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Bildungsregion Bayern: Minister zeichnet Landkreis aus

(Vohburg/Pfaffenhofen, hr)

„Ich bin heute nur als Briefträger gekommen, die guten Noten haben sie sich schon selbst ausgestellt“, scherzte Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle, als er dem Landkreis Pfaffenhofen das Gütesiegel „Bildungsregion“ verleihen durfte. Dennoch vor dem, was die Pfaffenhofener innerhalb der vergangenen zwei Jahre auf die Beine gestellt haben, davor zog der Minister am Ende seinen Hut. „Ihre Arbeit hat einen hohen Referenzwert für ganz Bayern!“

Alles begann vor zwei Jahren. In Reichertshausen legte man den Grundstein für die Bildungsregion. „Sie ist eine der drei Säulen eines familienaktiven Landkreises“, erläuterte Landrat Martin Wolf. Seit dem offiziellen Startschuss beteiligten sich 100 Menschen in fünf Arbeitsgruppen an diesem Projekt. Das Ziel war es die Bildungschancen im Landkreis nicht nur zu analysieren, sondern auch Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. Dabei konzentrierte sich die Arbeit auf fünf Bereiche: die Übergänge zwischen einzelnen Schulen, die Vernetzung von schulischen und außerschulischen Bildungsangeboten, die Bürgergesellschaft stärken und weiter entwickeln, die Herausforderungen des demographischen Wandels und den Schüler selbst in der Arbeitsgruppe „Kein Talent darf verloren gehen“.

„In den vergangenen zwei Jahren sind viel Zeit und Energie in dieses Projekt geflossen“, so Landrat Martin Wolf. Zeit, die sich aber am Ende gelohnt hat, denn man konnte eben nicht nur eine umfangreiche Bewerbung nach München schicken, um das Qualitätssiegel „Bildungsregion in Bayern“ zu erhalten, sondern viel mehr konnten aus diesem Bereich schon einzelne Projekte gestartet werden. So wurde beispielsweise gerade für jene, die möglicherweise durch den Rost fallen würden, eine Bildungsmesse ins Leben gerufen, wo sie ganz direkt mit den einzelne Unternehmen aus der Region in Kontakt kommen können. Neben diesem wurden aber auch schon andere Projekte angestoßen. So wurde in Pfaffenhofen gerade für die „Null-Bock-Schüler“ ein offener Lernplatz eingerichtet. Erste kleine Schritte, denen 2016 auch noch der entscheidende folgen soll. „Die Analyse, die wir erstellt haben soll nicht im Schrank verstauben, sondern wir wollen ein Bildungsbüro einrichten“, erläutert Landrat Martin Wolf die weiteren Maßnahmen. Dort soll dann nicht nur die Ausgangslage weiter analysiert, sondern auch die unterschiedlichen Bildungszweige stärker mit einander vernetzt werden.

„Es ist unglaublich was in diesem Zusammenhang bereits geschaffen worden ist“, lobte Kultusminister Ludwig Spaenle die Anstrengungen des Landkreises. Dabei lobte der Minister nicht nur die Bewerbung für das Qualitätssiegel, sondern mehr noch, dass man sich während dieses zweijährigen Prozesses, in dem nicht nur die Vertreter der Schule eingebunden waren, sondern viel mehr die gesamte Gesellschaft vertreten war, sich strategische Ziele gesetzt wurden. Er verglich diese Situation, in der man gemeinsam mit einander diskutiert, ein wenig mit der als man vor ein paar Jahren über das Ende der Hauptschule nachdachte. Am Ende dieser Diskussion damals wurden die Schulverbünde eingeführt und so die Hauptschule vor Ort gesichert. Ein Faktor, den auch die Landkreispolitiker schon in ihrer Analyse mit berücksichtigten, denn von einer geplanten Wirtschaftsschule nahm man mit Hinblick auf die Mittelschulen wieder Abstand. „Dies hätte das jetzige System gefährdet“, so Wolf.

Dass nun auch in den kommenden Jahren noch zahlreiche Herausforderungen in Sachen Bildung warten werden, das steht außer Frage, dennoch brachte es man Ende Vohburgs Bürgermeister Martin Schmid auf den Punkt: „Die Bildungschancen sind heute ein wichtiger Standortfaktor!“ Und für seine Bemühungen hat der Landkreis zurecht das Qualitätssiegel erhalten.

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