Brücken als wichtiges Thema - Bürgerversammlungen in Affalterbach und Uttenhofen
(Affalterbach, wk)
Bürgermeister Thomas Herker musste die Besucher der Bürgerversammlung in Affalterbach direkt auffordern, sich zu Wort zu melden, falls es Probleme geben sollte. Aber die Wortmeldungen kamen zögerlich und trotzdem kamen keine großen Probleme auf den Tisch. Anders dagegen in Uttenhofen, da brauchte er nicht lange auf Wortmeldungen zu warten.
Bürgermeister Thomas Herker (SPD) war erfreut über die vielen Besucher aus den Ortsteilen Affalterbach, Bachappen, Eckersberg, Eja, Gundamsried, Haimpertshofen und Kleinreichertshofen. Der Gastraum in der Wirtschaft Lindermeir war bis auf den letzten Platz besetzt und Thomas Herker konnte neben den Ortssprechern auch eine Reihe von Stadträten und Mitarbeitern der Verwaltung und Stadtwerke begrüßen.
In einem vom Bürgermeister rasant vorgetragenen Jahresbericht unter dem Titel „Was war, was geht, was kommt“ konnte er in beiden Bürgerversammlungen viele Erfolgsmeldungen verkünden: steigende Gewerbe- und Einkommenssteuereinnahmen, eine zum Glück noch recht moderate Bevölkerungsentwicklung, ein erfolgreicher Start der Stadtwerke, die gesamten Einnahmen und Ausgaben beim städtischen Haushalt, die gewaltigen Ausgaben der Stadt für den Neubau der Grund- und Mittelschule, die Kleine Landesgartenschau in 2017, die steigende Zahl der Kinder in der Ferienbetreuung, den erfolgreichen „Kultursommer 2015“ mit über 12.000 Besuchern, das Volksfest mit gut 1.500 Teilnehmern am Umzug und 39 Schaustellern mit insgesamt 46 Geschäften auf dem für viel Geld hergerichteten Volksfest- und Parkplatz. Und auf noch etwas war Thomas Herker stolz, dass es gelungen sei, in der Stadt mehr Arbeitsplätze zu schaffen, so dass die Zahl der Einpendler nach Pfaffenhofen inzwischen über der der Auspendler liegt. Dabei lobte er die vielen kleinen Unternehmen, die diese Entwicklung möglich gemacht hätten, denn es waren nicht die Großunternehmen, sondern Gewerbetreibende, Handwerker und Dienstleistungsbetriebe. Doch etwas „Wasser in den Wein“ musste der Bürgermeister auch schon noch schütten, wenn er die rasant zunehmende Anzahl von Obdachlosen ansprach und die inzwischen voll belegten Obdachlosenunterkunft; auch immer mehr Familien seien von Räumung betroffen. Die Stadt hat sich deshalb entschieden, ein Wohnungsbauprogramm für die nächsten Jahre aufzustellen, um hier Entlastung zu schaffen. Außerdem werde deshalb im nächsten Jahr ein weiterer Abschnitt bei der Obdachlosenunterkunft erbaut. Und der zunehmenden Zahl von Asylbewerbern und Flüchtlingen stellt sich die Stadt ebenfalls und hat neben einer hauptamtlichen Stelle für Integration auch Unterstützung zugesagt für Maßnahmen der Integration, „denn wir wollen die Neuankömmlinge zu guten Pfaffenhofenern machen“, so Herker.
Und zu der später aufgeworfenen Frage in Affalterbach zur Brücke ins Wohngebiet Elend konnte Bürgermeister Herker Erfreuliches verkünden. Von der ursprünglichen Planung mit Kosten von 800.000 Euro sei man nach Einschaltung eines anderen Ingenieurbüros auf eine einfachere Lösung gekommen, die nach Abzug eines Zuschusses bei 360.000 Euro an Kosten für die Stadt liegen werde. Mit dem Baubeginn sei im Herbst 2016 zu rechnen – sofern der Stadtrat zustimmt. Beim Breitbandausbau für gut 50 Haushalte, die beim letzten Mal wegen zu hoher Leitungskosten (jeweils ca. 10.000 Euro) nicht angeschlossen wurden, wollte er keine feste Zusage machen, hoffte aber sie im Rahmen der neuen Breitbandinitiative einbinden zu können. Dass es gelegentlich zu Wasserrohrbrüchen komme, sei zwar bedauerlich, doch nicht immer zu verhindern, obwohl die Stadt viel Geld in die Leitungen im Untergrund investiere. Den Vorschlag, den Radweg von Haimpertshofen weiter auszubauen, damit ein Rundweg entsteht, wird die Stadt prüfen.
In Uttenhofen spielte auch eine Brücke eine wichtige Rolle, nämlich die Zierlmühlbrücke, bei der es sogar im Saal "Zum Alten Wirt" unter den Anwesenden zu leicht erregten Debatten über eine Lösung kam. Bürgermeister Herker betonte mehrmal laut und deutlich, dass das staatliche Straßenbauamt Ingoltadt bereit sei, die Brücke wieder herzustellen, doch das Problem liege weder bei der Stadt noch beim Straßenbauamt, sondern bei der Bahn, die mit ihrer Planung wegen einer Gleissperrung während der Bauzeit viel Vorlaufzeit benötige. Außerdem sei man von dr Bahn gewohnt, dass deren Arbeitsabläufe sehr, sehr lange dauerten. Die Stadt habe da schon ihre Erfahrungen.
Neben dem verbindenden Thema Brücken spielte auch der Ballclub Uttenhofen (BCU) in beiden Bürgerversmmlungen eine Rolle. Während Bürgermeister Herker in Affalterbach noch auf laufende Verhandlungen und einen bald möglichen Vertragsabschluss wegen des mit dem Thema Kleinspielplatz verbundenen Komplexes verwies, plauderte er in Uttenhofen schon etwas mehr "aus dem Nähkästchen", da es in diesem Ortsteil viele Gerüchte gebe. Der Wirt des Gasthauses, dem viele der betroffenen Flächen gehören und die an den BCU verpachtet hatte, war mit Herkers Darstellung nicht ganz einverstanden als dieser die Höhe der Pacht ansprach. Herker verwies auch auf die geplante Ertüchtigung der Kläranlage Uttenhofen, die voraussichtlich nach der Ausschreibung 2016 in 2017 angepackt werden könnte. Auch ein Radweg von Walkersbach nach Uttenhofen wurde angemahnt. Thomas Herker erklärte, dass es verschiedene Möglichkeiten gebe, das solle aber noch einmal mit den Anwohnern und Grundeigentümern besprochen werden, ebenso das Thema Spielplatz für Walkersbach. Die Forderung nach einer Geschwindigkeitsmessanlage beantwortete Herker, dass keine Dauerlösung sondern eine sporadische Lösung sinnvoller wäre, auch wenn die Straße dem Kreis gehöre. Der Wunsch nach einem Defiblilator könnte erfüllt werden, wenn die Feuerwehr einen Sponsor finden würde. Die Raiffeisenbank habe einen Platz dafür angeboten und Herker sagte die Wartung des Gerätes zu.
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