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Wasser als beherrschendes Thema in Bürgerversammlung Tegernbach

(Tegernbach, wk)


Bürgermeister Thomas Herker musste nach seinem Vortrag über die aktuelle und bisherige Situation der Stadt gar nicht lange auf Fragen warten, sie kamen prompt und ohne große Aufforderung. Ein wichtiges Thema vieler Wortmeldungen war Wasser, Abwasser, Regenwasser und unerklärbare Wasserzuflüsse, zum Teil direkt aus einer Straße. Und natürlich spielte auch der Radweg nach Pfaffenhofen eine Rolle.


Das Radweg-Thema ging Thomas Herker aber bereits gleich im Tegernbacher Teil seines Vortrages an und schilderte den aktuellen Stand und die Hoffnung, dass nach nun abgeschlossener Planung mit der Möglichkeit einer Enteignung der Weg frei sei für konkrete weitere Schritte. Aufgrund der hügeligen Strecke empfahl er den Radlern schmunzelnd, am besten gleich auf Elektroräder umzusteigen, damit das ganze einfacher werde.
Aber zuvor hatte er viele Zahlen und Fakten zur Entwicklung der Stadt für seinen Vortrag mitgebracht, die jeder auch später in Form einer Broschüre mit nach Hause nehmen konnte. Für die Tegernbacher sowie die Anwohner der Eingemeindungen war sicher auch interessant, dass die Stadt das „Einheimischen-Modell“ überarbeitet hat, damit es europarechtskonform ist. So gibt es zwar keine spezielle Bevorzugung von Ortsteilbewohnern, doch neben einer Mindestwohndauer von 5 Jahren in Pfaffenhofen und unter gewissen Einkommensgrenzen, würden viele Bewohner vom Einheimischenmodell profitieren –sofern denn vergünstigte Bauplätze vorhanden sind und vergeben werden können. Sogar Rückkehrer, die nicht länger als 10 Jahre außerhalb von Pfaffenhofen gewohnt haben, fallen unter das Modell. Ob Ortsteilbewohner dabei später in ihrem Ortsteil verbleiben können, müsse man bei den späteren Ausschreibungen dann in der Praxis sehen.
Erfreuliches hatte Herker auch zur kleinen Landesgartenschau 2017 zu vermelden: bei den inzwischen zu 80 Prozent vergebenen Aufträgen liege man mit einer Million Euro unter der früheren Kostenschätzung. Unter Berücksichtigung der zu erwartenden Zuschüsse würde die Stadt für eine Million Euro ca. 8 ha Grünanlagen erhalten – „so billig bekommt man so etwas sonst nicht“, so Herker. Weiterer Punkt war die Breitbandverkabelung und die Ausschreibung unter verschiedenen Anbietern, nur der frühere Anbieter P3Systems sei nicht mehr dabei. Es habe in den letzten Jahren Aktenordner füllende massive Beschwerden gegeben. In diesem Zusammenhang eine Erfolgsmeldung von der Webseite der Stadt mit monatlich 37.000 Zugriffen auf 550.000 Seiten, das sei schon ein Erfolg, so Herker. Eine weitere positive Meldung ist die Zahl der Einpendler, die zur Arbeit nach Pfaffenhofen kommen, denn seit 2012 liegt diese Zahl über der der Auspendler und stellt den positiven Zusammenhang mit 1.500 neuen Arbeitsplätzen in den letzten zwei Jahren dar. Und in der Spinnennetz-Grafik der CIMA, einer Gesellschaft die Kommunen berät, zeigt sich, dass der Ort Pfaffenhofen in den meisten Bereichen besser dasteht als der Landkreis mit der Stadt und besser als der bayrische Durchschnitt. Auch wenn man die Zahlen nicht ganz so ernst nehmen sollte, so der Bürgermeister, seien die Werte doch ein Indikator für eine positive Entwicklung der Stadt. Man wolle aber trotzdem nicht um jeden Preis wachsen, so Thomas Herker.
Die ersten Fragen aus der Bevölkerung befassten sich mit dem Zustand von Straßen, Gehwegen und Straßenlampen. Dabei war eine Forderung, im neuen Baugebiet nachts die Lampen auszuschalten. Doch das bringe keine Einsparung war die Antwort, da es sich um LED-Lampen handele und die Stadt in der Haftung sei, falls etwas passiere. Und der Feuerwehrkommandant wollte wissen, wie es mit dem Gerätehaus weitergehe – hier musste ihn der Bürgermeister auf das Jahr 2017 vertrösten, dann sei die Maßnahme im Haushalt eingeplant. Die Verschönerung des Dorfplatzes soll aber schnell angepackt werden, denn der Brunnen sei von den Anwohnern bereits hergerichtet, nur di e Pflanzung von Bäumen sei dabei untergegangen, entschuldigte sich Baustadtrat Gerald Baumann.


Problem und Fragen gab es dann in vielfältiger Form zum Thema Wasser. So wurde hinterfragt, warum man denn zahlen müsse, wenn man sein Regenwasser in den Abwassergraben leiten würde. Und auch die Notwendigkeit von Dichtigkeitsbescheinigungen für Abwasserkanäle war ein Fragekomplex, wobei Bürgermeister Herker deutlich machte, dass Abwasser nicht ins Grundwasser gelangen dürfe. Ein Planungsbüro ist beauftragt, ein Sanierungs(umsetzungs)konzept zu erstellen, die Kostenpauschale für jeden Grundeigentümer liege bei 200 Euro, verpflichte aber nicht, die Arbeiten von einer Fachfirma erledigen zu lassen, „denn wer einen Kleinbagger bei sich im Garten hat, kann die Arbeiten zur Not auch selbst machen“, so Thomas Herker. Etwas unklar war die Situation, bei der Wasser aus der Straße kommend gemeldet wurde. Thomas Herker konnte diese Schilderung nicht ganz nachvollziehen und vermutete, dass das Wasser eventuell aus einem Grundstück auf die Straße laufe, und dann müsste der Grundeigentümer für Abhilfe sorgen. Da sich die Sachlage aber nicht ganz klären ließ, versprach Gerald Baumann, die Situation klären zu lassen. Und wenn Niederschlagswasser einfach in einen Abwassergraben geleitet werde, sei das auch nicht zulässig. Entweder sei der Grundeigentümer zu einer technisch sauberen Lösung verpflichtet, auch wenn es teuer sei, so der Bürgermeister, oder er müsste die Genehmigung der Stadt haben und eine Einleitungsgebühr zahlen, denn schließlich müssen die Gräben auch unterhalten werden“. Und versandete Regenwasserkanäle müssen gelegentlich von der Stadt gespült werden, so wurde gefordert und zugesagt. Auch wurde gefragt, ob es einen generellen Termin für den Nachweise der Dichtigkeitsprüfung von Abwasserleitungen gebe, dies wurde aber von Vertretern der Stadt und Stadtwerke verneint, doch aufgrund der Satzung könnten die Stadtwerke eine Dichtigkeitsbescheinigung verlangen, so die Auskunft. Und ganz wichtig war Bürgermeister Herker, dass der Fremdwasseranteil im Abwasserbereich deutlich gesenkt werde. Hier wird die Stadt in nächster Zeit verstärkt ansetzen. Besonders im Innenbereich der Stadt.
 

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