „CBRN-Gefahren“ (Chemikalien, biologische Erreger oder radioaktive, nukleare Stoffe) und einem Massenanfall von Verletzten. Der Bund unterstütze damit die Feuerwehren und Hilfsorganisationen in den Bundesländern in Erfüllung ihrer Aufgaben mit moderner Fahrzeugtechnik.
In den nächsten zwei Jahren würden nach dem derzeitigen Planungsstand weitere 21 GW San, 91 SW-KatS, 15 GW Dekon P sowie 66 LF- KatS für die Länder zur Auslieferung kommen.
Joachim Herrmann, Thomas de de Maizière, Landtagsabgeordneter Karl Straub, Manchings Bürgermeister Herbert Nerb und Landrat Martin Wolf (vorne von links) bei der Übergabe des Pfaffenhofener Feuerwehr-Lkws.
Die Gesamtorganisation der Feierstunde lag wieder in den Händen des BRK-Kreisverbandes Pfaffenhofen. Diese wurde von allen Rednern als äußerst professionell gelungen gelobt. BRK-Kreisgeschäftsführer Herbert Werner betonte in seiner Begrüßungsansprache das hervorragende Zusammengehörigkeitsgefühl aller in Hilfsorganisationen tätigen Menschen. Für die Durchführung der Großveranstaltung zeichnete abermals Martin Koske, Vorsitzender der Pfaffenhofener BRK-Kreiswasserwacht, verantwortlich. Im vergangen Jahr waren an gleicher Stelle und in einem ähnlichen Rahmen bereits 94 Fahrzeuge übergeben worden.
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