In Mr. Pilks Irrenhaus geht der Punk ab
(Wolnzach, msk)
Hereinspaziert, hereinspaziert! Wer hat noch nicht, wer will (heute abend!) nochmal? Die Irren der Q11 und Q12 laden ein in ihr Kabinett aus Irrsinn, Wahnsinn und vor allem staubtrockenem, britischen Humor.
Normalerweise spricht die Zusammensetzung des Publikums oft schon im Vorfeld für die Qualität einer Aufführung – in diesem Fall tummelten sich bei der Premiere von „Mr. Pilks Irrenhaus“ der Schauspieler am HGW hauptsächlich Mitschüler in der Aula, um sich ihre Kollegen (freiwillig) anzuschauen.
17 Dramolette, also kurze, in sich abgeschlossene Einzelszenen, zeigen die irre Gedankenwelt der Kunstfigur Henry Pilk, geschaffen vom britischen Schauspieler und Schriftsteller Ken Campbell - als Moderator in den Szenenumbauten dargestellt von Johannes Wruck. Regisseur Marius Lubnow ließ sich vom Ingolstädter Stadttheater inspirieren und sagte sich: „Das können meine Leute auch“ und wählte das Irrenhaus auch deshalb aus, um seinen 20(!) Schülern Möglichkeiten zum Austoben zu geben.
Bereits in der ersten Szene „Ein Mann wirft sich weg“ kommen Freunde des Pythonschen Humors auf ihre Kosten. Da überzeugt der Penner (wie immer bestes Entertainment von Clara Hurzlmeier) einen Mann (Sebastian Küper, später noch als ganz bezaubernde „Buzelware“ auf der Bühne), den Selbstmord doch bitteschön effektiv zu gestalten und vorher erst mal abzulegen – und dann nur Mut! Runter da!
Nachdem heute Abend noch eine Vorstellung stattfindet, soll den Szenen nicht zu viel vorweg genommen werden, aber so viel sei gesagt: Wieder mal begeistern die Jungschauspieler mit ihrem Elan und ihrem Talent fürs Komische oder Dramatische, und können sich gerade in dieser Szenenzusammenstellung einmal richtig ausspielen. So stammt eine der besten Szenen sogar aus der Feder der Schüler selbst: Die Hartzer-Freundinnen Annalena Schober und Clara Haselsteiner (zum Brüllen als „Mann, der nichts mehr unterscheiden kann“) erfreuen sich ihres "Männerabend"s, während die Putzfee (S. Küper) sich nicht wertgeschätzt fühlt – Gender Swap vom Feinsten.
Man kann leider nicht jeden Namen nennen und jede Szene beleuchten (Eindrücke dazu in der Fotostrecke). Umso mehr geht der Appell an alle, die Mittwoch abends nichts Besseres zu tun haben – also Sie alle: Fahren Sie heute zum Gymnasium und lassen Sie sich von den talentierten Schülern des HGW um 19 Uhr bespielen in ihrem ersten von drei Stücken in diesem Schuljahr – wenn wir schon das Glück haben, so viel motiviertes Talent sehen zu können, dass es vier Regisseure bedarf, um zwei große Schauspieltruppen zu beschäftigen.
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