Starkbierfest feiert gelungene Premiere im Hopfenhaus
(Steinbach, sh)
Prächtig amüsiert haben sich die vielen Besucher bei der mittlerweile 27. Auflage des Steinbacher Starkbierfestes, welches heuer erstmals in der neuen Hopfenhalle ausgetragen wurde. Viel zu lachen gab es nicht nur bei der Fastenpredigt sondern auch den kurzen Aufführungen und Sketchen, wobei der Bürgermeister Sepp Reiser und seine Stadträte auch einiges einstecken mussten und auf gut bayerische „derbleckt“ wurden.
Ortsbäuerin und Stadträtin Marianne Huber konnte freudig und stolz die zahlreichen Starkbierfreunde, Ehrengäste und Politiker in der neuen Räumlichkeit willkommen heißen. Extra gekommen war auch die Hallertauer Vizehopfenkönigin Helena Kreitmair. Für die nötige bayerische Zünftigkeit sorgte neben dem süffigen Bockbier die „Hallertauer Hopfemusi“, die während des gesamten kurzweiligen Abends zum „Prosit der Gemütlichkeit“ aufspielte. Dass alle Besucher immer rasch mit Getränken und Brotzeiten versorgt wurden, darum kümmerten sich die jungen Damen und Burschen aus Steinbach – selbstverständlich alle in Trachtenzwirn gekleidet.
Bereits die Einlage von Lisa und Laura Feiner, Anja Mauritz und Sabine Mittermeier mit ihrem Kursus „Altbayerisch für Einsteiger“ war ein Brüller, der die Stimmung anheizte und sich ganz dem Thema „das bayerische A“ widmete. Diesem gelungenen Einstieg in das inklusive der Pausen gut vier Stunden dauernde Starkbierfest folgten weitere Bühnenstücke, die in jedes für sich genommen die Lachmuskeln ziemlich strapazierten. Nicht aber ohne dabei auch den ein oder anderen lokalpolitischen Seitenhieb auszuteilen.
Beim „Zaungespräch“ der Steinbacher Kulturratschn wurde kräftig aus dem Nähkästchen geplaudert. In typisch weiblicher „Stutenbissigkeit“ wurden von den vier Damen so manche Verfehlungen der Steinbacher „Prominenz“ und darüber hinaus entlarvt. So z.B. das etwas zu kurz geratene Unterkleid des Hl. Petrus beim Steinbacher Bühnenerfolg, dem „Brandner Kasper“. Für ihre amüsante Darbietung ernteten die Dorfratschn verdienten Applaus.
Viel zu lachen gab es dann zu späterer Stunde auch bei der Fastenpredigt von Günther Schott. Dem „saufwütigen Volk die Leviten zu lesen“, machte sich der in seinem Amt als Fastenprediger gewissermaßen „alte Hase“ zur ehrenvollen Aufgabe. Bei seinem Rückblick auf das Dorfgeschehen der vergangenen Monate gab es lobpreisende Worte für das schauspielerische Meisterwerk des Steinbacher Theatervereins, dem „Brandner Kasper“, von dem sich so mancher Fernsehkitsch eine Scheibe abschneiden könne.
Über die „Große Politik“ wollte sich Schott indes nicht zu sehr auslassen, weil „versteh´ duads sowieso koana wirklich“. Dafür gab der Mainburger Stadtrat einiges zum „Derblecken“ her. Am meisten Fett bekam natürlich der Bürgermeister weg, doch dieser nahm die Hiebe so gelassen wie humorvoll. Egal ob es um die Temposchwellen ging, „die in den Hirnen der Stadtväter herumgeistern“, die „Dauerbaustelle“ Schulzentrum oder die schönen, ach gar so leeren Schaufenster in der Mainburger Innenstadt, in letzter Zeit ereigneten sich so manche Dinge, die geradezu prädestiniert für die Fastenpredigt schienen.
Zum leidigen „Ampelthema“ am neuen Schulzentrum meinte der Prediger: „Guad, dass im Dezember so baustellenfreundliches Wetter g´habt hod, sunst daad ma iatz immer noch einspurig im Stau steh!“. Der neue „Superkreisel“ sei auch ein echter Hingucker, „doch ois Fremder muaß ma scho a boor moi rumfahren, bis ma as nächste Loch findet zum Nausfahrn“.
Die Liste der "Schandtaten" ließe sich noch lange fortsetzen, und auch auf die kommende BR-Sendung „Jetzt red I“ am 2. März wurde angespielt. Man darf also gespannt sein, was sich in nächster Zeit weiterhin in Steinbach und darüber hinaus ereignen wird. Doch eines ist sicher: Themen für eine Fastenpredigt gehen eigentlich nie aus.
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