Ein starkes Stück
(Großgundertshausen, sh)
Jede Menge Witz und Humor brachten die Theaterfreunde Großgundertshausen mit ihrem Stück „Die turbulente Fahnenweihe“ auf die Bühne. Seit 1996, also seit genau 20 Jahren, stehen die Theaterspieler schon bei stets bestens besuchten Stücken auf den Brettern und feierten deswegen quasi ihr Jubiläum. Und auch das passende Jubiläumsstück konnte sich wie immer sehen lassen.
Klassischerweise spielte das Stück unter der Regie von Michael Anglhuber in einer Bauernstube. Die große Fahnenweihe steht kurz bevor, das ganze Dorf hat sich fein rausgeputzt und alle Dorfbewohner, allen voran der Festleiter Max Fichtl (Christian Morasch) sind schon mächtig aufgeregt.
Ein dreitätiges Fest mit großem Umzug soll der Höhepunkt des Jahres werden. Leider ist der Festleiter bereits vor Beginn mit den Nerven am Ende, denn er kämpft nicht nur mit logistischen Schwierigkeiten und überforderten Helfern, sondern auch mit seiner Festrede.
Seine Familie, Ehefrau Bärbel (Lisa Kollmannsberger) und Tochter Lisa (Verena Morasch) sind ebenso in heller Aufregung. Zu allem Übel lässt ihn sein Mitorganisator und Jugendfreund Leo (Robert Kaindl) unerwartet im Stich.
Die Situation spitzt sich zu, als das Erscheinen weiterer Personen zusätzlich alle in Aufruhr versetzt: Da wäre einmal der aus München angereiste Discjockey Jimmy (Andreas Huber), der sich später sogar als das Ergebnis einer Liebesnacht zwischen Leo und der hübschen Aushilfsbedienung Heidi (Bettina Zeislmeier) entpuppt.
Leo´s Ehefrau Erna (Martina Kriegleder) ist da natürlich alles andere als begeistert, als sie davon erfahren muss. Als am nächsten Tag, dem Tag der Fahnenweihe, plötzlich auch noch Heidi selbst auftaucht, weiß Festleiter Max nicht mehr, wo ihm der Kopf steht.
Sein Freund, der Lechner Gustl (Christian Kriegleder) weiß um diese Last und will ihm zu Hilfe eilen, indem er Max wenigstens die Festrede abnimmt. Doch auch das verheißt nichts Gutes, vertauscht dieser doch aus lauter Aufregung die Festrede mit einer Trauerrede.
Dank seines reichlichen theatralischen Talents, krümmten sich nicht nur die (imaginären) Festgäste, sondern auch die Theaterbesucher im Saal vor Lachen.
Und als Krönung des Ganzen verschaut sich die junge Tochter von Max (Verena Morasch) auch noch in den ausgeflippten Jimmy, obwohl sie doch, laut ihrem Vater, eigentlich den etwas begriffsstutzigen Lechner Martl (Johannes Ertlmeier) heiraten sollte…
Doch so verzwickt wie die Lage im ersten Moment auch aussehen mag, am Ende geht alles, wie es sich für eine bayerische Komödie eben gehört, gut aus. Mit ihrer tadellosen und sehr amüsanten Darbietungen sorgten die Laiendarsteller für gut zwei Stunden beste Unterhaltung.
Die Zuschauer zollten es ihnen mit begeistertem Applaus und langanhaltenden Lachsalven. Am Ende gab´ s nicht nur für die vielen Helfer vor und hinter Bühne ein Präsent. Michael Anglhuber erhielt sogar einen „Mini Oscar“, weil er seit mittlerweile 20 Jahren das Amt des Regisseurs übernimmt.
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