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Was die Alten noch wussten und die Jungen wieder interessiert

(Elsendorf, sh)

Was die Beziehung „Pflanze und Mensch“ oder auch ihre Symbolik anbelangt, davon wissen heutzutage nur noch wenige. Deshalb stand gerade dieses interessante Thema im Zentrum des Landfrauentages, der kürzlich im Elsendorfer Hof von den Landfrauen abgehalten wurde. Mit dem Referenten und Buchautor Thomas Janschek gewann man einen äußerst kompetenten Fachmann, der aufschlussreiche Einblicke in das vergessene Wissen um die Mythologie von Pflanzen und Bäumen gab.

Wer sich einmal mit Bäumen beschäftigt, wird nach kurzer Zeit erkennen, dass die Beziehung des Menschen zu diesen Lebewesen uralt ist. Dabei kann der Baum von uns Menschen in zweierlei Hinsicht betrachtet werden. Zum einen als seelenlose Nutzpflanze, die unsere Bedürfnisse an Nahrung und Rohstoff befriedigt zum anderen in ihrer Wesenhaftigkeit und vielschichtigen Symbolik der Märchen, Mythen und Bräuche.

Ob Dorflinden, Marienbäume oder Hausbäume - es ist noch gar nicht so lange her, dass der Baum auch in unserer Region ein geachteter Begleiter des Menschen war. Als Profi für die Mythologie und Symbolik von Heilpflanzen hatte Herr Janschek einiges über deren Ursprung zu berichten. Mit seiner Liebe und seiner Verbundenheit zu den heimischen Pflanzen brachte er den Landfrauen überliefertes Wissen, das in unserer modernen Zeit bei vielen in Vergessenheit geraten ist, näher.

 


In humorvolle Anekdoten verpackt erklärte er, was es mit Mistelzweigen, dem Rosenkranz, dem Baumwecken und vielem mehr auf sich hat. Mit folgenden Spruch zum Beispiel wurden früher die Bäume im Frühling wieder zum Leben erweckt: „Bam i mog di und du trog, morgen is Dreikönigsdog, schenk uns Äpfi, Zwetschgn, Birn, dass sie glei die Äst obbiagn“.

Es lag ihm am Herzen verständlich zu machen, dass den uns umgebenden Pflanzen nach wie vor ein gewisser Zauber innewohnt, der unsere Sinne und Phantasien berühren kann. Pflanzen bräuchten wir Menschen letztlich nicht nur zum Ernähren sondern auch als Seelennahrung. In gemütlicher Runde und bei anschließendem Kaffee und Kuchen klang dieser lehrreiche Nachmittag für die Landfrauen aus.

 

von links: stellv. Kreisbäuerin Marianne Haage, Bezirksbäuerin Maria Biermeier und Kreisbäuerin Erna Amann bei der Spendenübergabe für den Bäuerlichen Hilfsdienst dessen Erlös aus der Veranstaltung zusammenkam
 

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