Luxusproblem bei der Langenbrucker Feuerwehr
(Langenbruck, rt)Auch nach den Neuwahlen bleibt bei der Langenbrucker Wehr fast alles beim Alten.
Von einem Luxusproblem der Langenbrucker Freiwilligen Feuerwehr war bei der gestrigen Jahreshauptversammlung die Rede. Darüber hinaus gab es Neuwahlen beim Feuerwehrverein, die verliefen aber ohne wesentliche Neuerungen.
Eine durchwegs positive Jahresbilanz zog Vorstand Bernhard Bachhuber in seiner Eröffnungsrede. So seien aktuell 207 Mitglieder zu verzeichnen. Die Beteiligung an den diversen Veranstaltungen, darunter etliche eigene, wie etwa die ferienpass-Aktion oder das Sommernachtsfest, sei durchwegs erfreulich. Und was dabei ganz wichtig ist: Die Aktivitäten kommen bei allen Bürgern, selbst über den Ort hinaus, sehr gut an, was auch die Besucherzahlen belegen. Kritisch merkte Bachhuber in diesem Zusammenhang aber an, dass die Vorgaben des Landratsamtes im Zusammenhang mit Veranstaltungen immer umfangreicher werden. Hilfesuchend wandte er sich dabei an Reichertshofens Bürgermeister Michael Franken (JWU), doch auch dem Ortschef sind dabei die Hände gebunden. Nachdem der Kassenbericht von Roland Dichtl nichts zu wünschen übrig ließ, folgte die einstimmige Entlastung der Vorstandschaft.
Rekord aufgestellt
Kommandant Jürgen Wolkenstein strahlte bei seinem Vortrag vor Freude übers ganze Gesicht: „Wir haben 61 Aktive – das ist ein Rekord, so viele waren wir noch nie; erfreulicherweise sind auch vier Damen bei uns!“ Auf dem seit 2009 relativ hohen Einsatzniveau – lediglich im Vorjahr waren es ausnahmsweise etwas weniger – befinde man sich mit bisher 86 Ausrückungen. Drunter waren unter anderem 42 technische Hilfeleistungen und 19 Brände. Erst am gestrigen Samstag habe ein Feuerwehrler den neuen Lehrgang zum Führungsassistenten abgeschlossen und viele Übungen zu absolvieren gab es mit dem neuen Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug, auch HLF 20 genannt. Das ist übrigens seit dem vergangenen Mittwoch offiziell in Dienst gestellt worden. Auch der Jugendwart Matthias Gruner zeigte sich zufrieden ob der fünf Neuzugänge, darunter zwei Mädchen. Nachdem es im vergangenen Jahr nur noch zwei Jungfeuerwehrler waren, ist die Zahl heuer auf insgesamt sieben angestiegen: „Ein erfreulicher Stand, darauf kann man aufbauen“, so Gruner.
Ein Luxusproblem
Franken betonte in seinem Grußwort, dass er sich besonders darüber freue, dass bei der Langenbrucker Wehr alles so gut laufe: „Es gibt sogar ein ‚Luxusproblem‘, wegen der guten Beteiligung.“ Gemeint waren damit die bereits von Wolkenstein angesprochenen 61 Aktiven der Feuerwehr. So geht nämlich unter anderem bald auch der Platz für die Kleiderspinde aus.
Die Statistik belege die zunehmende Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr in Langenbruck. Anschaffungen dafür dienten einerseits der Sicherheit der Floriansjünger andererseits aber auch jener der Bevölkerung. Die Truppe funktioniere und halte zusammen, lobte Franken und sicherte die weitere Unterstützung durch die Gemeinde zu. Zudem bemerkte das Gemeindeoberhaupt, dass Reichertshofen eine der Wenigen Gemeinden sei, die das Thema Feuerbeschau zum vorbeugenden Brandschutz in Gebäuden ernst nähmen.
Einmalig im Landkreis
Als „einmalig im Landkreis“ bezeichnete Kreisbrandmeister Christian Nitschke die Tatsache, dass es in Langenbruck eine derart hohe Zahl an aktiven Feuerwehrleuten gebe. Der Trend sei ja leider entgegengesetzt. Nitschke sagte dies auch vor dem Hintergrund, dass gleichzeitig die Alarmierungen anstiegen und es Einsatzbilder gebe, die früher in dieser Art nicht vorgekommen seien. Im Landkreis gebe es tagsüber mangels Einsatzkräften „immense Ausrückprobleme“ denen man mit Zusammenschlüssen mehrerer Ortswehren begegnen wolle. „Die Feuerwehr ist schon kein Hobby mehr, sondern ein bisserl Nebenjob ohne Bezahlung“, formulierte der Kreisbrandmeister angesichts vieler übers Jahr verteilter Einsätze und Übungen. „Wäre es nur in jeder Gemeinde so wie in Langenbruck“, wo gelebte Nächstenliebe im unbezahlbaren Dienst gleich von so vielen geleistet werde.
Bei der anschließenden Wahl gab es nur eine Veränderung bei den Beisitzern. Nachdem sich Alfred Osterhuber nicht mehr zur Wahl stellen wollte rückte an seine Stelle Gerhard Haas während Michael Höflmayr wieder als Beisitzer mehrheitlich bestätigt wurde. Überwiegend einstimmig gewählt wurden wieder Bernhard Bachhuber als 1. Vorsitzender, Konrad Steidle als sein Vize, Josef Seidl als Schriftführer und Roland Dichtl als Kassenwart.
Ehrungen und Beförderungen gab es auch noch: Markus Klotz wurde für 20 Jahre, Konrad Steidle und Sven Flohr für 30 Jahre Dienst in der Feuerwehr geehrt. Hauptfeuerwehrmänner geworden sind Markus Malich und Mathias Baumann. Befördert zum Oberlöschmeistern wurden Bernhard Bachhuber, Hubert Weber und Alfred Osterhuber. Die eher seltene Beförderung zum Hauptlöschmeister bekam Martin Weber.
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