Musik für die Seele, Musik fürs Herz!
(Pfaffenhofen, hr)Es war der krönende Abschluss einer wundervollen Konzertreihe. Noch einmal ließen die Pförringer Adventsbläser um Dirigent Martin Ott die Pfaffenhofener Pfarrkirche im weihnachtlichen Klang erstrahlen. Ein Konzert, das den Weihnachtsgedanken in die Herzen des Publikums trug.
Zugunsten von St. Petersburg und Kiew waren die Musiker wieder den ganzen Dezember unterwegs und haben die Menschen begeistert. Auch in Pfaffenhofen bekamen die Adventsbläser minutenlange Ovationen für ein Konzert, das die Seelen vieler berührte. „Es war eine unglaublich bewegende Musik“, so der stellvertretende Landrat Anton Westner, der dabei auch den Einsatz für andere Menschen lobte.
Im Zentrum des 90-minütigen Konzertes stand dieses Mal ein Stück über die „berühmteste“ Schiffskatastrophe – den Untergang der Titanic. Nun darf man sich zu Recht fragen, was ein solches Stück in einem Weihnachtskonzert zu suchen hat. Ist Weihnachten nicht das Fest der Freude? Ja, doch wer hört heute noch die eigentliche Weihnachtsbotschaft? Der Glaube an Gott scheint in unserer Zeit mehr denn je verloren zu gehen. Oder anders ausgedrückt – wie es auch Stephan Jaeggi in seiner Musik formulierte – der Mensch sieht sich auf einer Stufe mit Gott. Eine Tatsache, die letztlich zwangsweise – wie im Stück „Titanic“ zur Katastrophe führen muss.
Nachdenkliche, selbstkritische Töne in einer Zeit, in der für die Menschen nichts mehr unmöglich scheint. Doch gerade vor diesem Hintergrund wollten die Pförringer Adventsbläser zum Innehalten anregen. „Durch die Vielstimmigkeit ist es heute sehr schwer eine Botschaft zu den Menschen zu tragen“, so Anja-Viktoria Ott. Die Krippe versinkt im allgemeinen Trubel und dass es nicht allen Menschen so gut geht, diese Tatsache scheint in weite Ferne zu rücken. Genau dort hin aber lenkte Martin Ott den Blick.
St. Petersburg – dort wird bekanntlich am 6. Januar Weihnachten gefeiert. Aber ist das auch ein Fest, dass jeder feiern kann? Für viele Menschen geht es in den Wintermonaten schlichtweg ums Überleben und so dürften gerade jene, die nicht in einer warmen Stube sitzen können, wohl kaum einen Gedanken für Weihnachten übrig haben. Und dennoch erinnert man sich nicht nur bei den Verhältnissen in Russland und Kiew, sondern auch direkt vor unserer Haustür einmal mehr an die Herbergssuche vor mehr als 2000 Jahren. Damals wie heute gab es Menschen, die anderen in ihrer Not zur Seite stehen. Und so versuchen auch die Adventsbläser sich nicht nur in die Herzen der Menschen zu spielen, sondern die Weihnachtsbotschaft zu jenen zu tragen, denen es nicht so gut geht. „Ich möchte mich nicht nur für die zahlreichen Spenden ganz herzlich bedanken, sondern auch für das Engagement aller Musiker. Sie stehen mit Herz und Seele zur Musik“, so Martin Ott.
Eine Leidenschaft, die das Publikum in Pfaffenhofen auch spürte. Perfekt arrangiert und inszeniert, sorgten die Adventsbläser mit ihrem anspruchsvollen Programm für Gänsehaut-Feeling. Gebannt lauschten das Publikum den Stücken und ließ sich vom Zauber der Musik noch einmal in Weihnachtsstimmung versetzen. Ein grandioses Konzert, für das alle Musiker am Ende zu Recht stehende Ovationen erhielten.
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