Integration beim gemeinsamen Ramadama
(Scheyern, rs)Wie jedes Jahr fand am Samstag wieder die große Aufräumaktion im Landkreis kurz vor Frühlingsbeginn statt. Ein für viele Scheyrer Bürger ungewohntes Bild ergaben die rein zahlenmäßig gegenüber den Vorjahren viel besser aufgestellten Trupps, die sich durch die Straßen und in den Gemeindeteilen bewegten. Sage und schreibe um die 50 Leute hatten sich am Morgen am Bauhof eingefunden, zur einen Hälfte Einheimische, zur anderen Hälfte Bewohner des Flüchtlingshauses an der Hochstraße.
Sie würden ganz besonders durch den Helferkreis so viel Unterstützung in ihrer Situation erfahren, da wollen sie der Gemeinschaft auch etwas zurückgeben, so die Beweggründe für die Syrer und Irakis, die vom verantwortlichen Organisator des Bauhofs, Markus Rieger, mit Warnwesten, Müllsäcken und Werkzeugen ausgestattet wurden. "So viele Helfer hatten wir noch nie; bisher hatte immer der kleine Bus der Feuerwehr gelangt, um die Teams im Gemeindegebiet zu verteilen und wieder einzusammeln", sah Rieger sich mit einer ungewohnten, aber durchaus positiven Situation konfrontiert. Mit der Menge an Aufräumern stieg selbstverständlich auch das Ergebnis. Noch einmal Markus Rieger: "Da haben wir wesentlich mehr zu tun als all die Jahre zuvor, um alles auseinander zu sortieren."
Auch die Einheimischen, die sich an der Ramadama-Aktion beteiligten, waren nach anfänglichen leichten Berührungsängsten angetan von den gemischten Gruppen. Verständigungsprobleme waren nebensächlich; einige der Flüchtlinge verstehen zumindest schon die ersten Brocken Deutsch, viele sprechen englisch und ansonsten gibt es die internationale Zeichensprache, die Verständigung jedweder Art ermöglicht.
Wie jedes Jahr unterstützte die Feuerwehr Scheyern die Aufräumaktion tatkräftig nicht nur personell, sondern auch bei der logistischen Verteilung der Fußgruppen, beim Abtransport der vollen Müllsäcke und zur Absicherung der Helfer im Straßenverkehr. In dutzenden Säcken wurden zentnerweise die - im Grunde genommen sehr bedenklich stimmenden - Mengen an Abfall, die entlang der Straßen entsorgt wurden, in den Recyclinghof Scheyern gebracht. Alle Beteiligten waren zufrieden mit der geleisteten Arbeit, zum Abschluss gab es ein gemeinsames Mittagessen in der Fahrzeughalle der Feuerwehr; Schnitzel vom Schwein für die einen, von der Pute für die anderen; aber das ist ja nun wirklich kein Problem!
Fotos: D. Parnitzke (1), R. Steffen
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