Bürger kommen zu Wort
Sachlich und ruhig verlief die vierte von insgesamt sechs Bürgerversammlungen für die Ortsteile Ebrantshausen und Holzmannshausen jüngst im Gasthaus Grasl. In der mit interessierten Bürgern nicht ganz voll besetzten Wirtsstube erläuterte Bürgermeister Josef Reiser (SLU) den aktuellen Stand in Sachen Zuwanderung in den Ort und am Rande der Veranstaltung wurde bekannt gegeben, dass der Kreisverkehr am Schulzentrum wegen Teerarbeiten noch bis voraussichtlich diesen Freitag komplett gesperrt sein wird.
In das Auditorium mischte sich neben vielen Ortssprechern auch der ehemalige Bürgermeister Hans Zeilnhofer. Wie bereits bei den vergangenen drei Bürgerversammlungen, standen die allgemeinen Fragen zum Procedere im Umgang mit Asylbewerbern auf Kommunalebene im Vordergrund der Fragen.
Im ersten Teil der Versammlung folgte ein Bericht des Stadtoberhauptes zu diversen Themen, die sich gegenwärtig im Stadtgeschehen zeigen. Im Bereich der Rathausverwaltung werde es in Bälde einige Neubesetzungen geben, so Reiser.
Ende des Monats wird Stadtbaumeister Sebastian Ecker nach 34 Jahren Dienstzeit in den Ruhestand treten. Sein Nachfolger, Dipl. Ing. Architekt Ulrich Dempf, der seit Anfang Mai bei der Stadt beschäftigt ist, wird die Amtsnachfolge antreten.
Einen Monat später, nämlich Ende diesen Jahres, wird dann Geschäftsleiter Georg Harrieder aus dem aktiven Dienst der Stadt ausscheiden, wo er 28 Jahre beschäftigt war. Auch hier hat der Stadtrat frühzeitig mit Verwaltungsamtmann Karl Raster - er ist seit Juli im Dienst – ein Nachfolgeregelung getroffen.
Nicht zuletzt durch den von der Werbegemeinschaft initiierten Bürgerantrag ist das Thema Stadtentwickler seit letztem Jahr in aller Munde. Nachdem man sich mehrfach mit der Angelegenheit befasst habe – zuletzt mittels eines Fachvortrages von der IHK – seien sich die Fraktionen einig, dass man sich mit einer endgültigen Entscheidung noch Zeit lassen werde.
Besondere Verkehrslage
Als Brennpunkt bei den versammelten Bürgern kristallisierte sich im weiteren Verlauf des Abends die Verkehrs- und Ampelsituation an der Großbaustelle am Schulzentrum heraus. Für allgemeine Ärgernis sorgten die langen Wartezeiten, die durch die Ampelschaltung entstünden. Reiser forderte die Bürger zu Geduld und Verständnis auf, man werde sich bemühen, diese unliebsame Situation schnellstmöglich zu beseitigen. Besonders während der Stoßzeiten, wenn die Schulbusse fahren, sind die FFW und die Polizei für die Verkehrssicherung am Werk. Die Stadt habe dazu allerdings keine hoheitliche Befugnis. Derzeit ist der Ortseingang von Ebrantshausen kommend wegen Asphaltierungsarbeiten noch bis voraussichtlich Freitag dieser Woche komplett gesperrt.
Staatliche Realschule Mainburg
Auch zum Thema Schulen äußerste sich Mainburgs Bürgermeister kurz. Die Bauarbeiten für die staatliche Realschule seien soweit fortgeschritten, dass im nächsten Schuljahr von den Containern umgezogen werden kann. Im Herbst haben 67 Schüler neu in der Realschule angefangen, sodass nun aktuell 219 Kinder in vier Jahrgangsstufen an der Schule sind. Aus den steigenden Schülerzahlen ist ersichtlich, dass die Schule sehr gut angenommen wird.
Umbau des Verkehrs beim Schulzentrum.
Bedingt durch den Realschulbau und die bevorstehenden Generalsanierung der Mittelschule wurden die Schaffung von zusätzlichen Parkplätzen, eine neue Straßenführung sowie ein späterer Umbau des Busbahnhofes unumgänglich. So wird derzeit ein neuer Parkplatz für die Lehrer und Schüler errichtet, sowie die Kreisstraße ausgebaut. Weiter wird ein Kreisverkehr bei der Einmündung zur Straße nach Öchslhof erstellt, wodurch das Wenden der Schülereltern beim Bringen und Abholen ihrer Kinder erleichtert wird.
Die Arbeiten haben in April dieses Jahres begonnen und ziehen sich bedauerlicherweise sehr schleppend hin. „Wir hoffen, dass die Asphaltdecke noch vor Weihnachten aufgebracht und der Parkplatz größtenteils fertig gestellt werden kann“, betonte Reiser. Die Kosten für den Umbau betragen rund 2 Mio. €; davon übernehmen anteilig der Schulverband 345.000 €, die Stadt Mainburg 233.000 € und der Landkreis Kelheim 564.000 €.
Situation Asylbewerber
Auch in Mainburg werden Unterkünfte für kommende Flüchtlinge benötigt. Nach der Auffassung Reisers sollte alles getan werden, damit die Schulen und deren Turnhallen unangetastet blieben. Seitens der Verwaltung habe man deshalb die „Brandhalle“ An der Abens dem Landratsamt als Flüchtlingsunterkunft angeboten, wo rund 250 Personen Platz finden werden.
Die notwendigen Kosten belaufen sich auf 300.000 €, die die Stadt über das Landratsamt bzw. dem Betreiber der Einrichtungen über die Mieteinnahmen wieder zurück. Die Flüchtlinge, die in der Notunterkunft aufgenommen werden, müssen vom Bürgerbüro melderechtlich nicht erfasst werden. Auch werden die Schulen und Kindergärten.
Weiterhin betonte der Bürgermeister, dass durch den weiteren Flüchtlingszustrom damit zu rechnen ist, dass künftig mindestens 3 % anstatt der vorgegeben 1 % aufgenommen werden müssen. Im Fall der Stadt Mainburg wäre dies eine Anzahl von rund 450 Flüchtlingen.
Die letzten beiden Bürgerversammlungen finden statt am 20.11. im Gasthaus Wimmer in Sandelzhausen sowie am 25.11. im Gasthaus Brücklmeier in Meilenhofen. Beginn ist immer um 19.30 Uhr
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