Vorstandswahl beim Verein Hilfe für das behinderte Kind
(Pfaffenhofen, rt)Anton Steinberger (3. v.l.) ist am heutigen Abend abermals zum Vorsitzenden des Vereins "Hilfe für das behinderte Kind"gewählt worden.
Einen neugewählten Vorstand hat der Vereins „Hilfe für das behinderte Kind“ nach seiner Jahresmitgliederversammlung im Hotel Müllerbräu am heutigen Abend. Allerdings ohne eine personelle Veränderung. Zudem legte der Geschäftsführer des dem Verein angehörenden Heilpädagogische Zentrums Pfaffenhofen (HPZ), Franz Schreyer, seinen Geschäftsbericht vor.
Die Geschicke des Vereins lenkt auch nach der heutigen Wahl wieder der bisherige Vorstand mit Anton Steinberger als 1. Vorsitzender und Albert Vogler als Vizevorsitzender; Christian Staudter, Heinz Grusdat, Eva Hell und Elisabeth Grünberger bleiben weiterhin Vorstandsmitglieder. Kassenprüfer sind nach wie vor Johann Wojta und Richard Schnell. Alle Persönlichkeiten wurden einstimmig und ohne Gegenkandidaten gewählt.
HPZ-Geschäftsführer Schreyer sagte in seinem Rückblick auf das Vereinsjahr, dass „das Haushaltsvolumen derzeit bei rund sieben Millionen Euro jährlich liegt“. Der Verein habe auch im vergangenen Jahr viele Herausforderungen stemmen müssen. Abgeschlossen sei etwa die Generalsanierung und Erweiterung des Förderzentrums mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in Pfaffenhofen. Die die Baumaßnahme sei ordnungsgemäß abgewickelt und die veranschlagten Baukosten in Höhe von 6,5 Millionen Euro eingehalten worden.
Das in den 1970er Jahren errichtete Förderzentrum in Geisenfeld habe aufgrund der brandschutzrechtlichen und bautechnischen Bestimmungen ebenfalls saniert aber auch baulich erweitert werden müssen. Nach einer Prüfung durch die Bezirksregierung sei jedoch der Vorschlag, gekommen, doch gleich neu zu bauen. Dies wurde dann auch so gemacht und die Einweihungsfeier war im Juni dieses Jahres. „Die Baumaßnahme umfasste rund 8,5 Millionen Euro“, so Schreyer. Der Freistaat Bayern förderte das Projekt mit einem Betrag von 6,5 Millionen Euro, wobei der Landkreis Pfaffenhofen einen Investitionszuschuss in Höhe von zwei Millionen Euro dazugab.
Weitere Investitionen in Höhe von 5,8 Millionen Euro erforderte der Neubau einer Dreifach-Turnhalle in Geisenfeld. „Der Verein hat sich mit einem Gesamtbetrag in Höhe von 1,5 Millionen Euro an diesem gemeinsamen Großprojekt beteiligt.“ Der Freistaat Bayern habe dabei 80 Prozent der förderfähigen Kosten getragen. „Die verbleibenden nichtförderfähigen Baukosten in Höhe von 300.000 Euro muss der Verein selbst finanzieren“, erklärte Schreyer.
Paul Weichenrieder (Mitte) überreichte einen Spende in Höhe von 500 Euro („Die sind bei mehreren meiner vergangenen Geburtstage zusammengekommen“) an den Vereinsvorsitzenden Anton Steinberger (l.) und Geschäftsführer Franz Schreyer.
„Nachdem an unserer Heilpädagogischen Tagesstätte eine Raumnot besteht, wurde in Abstimmung mit der Heimaufsicht und dem Bezirk Oberbayern ein Wohnhaus in der Wolfgang-Borchert-Straße angemietet. Die Nähe zum Heilpädagogischen Zentrum, vor allem die sich dadurch ergebenen Synergieeffekte, sind von großem Vorteil.“ Die prekäre Raumsituation am Förderzentrum habe somit ein klein wenig entschärft werden können. Schreyer kündigte für die kommenden Jahre weitere Baumaßnahmen an, die noch in Pfaffenhofen zu erledigen seien. Konkretes dazu werde in der Jahreshauptversammlung im kommenden Jahr zur Sprache kommen.
Geschäftsführer Franz Schreyer.
„Nunmehr haben wir drei Gruppen der Sozialpädagogischen Tagesstätte, in enger Abstimmung mit dem Landkreis Pfaffenhofen“, so Schreyer. In diesen Gruppen könne man 36 Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten, die uns vom Jugendamt zugewiesen werden, aufnehmen. Wie Schreyer weiter mitteilte, habe die Regierung von Oberbayern bemerkt, dass der bisherige Sammelschulname „Adolf-Rebl-Schule“ sich auf alle drei Förderzentren beziehe und zu Verwechselungen führen könne.
Die Schulleitung vom sonderpädagogischen Förderzentrum Pfaffenhofen habe der Vorstandschaft deshalb den Namen „Anna-Kittenbacher-Schule“ vorgeschlagen. Auch die Schulleitung vom Sonderpädagogischen Förderzentrum Geisenfeld habe einen neuen Schulnamen - „Anton-von-Bucher-Schule - gefunden. Der bisherige Schulname „Adolf-Rebl-Schule“ für das Förderzentrum Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (G-Schule) in Pfaffenhofen bleibe jedoch unverändert. Die Finanzen seien stabil und stünden auf soliden Grundsäulen.
„Es freut mich ganz besonders, dass der Verein ‚Hilfe für das behinderte Kind‘ die in der Vereinssatzung festgelegten Ziele nicht nur verwirklicht, sondern darüber hinaus, für die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen viel mehr geleistet hat“, schloss Schreyer seinen Bericht.
Weitere Redebeiträge kamen von den diversen Schulleitern. Unter anderem war auch davon die Rede, dass die Zahl der verhaltensauffälligen Kinder stetig zunimmt. Bislang keine Auswirkungen auf die Förderschulen hat der Zustrom von Asylbewerbern. Deren Kinder besuchten zunächst die Regelschule und somit sei vermutlich erst in den kommenden Jahren mit einer entsprechenden Nachfrage zu rechnen.
---
Hintergrund:
Der bereits 1971 gegründete Verein mit heute gut 370 Mitgliedern hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder mit Lern- und Entwicklungsverzögerungen, aber auch behinderte Kinder und Jugendliche entsprechend ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten unter anderem im Sonderpädagogisches Förderzentrum Geisenfeld, im Förderzentrum Förderschwerpunkt geistige Entwicklung oder auch in seinen Heil- und Sozialpädagogischen Tagesstätten zu fördern und zu betreuen. Der Verein selbst kümmert sich um erster Linie um die Baumaßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit, Freizeitveranstaltungen und Spendenaufrufe, während das Heilpädagogische Zentrum für die operativen Aufgaben zuständig ist. Derzeit rund 800 Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Landkreis Pfaffenhofen werden von dem Verein und damit gleichzeitig auch vom Heilpädagogische Zentrum betreut.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.