Neuer Wohnraum für Obdachlose und Asylsuchende
(Pfaffenhofen, hal)Die Stadt Pfaffenhofen will neuen Wohnraum für Obdachlose schaffen. Der Stadtrat beschloss daher in seiner Sitzung am 19. November einstimmig, die Obdachlosenunterkunft an der Ingolstädter Straße 73 zu erweitern und im kommenden Jahr in direkter Nachbarschaft des bestehenden Obdachlosenheims einen Neubau zu errichten.
Die städtische Obdachlosenunterkunft in der Ingolstädter Straße konnte im Februar 2010 in Betrieb genommen werden und verfügt derzeit über zwölf Zimmer, die in der Regel jeweils zwei Personen bewohnen. Je zwei Zimmer haben eine gemeinsame Küche und ein Bad. Zudem gibt es noch eine Familieneinheit mit 1,5 Zimmern und eigenem Bad sowie eigener Küchenzeile. Zwischenzeitlich sind bereits mehrere Zimmer dauerhaft belegt. Und die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die Anzahl der Zwangsräumungen steigt - vor allem bei Familien – und daher ein erhöhter Bedarf an Unterkünften entsteht. So werden derzeit auch elf städtische Sozialwohnungen von zwangsgeräumten Personen bzw. Familien bewohnt.
Der Stadtrat beschloss die Erweiterung des Obdachlosenheims durch den Bau eines „zweiten Strangs“ und beauftragte die Verwaltung mit der Durchführung einer Systemausschreibung zur Ermittlung von Angebotspreisen. Die bestehenden alten Baracken auf dem Gelände des Obdachlosenheims sollen abgerissen werden.
In nichtöffentlicher Sitzung stand das Thema dann noch einmal auf der Tagesordnung. Dabei ging es allerdings um die Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Gelände der Obdachlosenunterkunft und um die eventuelle Errichtung eines dritten Gebäudes, das zunächst für Asylbewerber und später für Obdachlose genutzt werden könnte. Diese Erweiterung nicht nur um ein, sondern gleich um zwei Gebäude wäre auch kostenmäßig sinnvoll, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Die bestehende Typologie und Kubatur des Obdachlosenheims könnten für die beiden Neubauten übernommen werden. Jedoch sollten die neuen Baukörper nicht in Reihe gestaffelt, sondern eventuell längs und quer angeordnet werden, um die beiden hinteren Häuser eher für Familien bereitstellen zu können. Der dadurch entstehende Hofbereich könnte dann auch als Kinderspielfläche genutzt werden.
Bauherr des dritten Stranges wäre aber nicht die Stadt, sondern die Stiftung als Grundstücksbesitzer. Die Räumlichkeiten könnten dann dem Landkreis für ein paar Jahre zur Unterbringung von Flüchtlingen vermietet werden. Später könnte schließlich die Stadt das Gebäude anmieten und als weiteres Obdachlosenheim nutzen.
Die Verwaltung wurde beauftragt, entsprechende Verhandlungen mit dem Landkreis aufzunehmen. In diesen Verhandlungen soll es zusätzlich auch um eine übergangsweise Nutzung von Teilen des früheren Altenheims St. Franziskus für die Unterbringung von Asylbewerbern gehen. Der Altbau des Altenheims entlang der Spitalstraße soll langfristig zwar abgerissen werden, zumindest bis 2017 könnten hier aber Flüchtlinge einquartiert werden. Maximal 50 Personen, vorzugsweise Familien, könnten in die ehemaligen Altenheimzimmer einziehen und der Mehrzwecksaal an der Türltorstraße ließe sich als Aufenthalts- und Verpflegungsraum nutzen.
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