Emil und die Detektive bei der Winterbühne Pfaffenhofen
(Pfaffenhofen, mh)Emil und die Detektive bei der Winterbühne Pfaffenhofen
Die Greulmüllersche Hörspielmanufaktur, in Persona von Musiker Gerald Greulix Schrank und Schauspieler Sebastian Hofmüller, haben mit der szenischen Lesung „Emil und die Detektive“ der Pfaffenhofener Winterbühne eine illustre Abschiedsvorstellung gegeben.
Nur zwei Mann im Sitzen, mit allerlei bunten und lauten Dingen zum Krachmachen bewaffnet, bevölkern die kleine Bühne im vollbesetzten historischen Rathaussaal. Ein lieber Blonder mit einfühlsamer Erzählstimme, Sebastian Hofmüller, gibt den jugendlichen Emil. Ein langhaariger Wuschelkopf, Gerald Greulix Schrank, mimt die besorgte Mutter, die Eisenbahn, den Dieb, einen Rentner und noch viele andere Protagonisten aus dem bekannten Jugendbuch von Erich Kästner aus dem Jahr 1929.
Die Geschichte hatte, sicher bedingt durch den Film, in der Nachkriegsgeneration noch Konjunktur, heute wirkt sie mit der militaristischen Organisation der Berliner Jugendlichen, wie eine Mahnung aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg. Den heutigen Kindern dürfte das egal sein, was sie erfahren ist eine spannende Geschichte über Ungerechtigkeit, Mut, Freundschaft und Familie.
Die Art und Weise der Erzählung, ist „kindgerecht“ wie der Pädagoge bemerken würde. Mit viel Humor und urkomischem Tonfall sprich Einfall, tragen die beiden Schauspieler die Kinder durch die gut 70 Minuten Vorstellung. Das ist keine Einschlafgeschichte, hier wird Spannung pur mit Klang, Gestik und Mimik erzeugt. Die vielen kleinen Gäste hatten zwar noch die sichernde Hand am Elternteil, die Aufmerksamkeit aber war bei den Erzählern auf der Bühne.
Ein analoges Märchen in einer digitalen Zeit, in der schon Krippenkinder über den Legostein wischen und beim Papa/Mama Spiel, so ganz nebenbei, imaginär, mit dem Handy hantieren. Hörspiel sichtbar gemacht, nicht neu aber immer besser, die Produktion der Greulmüllerschen HörspielManufaktur ist das Beste was es auf diesem Gebiet gibt. Die Wahl sich für Erich Kästner und seinen zeitlosen Geschichten, Pünktchen und Anton steht auch in ihrem Programm, zu entscheiden ist mehr als glücklich. Ob jetzt Absicht oder nicht, die Großeltern werden hier als Zielgruppe nicht übersehen und den Eltern schadet etwas Kultur auch nicht. Hauptsache den Kindern wird eine schöne Geschichte in wunderbarer Erzählkunst geschenkt, unbedingt anschauen, - hören, wenn in der Nähe, oder gleich in München.
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