Eine Hopfenernte die in die Geschichte eingeht
(Osseltshausen, sia)
Das die vielen heißen Tage in diesem Sommer für den Hopfen in der Hallertau nicht gerade gut waren, ist mittlerweile nichts Neues mehr. Auf der Mitgliederversammlung des Hopfenpflanzerverbandes e.V. wurden den Hopfenpflanzern nun die genauen Zahlen unterbreitet. So wird die Hopfenernte 2015 wahrscheinlich als eine der schlechtesten in die Geschichte eingehen.
Kurz und bündig ging gestern die Mitgliederversammlung in gut zwei Stunden über die Bühne. Ein geschichtsträchtiges und ereignisreiches Hopfenjahr liegt hinter uns, so schreibt der Hopfenpflanzerverband in seinem diesjährigen Geschäftsbericht. Von den vielen heißen Tagen über 30 Grad im vergangenen Sommer waren die Anbaugebiete Spalt, Hallertau, Tettnang und Elbe-Saale sehr unterschiedlich betroffen. Mit rund 28.200 Tonnen im Bundesgebiet liegt die Ernte 2015 um rund 10.000 Tonnen beziehungsweise 26% unter der des Vorjahres und das obwohl die Anbaufläche um 4% gestiegen ist. Gegenüber einer Durchschnittsernte fehlen immerhin 21%. Dabei waren alle Sorten in unterschiedlicher Höhe von den schlechten Erträgen betroffen. Gegenüber den Bitterhopfen haben jedoch die Aromahopfen ganz besonders unter der Hitze gelitten. Die Sorte Magnum hat sich unter diesen Witterungsbedingungen als vergleichsweise robust erwiesen. Die 34 heißen Tage von Ende Juni bis Ende August haben für eine dementsprechend bescheidene Ernte gesorgt, fasste Vorsitzender Adolf Schapfl nochmals zusammen. Bis jetzt haben sich die Brauereien aber gut mit ihren Restbeständen über Wasser halten können.
Bei der Hopfenernte weltweit hat uns die USA als flächenstärkste Region mit 18.307 Hektar überholt. Im Vergleich zur BRD mit 17.847 Hektar. Erstaunlich ist auch die anhaltende Entwicklung der sogenannten Craft Biere. Mit großen Schritten bewegt sich der Craft Bier Ausstoß weltweit auf die 2% Marke zu mit einem geschätzten Hopfenbedarf an der Welthopfenernte von annähernd 20%. In Den USA scheint hier noch kein Ende in Sicht zu sein und gleichzeitig breitet sich Craft Bier weltweit mittlerweile auf allen Kontinenten zu eine dauerhaften Trend aus.
Um ein Gefühl für die Kosten beim Hopfenanbau zu bekommen, hatte Adolf Schapfl abschließend eine Kostenbetrachtung erarbeitet, bei der die Gesamtkosten pro Hektar sich um die 11.000 Euro bewegen. Mit diesen Kosten muss ein Betrieb heute rechnen, wenn er in die Zukunft geht. Im Gegensatz sind die Hopfenpreise bei der einen oder anderen Sorte allerdings nicht berauschend.
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