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Dreiband-Billard nationaler Spitzenklasse

(Pfaffenhofen, rs)

Wann gibt schon einmal ein aktueller Deutscher Meister ein Gastspiel in Pfaffenhofen? An diesem Wochenende war es so, denn der amtierende nationale Titelträger im Dreiband-Billard, der BC Ravensburg, trug zwei Heimspiele der 1. Bundesliga in den Vereinsräumen des Billard-Sport-Clubs Pfaffenhofen aus. Und wer 'live' mit dabei war, wird es bestätigen: unglaublich, wie diese Spitzenspieler die Wege der Kugeln auf dem grünen Tuch und über die Bande lenken!

Je eine rote, weiße und gelbe Kugel - die Fachleute nennen sie "Bälle" - liegen auf dem Tisch, der für die weniger erfahrenen Freizeitspieler zunächst einmal eines vermissen lässt: es gibt nämlich nichts zum Einlochen. Dafür ist beim Dreiband mehr denn je das Gefühl für die Wege der Kugel gefordert. Bei dieser Spielart muss nämlich die eigene Spielkugel vor der Karambolage mit der dritten Spielkugel mindestens dreimal eine Bande berührt haben, damit ein Punkt gezählt werden kann. Und die Konstellation auf dem grünen Tuch ist natürlich normalerweise alles andere als so, dass das mit einfachen Stößen und Wegen erreicht werden kann. Gedankliches Vorstellungsvermögen, geradezu mathematische Fertigkeiten zur Berechnung von Einfall- und Ausfallwinkel sowie Gefühl beim Stoß sind die unbedingt notwendigen Eigenschaften eines Dreiband-Spielers mit Anspruch.


Christian Rudolph - Dreiband-Spieler von Weltklasse

Letztes Jahr Deutscher Meister läuft es jedoch für den BC Ravensburg in dieser Saison nicht so rund. Mit nur 3 gewonnenen aus mittlerweile 14 gespielten Matches liegen die Schwaben aktuell auf dem letzten Platz der 1. Bundesliga. Auch das Wochenende in Pfaffenhofen verbesserte dabei die Situation nicht wirklich, gab es doch gegen den GT Buer am Samstag ebenso wie am Sonntag gegen die Bottroper BA jeweils herbe 0:8-Niederlagen. Die Gäste aus Bottrop hatten dabei den mit mehreren Weltmeistertiteln im Einzel und mit der Mannschaft dekorierten Christian Rudolph in ihren Reihen.

Drei Gründe waren ausschlaggebend, dass die Ravensburger ihre Heimspiele in Pfaffenhofen ausgetragen hatten: zunächst einmal wird ihr Vereinsheim gerade umgebaut und ist daher für einen Spielbetrieb gesperrt; zum zweiten hatten die beiden Gegner dieses Wochenendes - der GT Buer und der Bottroper BA, beide aus Nordrhein-Westfalen angereist - jeweils Auswärtsspiele in München, so dass man die Nähe zum anderen Spielort gesucht hat; und zu guter Letzt existiert eine Vereins-Freundschaft zwischen dem BSC Pfaffenhofen und dem BC Ravensburg - Gründe genug, die Bundesligaduelle in unsere Kreisstadt zu legen.


Dustin Jäschke - die #2 des Bottroper BA

Die Zuschauer jedenfalls nutzten die Gelegenheit und kamen zwar nicht in Massen, wohl aber mit größtem Interesse in das Vereinsheim am Niederscheyrer Sportzentrum. Die Konzentration der Spieler und die absolute Ruhe bei den Zuschauern - als Anerkennung für gelungene Stöße wird kein Beifall geklatscht, sondern mit den Fingern geschnippt - sorgte für eine ganz besondere Stimmung im nach außen durch Vorhänge abgedunkelten Vereinsraum. Und am Ende eines Spiels, das gut und gerne einmal über 2 Stunden gehen kann, war den Aktiven die Anspannung anzusehen; Billard ist Sport, das wurde jedem bewusst, der die Gelegenheit genutzt hatte.

Wer Interesse am Dreiband-Billard hat, kann auf der Homepage des BSC Pfaffenhofen Informationen und Kontaktdaten finden.

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