Passable Aufklärungsquote
(Pfaffenhofen, rt)
Nur knapp unter dem bayerischen Durchschnitt liegt die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Pfaffenhofen und ist damit ganz passabel. Dies ist dem heute vorgestellten Kriminalitäts-Lagebericht der hiesigen Ordnungshüter zu entnehmen. Aber auch die die Anzahl der Straftaten hat sich verringert, was wohl für viele Bürger überraschend sein dürfte.
Im vorigen Jahr wurden im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Pfaffenhofen insgesamt 2.124 Straftaten (ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte) statistisch erfasst. Im Jahr 2014 waren es noch 2.398 Fälle, also 274 oder 11,4 Prozent weniger. „Somit setzt sich der erfreuliche Trend fort“, heißt es aus der Inspektion, denn bereits von 2013 auf 2014 war ein Rückgang um 129 Straftaten zu registrieren.
Damit ist im Zehn-Jahres-Vergleich 2015 jenes mit den wenigsten registrierten Straftaten und bedeutet im Zuständigkeitsbereich Pfaffenhofen mit zehn Gemeinden und der Kreisstadt (Insgesamt 62.623 Einwohner) pro 100.000 Einwohnern 3.392 Straftaten. Das allerdings entspricht einer Steigerung von rund 1,1 Prozent oder 670 Personen. Daraus errechnet sich für den gesamten Zuständigkeitsbereich eine sogenannte Häufigkeitszahl von 3.392 Straftaten pro 100.000 Einwohner, die in Bayern 6.350 beträgt und hier 3.638, jedoch auf den Landkreis bezogen.
Die Häufigkeitszahlen der Pfaffenhofener Inspektion bezogen auf die Kommunen sind:
Pfaffenhofen: 4.523
Gerolsbach: 884
Hettenshausen: 3.352
Hohenwart: 2.093
Ilmmünster: 1.446
Jetzendorf: 1.355
Pörnbach: 1.643
Reichertshausen: 2.607
Rohrbach: 3.214
Scheyern: 1.635
Schweitenkirchen: 6.118
Gerolsbach ist demnach die sicherste Gemeinde. Die hohe Häufigkeitszahl im Gemeindegebiet Schweitenkirchen ist nach Angaben der Polizei auf die Autobahn-Rastanlage Holledau zurückzuführen: „Eine Vielzahl von Reisenden wird im Zuge der Schleierfahndung auf diese ausgeleitet und dort einer Kontrolle unterzogen. Werden hierdurch Straftaten entdeckt, entfällt der Tatort dann auf die Gemeinde Schweitenkirchen, was zur oben genannten Häufigkeitsziffer führt.“
Lediglich 18 Straftaten richteten sich im vergangenen Jahr gegen ausländerrechtliche Bestimmungen wie das Aufenthalts- und Asylverfahrensgesetz.
Aufklärungsquote knapp unter dem bayerischen Durchschnitt
Von den 2.124 Straftaten wurden 1.319 aufgeklärt. Hieraus ergibt sich eine Aufklärungsquote von 62,1 Prozent. Der bayerische Durchschnittswert - ohne Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen - liegt bei 62,8 Prozent. „Unter Einbeziehung der ausländerrechtlichen Verstöße liegt der bayerische Durchschnitt bei 72,5 Prozent. Dieser vergleichbar hohe Wert ergibt sich aus dem bayernweit hohen Aufkommen an Verstößen gegen ausländerrechtliche Bestimmungen. Insbesondere in den grenznahen Präsidialbereichen und im Bereich des Polizeipräsidiums München (mit dem dortigen Hauptbahnhof) sind durch die hohen Flüchtlingszahlen starke Anstiege bei den absoluten Zahlen und bei der Häufigkeitsziffer zu verzeichnen.“
Ermittelte Tatverdächtige
Im Zusammenhang mit der Aufklärung der 1.319 Straftaten konnten die Beamten der hiesigen Polizeiinspektion 1.115 Tatverdächtige ermitteln. Ohne Berücksichtigung der Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen wurden mit der Aufklärung von 1.301 Straftaten insgesamt 1.098 Tatverdächtige ermittelt.
Bei den folgenden Angaben fanden Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen keine Beachtung.
Unter den 1.098 Tatverdächtigen waren 16 Kinder, 85 Jugendliche, 112 Heranwachsende und 885 Erwachsene. Der prozentuale Anteil von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden betrug damit 19,3 Prozent. Insgesamt 301 der ermittelten Tatverdächtigen waren keine Deutschen. Das entspricht einem Ausländer-Anteil bei den Tatverdächtigen von 27,4 Prozent. 4,8 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen waren Asylbewerber. Insgesamt 128 der 1.098 Verdächtigen standen zum Tatzeitpunkt unter Alkoholeinfluss.
Arten der Kriminalität
Der Großteil der Kriminalität im Bereich der Pfaffenhofener Inspektion wird von nachfolgend dargestellten Deliktsarten geprägt. Die Pfeile geben die Veränderung in der Kriminalitätsstruktur an, also des Prozentanteils an der Gesamtkriminalität. „Dabei ist festzustellen, dass alle Bereiche rückläufig sind.“
Grafik: Polizeiinspektion Pfaffenhofen
Wohnungseinbruchdiebstahl
Im vergangenen Jahr wurden 55 Wohnungseinbruchdiebstähle registriert. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um 20 Fälle oder 26,7 Prozent. Der bei den 55 registrierten Einbrüchen entstandene Sachschaden wurde auf rund 155.000 Euro taxiert.
Tatort Asylbewerberheim
Die Beamten der Pfaffenhofen Inspektion registrierten zwölf Straftaten an oder in Asylunterkünften in ihrem Zuständigkeitsbereich. Es handelte sich in acht Fällen um Körperverletzungsdelikte, die in der Regel auf interkulturelle Konflikte zurückzuführen sind. In vier Fällen wurden Eigentumsdelikte (einfacher Diebstahl) gemeldet.
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