Dorferneuerung läuft!
(Wolnzach, hr)Es war die zehnte Bürgerversammlung in Wolnzach und damit auch vorerst die letzte, doch insgesamt war sie doch etwas Besonderes. Nicht weil in Eschelbach besonders gestritten worden wäre, sondern weil diese Versammlung ungeahnt viele Gemeinderäte anzog. Auch jene die bisweilen noch nie, oder nur sehr selten auf einer Bürgerversammlung waren.
Was hatte Eschelbach so an sich, dass dort eine derartige Fülle an Gemeinderäten vorstellig wurde? Gab es dort vielleicht Themen zu behandeln, über die über die Maßen gestritten wird? Mit nichten! Auch denn auch die Eschelbacher waren mit der Gesamtentwicklung mehr als zufrieden, hatte man doch gemeinsam mit der Familie Höckmeier eine Übereinkunft erzielt, wonach nun auch die Dorferneuerung in die nächste Phase gehen kann.
Einigung im Zentrum!
Schon seit einigen Jahren läuft dort die Dorferneuerung gemeinsam mit dem Amt für ländliche Entwicklung (ALE). Nach zähen Verhandlungen konnte man dann auch das Klostergelände gewinnen und eine Überplanung war möglich. Es schien nur noch eine Frage der Zeit, bis die Bagger anrücken würden, doch am Ende stoppte das Landratsamt dieses Bauvorhaben - aus immissionsschutzrechtlichen Gründen. Denn der Hähnchenmastbetrieb im Zentrum hat Bestandsschutz. Aus der Traum von einem Dorfplatz? Nein, Betreiber, Dorfgemeinschaft und Gemeinde haben gemeinsam einen Weg gesucht und ihn am Ende auch gefunden. Im Zuge einer Erweiterung der bereits bestehenden Biogasanlage, soll die Hähnchenmast in der Dorfmitte aufgegeben werden, das bekräftigte in diesem Zusammenhang Josef Höckmeier. Somit ist der Weg dann frei für die Errichtung eines Dorfplatzes, für neue Bauplätze und eine Friedhofserweiterung. Dabei, das machte der Rathauschef deutlich, soll dann auch das Dorfheim saniert werden. Entsprechende Untersuchungen und auch einen Kostenrahmen hat man bereits abgesteckt.
Gespräche zur Anbindung an Staatsstraße laufen
Bleibt noch die Anbindung an die Staatsstraße? Ein Thema das den Gemeinderat schon über viele Jahre begleitet. „Eines ist klar ein Ausbau auf der bisherigen Straßenbreite von 3,70 Metern in der Kurve, das kommt für uns nicht in Frage“, erläuterte Bürgermeister Jens Machold die Gesamtsituation. Dies sei einfach zu gefährlich. So muss auch in diesem Punkt verhandelt werden, ob man die Kurvenradien mit einem entsprechenden Grunderwerb erweitern und damit dieses gefährliche Eck entschärfen kann. „Es schaue auch in diesem Punkt gar nicht ganz schlecht aus“, so der Rathauschef. Auch im Zuge der Bauarbeiten an der A9 sollen beide Brücken saniert und etwas ausgebaut werden. Eines machte der Rathauschef aber deutlich, im Gemeinderat hat man bereits über die Baumaßnahme gesprochen und sich einstimmig gegen einen begleitenden Geh-und Radweg entschieden. Doch alleine mit der Tatsache, dass die Brücken insgesamt breiter werden sollen – links wie rechts soll ein entsprechender Sicherheitstreifen gebaut werden – waren die Eschelbacher zufrieden.
Bleibt am Ende nur noch ein Thema: die Hähnchenmast, und hier konnte der Rathauschef der Versammlung auch nur mitteilen, dass beim Landratsamt entsprechende Unterlagen eingegangen sind. „Der Antrag von 2012 wurde zurückgezogen und ein neuer Antrag von einem neuen Planungsbüro soll eingereicht werden“, so Machold. Wie Josef Höckmeier bestätigte, liegen erste Unterlagen bereits zur Prüfung im Landratsamt. Details der Planung sind aber noch nicht bekannt. Eines machten aber sowohl Josef Höckmeier wie auch Bürgermeister Jens Machold deutlich, eine Erweiterung der Hähnchenmast steht nicht im Zusammenhang mit dem, was gemeinsam für das Zentrum ausgehandelt worden ist. So steht die Zusage, dass im Zuge der Erweiterung der Biogasanlage die Hähnchenmast im Zentrum aufgegeben werden soll, womit der Weg für die Neugestaltung des Zentrums frei wird.
Bleibt am Ende nur noch eines zu sagen: Auch in Eschelbach war es eine harmonische Bürgerversammlung, bei der selbstverständlich Fragen an den Rathauschef und die Verwaltung herangetragen wurden. Natürlich gab es hier und da auch mal Kritik, aber im Gegensatz zu so manch denkwürdiger Äußerung im Gemeinderat, war diese immer konstruktiv. „Gerade für diesen Dialog, für diese Rückmeldungen sind wir sehr dankbar“, so Machold, der nach zehn harmonischen Bürgerversammlungen sich im Kurs bestätigt sieht. Die Opposition konnte in Eschelbach noch einmal das hautnah miterleben, was sich auch in den anderen Ortsteilen abgespielt hat, nämlich, dass die Punkte über die im Gemeinderat so verbissen gestritten wird, draußen bei den Bürgern kein Thema sind. Dass sich nun darüber hinaus die Diskussionskultur im Gemeinderat ändern wird, das dürfte sich aber alleine aufgrund der feindseligen Stimmung und der großen unüberbrückbaren Kluft auch in Zukunft nicht ändern. Doch während die Opposition auf Krawall gebürstet ist, steht für Bürgermeister Machold ein Satz im Zentrum: „Wir wollen gemeinsam unseren Ort weiterentwickeln. Das geht nicht immer sofort, aber wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, dann können wir etwas erreichen.“
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