Flüchtlingsunterkunft wird gebaut
(Wolnzach, hr)Dass Wolnzach ein Flüchtlingsheim bauen würde, das stand seit der vergangenen Gemeinderatssitzung fest. Nun haben sich die Räte entschieden, dies in modularer, aber doch massiver Bauweise zu tun.
„Wir haben uns mehr als eineinhalb Stunden ausschließlich mit diesem Thema befasst“, erklärte Bürgermeister Jens Machold am Rande der letzten Bauausschusssitzung. Verschiedene Bauformen und die entsprechenden Kosten wurden diskutiert. Am Ende fiel das Votum einstimmig. „Wir werden das Konzept zusammen mit der Firma Puls Energie umsetzen“, so Machold weiter.
Schon in der Sitzung am 3. Dezember hatte FDP-UW-BGW-Gemeinderat Josef Schäch in diesem Zusammenhang nicht nur Pläne von seinem Haus am Brunnen gezeigt, sondern dieses Konzept auch erläutert. In modularer aber dennoch fester Bauweise ist dort eine Flüchtlingsunterkunft entstanden; kleine Apartments, die heute Asylbewerber beherbergen und relativ schnell errichtet werden können. Innerhalb von 16 bis 18 Wochen nach Auftragserteilung könnte der Bau am Containerstandort fertiggestellt sein.
Die schnelle Bauweise war aber nur ein Faktor, warum man sich in Wolnzach für dieses Konzept entschieden hat. Ein weiterer wesentlicher Aspekt war dabei die massive aber dennoch flexible Bauweise. Wie Josef Schäch erläuterte, kann der Zuschnitt der Wohnungen sehr leicht und schnell geändert werden, wodurch am Ende – wenn die Flüchtlingsunterkunft nicht mehr gebraucht würde – kleine Wohnungen entstehen könnten, die die Gemeinde verbilligt vermieten kann. So hat man beim anstehenden Bau also nicht nur an die aktuelle Situation gedacht, sondern auch an die Zukunft. Entsprechend wählten die Wolnzacher auch einen wertigen und massiven Bau. Rund 720.000 Euro wird die schlüsselfertige Ausführung kosten und soll den Markt schon, wenn alles nach Plan verläuft in wenigen Wochen zur Verfügung stehen.
Dass der Bau dringend gebraucht wird, zeigen letztlich nicht nur die aktuellen Zahlen im gesamten Landkreis, sondern auch die aktuelle Situation in Wolnzach. Zwar hat der Markt jetzt die Siegelhalle zur Unterbringung von Asylbewerbern dem Landkreis zur Verfügung gestellt, doch in der getroffenen Vereinbarung stellte Bürgermeister Jens Machold klar, dass diese nur bis Ende Juni zu haben sei. Danach wird die Halle wieder vor andere Veranstaltungen unter anderem auch den Lauf 10! gebraucht.
Ebenso legte der Wolnzacher Rathauschef klar: „Der Markt wird mit der vorübergehenden Nutzung der Siegelhalle, beziehungsweise den geplanten Bauten seine Quote erfüllen, aber nicht übererfüllen.“ So steht Wolnzach zu der mit allen Bürgermeistern und dem Landrat geschlossenen Vereinbarung, sieht aber mit den geplanten Vorhaben sein Soll erst einmal als erfüllt an und andere Kommunen im Landkreis in der Pflicht. „Es wird auch wegen der Belegung der Siegelhalle keine weitere Belegung in Wolnzach ohne unsere Zustimmung geben“, so Machold.
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