Unternehmerdialog bei der Hallertauer Volksbank
(Pfaffenhofen, wk)
Zu einem Gala-Abend im herrlich hergerichteten Stocker Stadel hatte die Hallertauer Volksbank mittelständische Unternehmer als Dank für die gute Zusammenarbeit und Kundentreue eingeladen. Der Saal war mit festlich dekorierten runden Tischen bestückt und viele Bankmitarbeiterinnen und Bankmitarbeiter begrüßten die Gäste persönlich und geleiteten sie zu den Plätzen. Neben dem Festmahl war ein Referat eines Start-up-Unternehmers eingeplant.
Die Veranstaltung stand auch unter dem Obertitel „Deutschland made by Mittelstand“, um zu zeigen, wie wichtig mittelständische Unternehmer für den Erfolg der deutschen Wirtschaft sind. „Denn der Mittelstand ist der Motor der deutschen Wirtschaft. Es ist deshalb Zeit, den Unternehmerinnen und Unternehmern hierfür Danke zu sagen, für ihre Leistungen und dafür dass wie sie seit über 120 Jahren als starker Partner auf ihrem Weg begleiten dürfen“, so Thomas Lange, Vorstandsmitglied der Hallertauer Volksbank bei seiner Begrüßung.
Er freute sich außerdem, neben den vielen Unternehmensvertretern auch das „Hallertauer Dreigestirn“, Hopfenkönigin Anna Roßmeier, Vizekönigin Helene Kreitmair und Hopfenprinzessin Julia Mehrl begrüßen zu können, die bei ihrem Grußwort den Gästen einen erfolgreichen Abend wünschten.
Bevor das Referat des Abends starten konnte, nutzte „Verse Paule“ (Paul Thaller) aus Baar-Ebenhausen die Gelegenheit, den Gästen in Reimen die Speisekarte für den Abend zu präsentieren mit dem Schluss-Satz: „Das heutige Gericht ist ein Gedicht“.
Als Hauptredner hatten die Volksbanker den Start-up-Unternehmer Max Wittrock eingeladen, der im Alter von 24 Jahren als Student mit zwei seiner Studienkollegen aus Passau ein Unternehmen für individuell zusammengestelltes Müsli („mymuesli“) aufgebaut hatte, das inzwischen in der über Internet vertrieben wird. Die drei haben in ihrer Studentenbude die ersten Müsli noch per Hand zusammengemixt, doch heute geht schon alles vollautomatisch. Und wie es sich für junge Marketingstudenten gehörte, haben sie auch einen Fragebogen verteilt, in dem unter anderem die Frage stand „Würden Sie sich Müsli im Internet bestellen? Ergebnis der Befragung: niemand würde das tun. Das hatte sie aber nicht entmutigt, denn sie hatten festgestellt dass kein Premium-Müsli in einer tollen Verpackung gab, das junge, hippe Leute ansprechen würde. Das 3er-Team startete mit 3.500 Euro und sie fanden ein Unternehmen, das bereit war, auch kleine Verpackungsmengen herzustellen und bei Bedarf die Produktion jederzeit hochfahren konnte. Jeder hatte den Jungunternehmern bestätigt, dass es eine verrückte Idee sei, was sie vorhatten. Über den Räumen eines Schuhhauses hatten sie ihre erste Produktion gestartet. Aufgrund der vielzähligen Berichterstattungen in Zeitungen, Radio und Fernsehen aufgrund der „verrückten“ Idee, wurden sie von den ersten Bestellungen überrollt und nach zwei Wochen waren sie ausverkauft. Im Laufe der Zeit erhielten sie verschiedene Auszeichnungen wie den Unternehmerpreis der Financial Times oder einen Start-up-Preis des Wirtschaftsministeriums. Inzwischen hat das Unternehmen 600 Mitarbeiter/innen und verkauft in die verschiedensten Staaten. Da die Müslis aus insgesamt 80 verschiedenen Zutaten zusammengestellt werden können, hat Individualität bei der Mischung oberste Priorität und rein theoretisch können 566 Billiarden verschiedene Müslis zusammengestellt werden. Bei 10.000 Bestellungen gab es nur 42 identische Mischungen. Nach einem ersten Laden auf dem Münchner Viktualienmarkt und dann in der Stuttgarter Königsstraße sowie in der Schweiz betreibt das Unternehmen inzwischen 30 eigene Filialen und präsentiert das Produkt auch in verschiedenen Supermärkten. Anschließend ging Max Wittrock noch generell auf verschiedene Marketingstrategien ein und zeigte Vergleiche zwischen früher und heute und empfahl das Internet als eine der besten Möglichkeiten, für Unternehmen Werbung zu machen. Die Gäste spendeten kräftigen Applaus für den lebhaften Vortrag des jungen Unternehmers, der in seinem Auftreten und seiner Art nicht vermuten lässt, welch ein großes Unternehmen er heute mit seinen beiden ehemaligen Studienkollegen leitet.
Vorstandsvorsitzender Walter Zillner bedankte sich abschließend für die gute Zusammenarbeit mit den anwesenden Gästen während seiner langen Zeit als Vorstandschef der Hallertauer Volksbank und verabschiedete sich, da er in den Ruhestand geht und wünschte den Gästen einen guten Appetit beim Festessen sowie später viele interessante Gespräche miteinander (Neu-Deutsch: netzwerken).
v.l.: Walter Zillner,Andreas Streb, Hallertauer Dreigestirn, Max Wittrock, Thomas Lange
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