Erstaunlich: Bürgermeister hat kein Einhorn auf der Unterhose

Mehrere Krawatten weniger dürfte Reichertshofens Bürgermeister Michael Franken am heutigen Abend in seinem Kleiderschrank hängen haben. Zumindest eine befindet sich definitiv nicht mehr unter den Gesellschaftsstricken, denn die wurde dem Gemeindeoberhaupt am Nachmittag des „Unsinnigen Donnerstags“ in Stücke geschnitten.

„Das war mal eine teure Krawatte, die hat aber eine Fleck bekommen“, sagte Franken mit einem leichten Bedauern in der Stimme – dann machte es auch schon „Ritsch-ratsch“. Denn die 35 Kinder der offenen Ganztagsschule aus der Reichertshofener Grundschule, die zusammen mit ihren vier Betreuerinnen - Elisabeth Kukral, Christine Bayerl, Sylvia Kohlhauf und Isabell Wawrzyniak – ins Rathaus gekommen waren, hatten ihre helle Freude an der stückweisen Demontage des Textils.

Zwischen dem gereichten Süßgebäck und einem Schluck Apfelschorle durften die Ein- bis Viertklässler auch noch Fragen an Franken stellen und es war erstaunlich, was die Buben und Mädchen alles wissen wollten: Ober er denn „Burger“-Meister anstatt „Bürger“-Meister heißen wolle. Nein, wollte der Bürgermeister nicht. Ob er denn seine frühere Lehrerein geärgert habe. „Ich war immer brav“, so die Antwort Frankens. Allerdings verriet dem körpersprachlich versierten Beobachter des Bürgermeisters Mimik etwas anderes.

Oder ob er denn eine Unterhose mit einem Einhorn drauf besitze. Da war es dann wenigstens, das klare, eindeutige „Nein“. Die schlechteste Note wollte ein anderer in Verkleidung wissen. „Eine Sechs in der siebten Klasse“, bekannte Franken - womit nun alle wissen, was bisher nur im engsten Familienkreis des Bürgermeisters bekannt war. Erfahren konnten die Nachwuchsreichertshofener auch, dass ihr Ortsoberhaupt in seiner Kindheit eigentlich Bundeskanzler oder Showmaster bei „Wetten dass“ werden wollte. Was gewesen wäre, wenn …, darüber wollte dann niemand mehr spekulieren, denn die Süßigkeiten warteten bereits auf ihre Vernichtung per os.