Wasser marsch ?
(Rohrbach, wk)
Es war natürlich kein Feuerwehr-Einsatz, auch wenn der Gemeinderat erstmals im neuen Feuerwehrgebäude getagt hatte, doch die wichtigsten Themen der Sitzung hatten tatsächlich etwas mit Wasser zu tun. Es ging um das Trink- und Abwasser von Rohrbach. Die wasserrechtliche Genehmigung ist für beide Trinkwasserbrunnen auf 380.000 m³ begrenzt und der zukünftige Bedarf liegt deutlich höher.
Die geplante Ausweisung eines neuen Wasserschutzgebietes bei den alten Trinkwasserbrunnen wurde wegen Problemen mit den Anliegern eingestellt und neue Alternativen gesucht. Vom Gemeinderat wurde eine Arbeitskreis „Wasserversorgung“ eingesetzt, der sich auf vier mögliche Standorte für neue Brunnen geeinigt hatte. Beratend tätig war dabei ein Ingenieurbüro, das Rohrbach schon seit über 20 Jahren in Fragen der Trinkwasserversorgung berät. Da bei steigendem Verbrauch Rohrbach bald an die „Schallgrenze“ der genehmigten Menge stößt und ein prognostizierter Bedarf in 20 Jahren von 600.000 m³ besteht, wurde das Ingenieurbüro im Juli mit entsprechenden Ingenieurleistungen und einer Probebohrung beauftragt. Die Kosten sollten durch einen Kredit von 100.000 Euro bei der Lfa-Förderbank finanziert werden. Doch durch die Ergebnisse des Arbeitskreises Wasserversorgung, Ingenieurberatung und Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt sollen von den ausgewählten vier möglichen Standorten nur zwei durch Probebohrungen untersucht werden. Durch die Diskussion im Gemeinderat nach Erläuterungen des Geologen vom Ingenieurbüro entschieden die Gemeinderäte, zwei Erkundungsbohrungen im Wald südlich zwischen Rohrbach und Pörnbach zu beauftragen. Eine vorherige Ausschreibung hatte Kosten zwischen 135.300 Euro (günstigstes Angebot von 6) und 274.100 Euro (höchstes Angebot) ergeben. Der Auftrag geht dementsprechend an den günstigsten Anbieter aus Zusmarshausen. Die Vorteile dieser zwei möglichen Standorte: sie liegen im Waldgebiet und sind deshalb durch die Landwirtschaft nicht so stark mit Nitrat belastet – und es gibt für das Gelände nur einen Eigentümer: die bayrischen Staatsforsten. Der beratende Ingenieur Kwasnitschka gab zu bedenken, dass die Erkundungsbohrungen nicht automatisch auf Wasseradern stoßen müssen und dass von Seiten der Landespolitik Tiefenbohrungen in Schichten mit uraltem Wasserbestand nicht mehr akzeptiert würden; außerdem würden nur Sand- und Kiesschichten Wasser führen. Er schätzte die Bohrtiefen auf 180 bis 200 Meter Tiefe. Aber die bisher theoretischen Berechnungen müssten erst einmal durch die Probebohrungen verifiziert werden. Er hoffe, dass im September 2016 die Ergebnisse vorliegen. Einstimmig genehmigten die Gemeinderäte den Auftrag zu den Probebohrungen sowie die Aufnahme eines Kredits bei der Lfa Förderbank in Höhe von 210.000 Euro.
Ein anderes Wasserthema war die Abwasserbeseitigung. Das alte Pumphäuschen beim Wertstoffhof soll durch eine neue Hebeanlage auf der gegenüberliegenden Seite der Ilm ersetzt werden. Von dieser Anlage wird das Abwasser zum Klärwerk Königsfeld gepumpt. Da das Wasserwirtschaftsamt auf dem betreffenden Gelände unterhalb des Bahndammes ein Überlaufbecken im Rahmen des Hochwasserschutzes bauen will, tun sich Gemeinde und Wasserwirtschaftsamt zusammen und planen gemeinsam, um Synergie-Effekte zu erzielen. Deshalb musste der Auftrag an ein Ingenieurbüro für ein Bodengutachten und für Erkundungsbohrungen erweitert werden. Die Kosten werden zwischen beiden Partnern aufgeteilt. Wenn alle Ergebnisse der Untersuchungen sowie Genehmigungen vorliegen, könnten beide Maßnahmen in 2017 fertiggestellt sein.
Nach diesem wichtigen Tagesordnungspunkt nahm der Gemeinderat die Entscheidung über Zuschüsse an Vereine bzw. Jugendgruppen in Gesamthöhe von 9.327 Euro einstimmig zur Kenntnis. Außerdem wird in 2016 für die letzten beiden Ferienwochen wieder eine Kinderbetreuung über die Caritas angeboten. In diesem Jahr wurde die Betreuung von 13 Kindern genutzt und die Gemeinde kalkuliert eine ähnliche Zahl auch für 2016
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