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"Pension Schaller" feiert grandiose Premiere

(Mainburg, sh)

 

Ein wahrlich großer Wurf ist den beiden Regieführenden Anne Rottengruber und Astrid Junker mit dem diesjährigen Frühjahrsstück „Pension Schaller“ gelungen. Die Darsteller der LSK-Theatergruppe Mainburg bewiesen mit ihren überragenden Schauspielleistungen, dass sie sich definitiv nicht hinter professionellen Bühnen zu verstecken brauchen. Letzten Freitag war Premiere für das Stück, an dessen Ende der Applaus schier nicht abreißen wollte.

„Pension Schaller“ ist eine bayerische Adaption der Originalfassung „Pension Schöller“, entstanden durch Zusammenarbeit des Drehbuchautoren Tobias Siebert mit dem bayerischen Schauspieler Dieter Fischer für den „Komödienstadl“ des Bayerischen Rundfunk.

Die ursprüngliche Fassung „Pension Schöller“ von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby stammt aus dem Jahre 1890 und war nicht nur in Österreich sondern auch in Deutschland ein großer Theater- und Filmerfolg. Das sieht man schon allein daran, dass es insgesamt neun Verfilmungen des Stückes gibt – die erste von 1930, die aktuellste aus dem Jahre 2015.

 


Als Dreh- und Angelpunkt in der Geschichte spielt der vermögende Rentner Joseph Hallberger (Georg Hofbauer). Er besucht bei einem Ausflug nach München seinen Neffen Albert (Florian Biber) in der Pension Schaller, der dringend Geld benötigt. Der Neffe verkauft ihm diese dank der rettenden Idee seiner findigen Freundin Elisabeth (Conny Kosich) als „Irrenhaus“.

Onkel Hallberger spielt nämlich mit dem Gedanken, ein ebensolches „Gschubsten Etablissement“ zu eröffnen, kennt sich aber in dem Metier noch nicht so recht aus. Da wird aus dem Fest in der Pension kurzerhand eine Soirée, die wegen der skurrilen Erscheinungsbilder und Eigenarten der Pensionsgäste tatsächlich an irrenhausähnliche Zustände erinnert.

Da wäre einmal die Pensionsbesitzerin Pauline Schaller (Dagmar Vögel-Biendl), die wegen ihrer Erfahrung auf der „Schwabenbühne“ problemlos die Arie der „Königin der Nacht“ trällern kann. Oder ihr noch verrückterer Neffe Willhelm (Christoph Kempf), der wegen seiner zu lang geratenen Zunge kein „l“ sprechen kann. Wann immer er auf die Bühne trat, um Schiller oder Goethe zu zitieren, brach der Saal in eine regelrechte Lacharena aus.

 

 

Dann gibt es da noch den Major „Oberst von Schlag“ (Karl-Heinz Kiesl), der das Befehlen nicht lassen kann. Oder den Bestien-Bezwinger Leo Reisinger (Sebastian Kolmeder), der sogar den Paarungsruf des „Sumpfschwanzmakaken“ nachahmen kann. Nicht zu vergessen die Möchtegern Schriftstellerin Cilli Groß-Glockner (Evi Schober), die den Pensionsgästen Löcher in den Bauch fragt, um deren Biographien in ihren Heimatromanen zu verbraten. Eben ganz „normale“ Gäste der Familienpension Schaller.

Kein Wunder, dass Hallberger begeistert ist! Als ihn und seine Schwester Centa (Beate Rank) die Meute aber kurz darauf auf seinem heimatlichen Hof heimsucht, sieht er sich gezwungen, alle einzusperren. So gerät der Privatier immer mehr in Bedrängnis und droht am Ende selbst verrückt zu werden…

Alle Darsteller zeigten in dem 100-Minuten-Stück durchwegs eine saubere, respektable Leistung. Mit Georg Hofbauer als der vermögende Rentner Hallberger ist die Hauptrolle hervorragend besetzt. Doch auch bei der Auswahl aller anderen Akteure zeigte das Regie-Duo Anne Rottengruber und Astrid Junker ein gutes Händchen. Die beiden blieben im übrigen bei der Inszenierung der bayerischen Version treu, was - insbesondere für die Freunde althergebrachter Mundartstücke - einen besonderen Reiz darstellen dürfte, sie sich anzusehen.

 

 


Bemerkenswert war das authentische und mit viel Liebe zum Detail gestaltete Bühnenbild. Somit konnte die LSK Theaterbühne einmal mehr eine hohe Qualität für sich verbuchen. Dies dankten auch die Premierengäste mit so viel Applaus, dass es mehrerer Vorhänge bedurfte, ehe sich an diesem Abend vor den Akteuren der Vorhang endgültig schloss.

Für die beiden Zusatzvorstellungen am 8. und 9. April gibt es noch einige wenige Restkarten bei Schreibwaren Weinmayer, die telefonisch unter der Rufnummer 08751/1411 und zu den üblichen Geschäftszeiten reserviert werden können.

 


 

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