Schaarschleiferfotzn und Schnoodabixn
(Wolnzach, msk)Von Italien über Hawaii nach New York reisten die Weibsbilder auf der Suche nach Shoppinggelegenheiten, gestandenen Männern und dem Sinn und Gefühl der Weihnachtszeit. Dabei tirilierten sie wie die Andrew Sisters, begleitet von ihren drei Musikanten-Nikoläusen. Dem kudernden Publikum hätte man hinterher ruhig ein Sauerstoffzelt aufstellen können.
Die drei Freundinnen Gisela, Traudl und Ursl treffen sich zum Weihnachtswichteln und stellen fest, dass das gar nicht ihre eigenen drei Geschenke sind. Kein Problem, denn Geschenk Nummer drei ist eine magische Schneekugel, die auf Wunsch an jeden Ort der Welt beamt. Keine schlechte Sache, denken sich die drei (Damen) von der Tanke und beschließen, dem immer konstant auf Dezember gelegten Stress zu entfliehen. So bereisen sie Italien, K(!)riechenland, Paris – wo man Schuhe dann bei Düschmoh kauft… also Deichmann –, Russland, Afrika, Hawaii, Rio de Janeiro und New York.
Mit bekannten Melodien der amerikanischen Weihnachtspalette und eigenen Texten dazu untermalen sie ihre Reise. So sehen sie in Afrika zu, wie deutsche Hilfspakete ankommen („Die haben uns was reingetan, das ham‘ wir nicht bestellt…“) oder suchen in Kriechenland nach dem Traumprinz mit Körper wie der Anchovis – pardon, Adonis. Aber es ist ja auch ein Kreuz mit der Adventszeit. „Gefühlte 100 Kilometer Lichterkette“ müssen „ums ganze Haus, den ganzen Garten“ geschlungen werden, und alle wichtigen und unwichtigen Termine noch mal im Dezember nachgeholt – Haare schneiden oder ähnliches. Wenn man sich dann noch mit der boshaften, bumbbalgsunden Schwiegermutter auseinander (oder eher zusammen) setzen muss, singt Traudl gerne in Kriechenland von „Weißen Rosen aus Arsen.“
Mit ganz unterschiedlichen aber allesamt klangvollen Stimmen und Pointen vom Fließband kam das Publikum im Rathaussaal aus dem Lachen gar nicht mehr heraus – ganz besonders eine Batterie Mittvierziger Damen hinten links, die heute sicher Muskelkater im Zwerchfell haben. Entsprechend tosend und johlend war der Applaus. „Mei, die ham so schee gsunga, so schee scho“, sinnierte das Publikum nach dem stimmungsvollen Musikkabarett im Dezember: „So kurzweilig auch – also die waren wirklich saugut“ – perfekte Präventivmaßnahme also, um nicht in Advents-Burn Out zu verfallen. Drei Energiebündel, begleitet von drei tiefenentspannten Musikern, brachten gestern wieder Leben und Hoffnung in die Herzen – die Hoffnung nämlich, dass man auch den Dezember gut überstehen kann.
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