Musik für einen guten Zweck
(Kösching/Pfaffenhofen, hr)Vieles kann man über die Weihnachtszeit schreiben: Staad ist sie dabei nur in den wenigsten Fällen. Hektik und Stress prägen oft den Alltag. Es fehlt oftmals der Blick für das Wesentliche, so steht in diesem Jahr das Werk „Titanic“ von Stephan Jaeggi im Zentrum und soll den Blick auf das Wichtige im Leben lenken.
Der Untergang eines Schiffes, das zentrale Stück in einem Weihnachtskonzert? Das wirft doch auch die eine oder andere Frage auf, schließlich geht es in diesem Stück letztlich um den Untergang und den auch den Tod vieler Menschen. Doch vor allem, dass in „totaler Extase“ alle Warnungen in den Wind geschlagen wurden und sie selbst verantwortlich für den Untergang des Schiffes waren, diese zentrale Botschaft ist für den Dirigenten und Papstpiloten Martin Ott heute aktueller denn je.
„Selbst nach dem Schlag, nach dem Zusammenstoß wollte man es noch nicht glauben“, so Ott. Sinnbildlich für unsere Zeit, denn auch heute scheint sich der Mensch ein ums andere Mal auf eine „gottgleiche“ Ebene begeben zu wollen, was dann unweigerlich zu einer Katastrophe führen muss. Katastrophen, die aber in letzter Konsequenz oftmals Menschen betreffe, die sie nicht ausgelöst haben. Und so wendet Ott den Blick auch ganz gezielt nach St. Petersburg und Kiew. „Dort leben viele Menschen praktisch von der Hand in den Mund!“
Eine Tatsache, die sich viele im Herzen Deutschlands kaum vorstellen können und dennoch sind Menschen in Europa von Hunger und Kälte bedroht. „Uns ist es ein Anliegen dort zu helfen, wo die Hilfe am dringendsten gebraucht wird.“ Und das ist in diesem Fall St. Petersburg und Kiew. Während man in Russland gerade auch mit dem Lebensmittelembargo zu kämpfen hat, ist eben die Ukraine auch ein tief gespaltenes, zerrüttetes Land, in dem Korruption an der Tagesordnung steht. Aus diesem Grund ist es den Musikern auch so wichtig die Einnahmen aus den Konzerten persönlich zu übergeben. „Unsere Spenden kommen zu 100 Prozent bei den Menschen an“, erklärt Martin Ott durchaus nachdenklich.
Gerade aber diese Nachdenklichkeit wollen er und seine Musiker auch in den Konzerten vermitteln. „Weihnachten ist mehr, als das, was unter dem Christbaum liegt“, erklärt der Dirigent und möchte mit den Benefizkonzerten den Blick auf die Probleme unserer Welt richten.
Freuen darf man sich auf jeden Fall wieder auf ein musikalisches Feuerwerk. Denn neben den Pförringer Adventsbläsern wird auch in Ingolstadt und Pfaffenhofen auch Brass à Noble ein zu hören sein. „Natürlich sind viele von uns in zahlreichen Ensembles eingebunden und gerade zur Weihnachtszeit musikalisch viel unterwegs, doch alle aus dem Benefizgedanken heraus spielen wir jedes Jahr wieder gerne“, erklärt Musiker Christian Braun. Der Auftakt zur Konzertreihe ist am 6. Dezember im Kösching. Am Dreikönigstag spielt das Ensemble dann um 15.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche Pfaffenhofen.
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