Imker wohl bald unter neuer Führung
(Pfaffenhofen, rt)
Rührten die Werbetrommel bei den Imkern für das Aktionsbündnis "Pfaffenhofen an der Ilm summt!" (v.l.) Manfred "Mensch" Mayer, Kathrin Euringer und Albrecht Pausch.
Bei der diesjährigen Kreisimkerversammlung, die gestrigen Sonntagnachmittag im Uttenhofener „Alten Wirt“ war, kündigte der Erste Vorsitzende Albrecht Pausch an, dass bei der kommenden Wahl der gesamte Vorstand des Kreisverbandes nicht mehr für eine Fortsetzung seiner Tätigkeit zur Verfügung stehen wird.
Bei der kommenden Kreisausschuss-Sitzung am 11. Februar wollen neben Pausch auch der Zweite Vorsitzende Anton Fuß, Kassier Helga Pausch und Schriftführer Helmut Hofmann nicht mehr für eine weitere Kandidatur antreten. Pausch gab für seine Beweggründe dazu die gestiegene Arbeitsbelastung in seinem Imkereibetrieb an.
Im abgelaufenen Bienenjahr habe es zwar eine eher durchschnittliche Sommertracht gegeben, doch „wieder Wett gemacht, was im Frühjahr gefehlt hat“, so Pausch in seiner Begrüßungsrede. Nachdenklich stimmen sollten die Imker allerdings die immer milder werdenden Winter. Ungeachtet dessen habe es „gesunde und starke Bienenvölker“ gegeben. Pausch vermutet den Grund dafür in dem Verbot der Verwendung von Neonicotinoide in der Landwirtschaft. Neonicotinoide zählen zur Gruppe hochwirksamer Insektizide, werden synthetisch hergestellt und wirken auf die Nervenzellen etwa von Insekten und Wirbeltieren. „Ich hoffe, dass dieses Verbot auch weiterhin aufrecht erhalten Wird“, sagte Pausch.
Großes Lob zollte Pfaffenhofens oberster Imker der hiesigen Kreisbehörde samt dem daran angeschlossenen Veterinäramt: „Sie haben uns das ganze Jahr über toll unterstützt!“ Dies betreffe insbesondere auch die Bekämpfung der Varroa-Milbe. Diese Milbenart schwächt die Bienen, verstümmelt ihre Brut und öffnet damit auch Viren und Bakterien Tür und Tor. Ein Varroa-Befall bedeutet für Honigbienen praktisch immer den Tod, wenn der Mensch nicht schützend eingreift.
Hier summt's
Das Aktionsbündnis „Pfaffenhofen an der Ilm summt!“ wurde von dessen beiden selbst imkernden Koordinatoren, Künstler Manfred „Mensch“ Mayer und Biologin Kathrin Euringer, vorgestellt. Mit der Initiative soll in der Stadt Pfaffenhofen aber auch im gesamten Landkreis um Unterstützung der Wild- und Honigbienen geworben werden. Mayer und Euringer warben bei den Imkern darum, naheliegenderweise selbst dem Bündnis beizutreten. Dafür sei lediglich ein einmaliger symbolischer Obolus in Höhe von einem Euro notwendig und ansonsten mit keinerlei Verpflichtung verbunden, so die Koordinatoren.
Flagge zeigen
„Je mehr daran teilnehmen, desto größer ist die Entlastung für den Einzelnen“ rief Peter Ponschab, Vorsitzender des Pfaffenhofener Imker-Ortsvereins, zum Engagement der Imker aus dem Landkreis bei der Kleinen Landesgartenschau 2017 in Pfaffenhofen auf. Mit Brut-Schaukästen und Bienenfütterungen sollen die Gartenschaubesucher mehr über das Leben der Bienen erfahren und die Imker „Flagge zeigen“. Wichtig zu vermitteln sei dabei, so Ponschab, dass in den Gärten wieder eine Vielfalt an bestäubenden Insekten Einzug halte.
Ertrag mit Bienenbrot
Gastreferent war Hans Rosen, der mit seinem Vortrag „Erfolgreich Pollen sammeln – Chancen und Risiken“ auf die Bedeutung des Blütenstaubes hinwies. Pollen sind reich an Proteinen, Aminosäuren und vielen anderen wichtigen Nährstoffen. Der von Sammelbienen eingetragene Pollen wird als „Bienenbrot“ in Zellen gelagert und von den Ammenbienen gefressen. Mit dieser speziellen Nahrung können jene Futtersaft produzieren, um Larven, Königin und Sammelbienen optimal zu versorgen. Eine gute Pollenversorgung ist für die Aufzucht der nächsten Generation und somit den Fortbestand des Bienenvolkes äußerst wichtig. Ein Bienenvolk benötigt über 30 Kilo Pollen pro Jahr. Dazu müssen von den Sechsbeinern weit über eineinhalb Millionen Sammelflüge gestartet werden. Imker können mit speziellen Fallen die Pollen abfangen, bevor sie die Bienen in ihren Stock einbringen. Verkauft werden die Blütenpollen dann als Stärkungsmittel für den Menschen.
Imkervorsitzender Pausch (l.) mit Referent Rosen.
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