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Gut besuchte Bürgerversammlung in Fahlenbach

(Fahlenbach, wk)


Für die Größe des Ortsteils war der Besuch der Bürgerversammlungmit über 50 Besuchern beachtlich im Vergleich zur vorhergehenden im Hauptort Rohrbach. Es wurden auch mehr Fragen gestellt und zwischendurch gab es auch immer mal wieder kurzen Applaus. Es ist schon ein ganz anderes Interesse in den kleineren Ortsteilen zu erkennen, das gilt nicht nur für Rohrbach - diese Erfahrung machen auch andere Bürgermeister, wenn sie auf Bürgerversammlungs-Tour gehen.


Bürgermeister Peter Keck hatte an mehreren Wochenenden einen umfangreichen Bericht zusammengestellt, der zum Mitlesen und Mitnehmen ausgeteilt wurde - und es wurde von den Anwesenden auch fleißig mitgeblättert, wenn eine neue Folie auf der Leinwand erschien. Peter Keck hatte schon früher mal als Kritik gehört, er gebe zuviel Informationen, doch er sieht das anders, denn die Bürger sollen keinen Grund haben, sich über zu wenig Informationen zu beschweren - das sieht er als Prinzip einer bürgernahen Verwaltung.


Neben aktuellen Zahlen zur Einwohnerentwicklung ging der Bürgermeister auf einige wichtige Punkte näher ein. So bedauerte er, dass die Feuerwehr immer noch nicht mit ihrer Technik ins neue Gebäude einziehen könne, da Baumängel den Umzug verhindern. Außerdem informierte er über durchgeführte und geplante Baumaßnahmen wie die Schulsportanlage, die alte Schulturnhalle, den Hochwasserschutz, die Sanierung von Abwasserkanälen und den Neubau der Abwasserhebeanlage sowie geplante Radwege. Er ging ein auf die Wasserversorgung und die Suche nach weiteren Trinkwasserbrunnen, die Planung des Breitbandausbaus und Spielgeräte-Erneuerungen in Kindertagesstätten und Spielplätzen. Und gerade bei Kindertagesstätten sieht er aktuell Probleme, da im Herbst in der Kinderkrippe "Sonnenschein" und im Kindergarten "Sternschnuppe" mehr Kinder angemeldet sind, als Plätze bestehen. Bisher ist schon eine Krippengruppe im Kindergarten "Löwenzahn" untergebracht, im Herst soll eine weitere folgen. Hierzu sollen in der nächsten Gemeinderatssitzung Lösungsmöglichkeiten diskutiert werden. Es dürfte aber auf eine bauliche Erweiterung hinauslaufen. Zusätzlich ist weiteres Personal erforderlich, auch hier zeichnen sich Engpässe ab. Beim Bericht über die Projektgruppen, in denen viele Rohrbacher Bürgerinnen und Bürger mitarbeiten, gab er das Wort an die Seniorenbeauftragte Elfi Schmid weiter, die über die Aktivitäten ihrer Projektgruppe berichtete. So wurde von der Gruppe ein Beförderungskonzept erarbeitet, das sich vor allem an ältere Menschen und Behinderte richtet. Geplant sind die weitere Beteiligung am Bürgerbus der AWO Wolnzach, eine Rufbusanbindung nach Pfaffenhofen mit dem Gemeindebus sowie ein 50/50 Taxi. Außerdem plant die Gruppe Spielenachmittage vor allem für Frauen, "denn die Männer haben ja ihre Karten-Runden", so Elfi Schmid.


Beim Thema Finanzen, konnte Bürgermeister Keck Erfreuliches aus 2015 berichten, denn die Einnahmen aus der Einkommenssteuer haben sich deutlich erhöht und einen Rekordwert erreicht. Ob das auch in den Folgejahren so bleiben wird, ist dagegen fraglich. Wenn auch im letzten Jahr nicht sehr viel in Bauten investiert wurde, sondern mehr Planungsarbeiten anstanden, werden die Bau-Planungen in den nächsten Jahren umgesetzt und dafür müsste die Gemeinde bei den derzeit niedrigen Zinsen sicher Kredite für die Finanzierung der Investitionen aufnehmen. Trotzdem konnte Peter Keck auf einen relativ niedrigen Schuldenstand hinweisen (305 € je Einwohner), da Rohrbach deutlich unter dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden liegt, aber leicht über dem Durchschnitt des Landkreises. Aktuell hat die Gemeinde Schulden in Höhe von 1,95 Mio. Euro und die Rücklagen betragen 1,9 Mio. Euro.


Nach diesem zweistündigen Bericht kamen doch noch einige Fragen, so zum Beispiel nach der Brücke der Bahn, der Aktualisierung der Homepage der Gemeinde mit Anbindung an soziale Netzwerke und Newsletter, der Start des Breibandausbaus, Beschwerden über Schwerlastverkehr in der Hauptstraße durch "Mautpreller" und in der Rohrbacher Straße, Tempo-30-Bereich und eine Beschwerde über eine mögliche Unterbringung von Asylbewerbern in einem bislang leerstehenden Gebäude, das Platz für 30 Menschen bieten könnte. Dabei kamen natürlich wieder die übliche Verdächtigungen hoch, dass Vermieter Mieten von 25 bis 30 Euro pro Kopf bekämen, doch hier reagierte Kecks Stellvertreter Hans Vachal und wies darauf hin, dass das Landratsamt und die Regierung von Oberbayern Quadratmeter-Mietpreise zahlen würden und Gemeinderat Helmut Weich beschwerte sich, dass das Landratsamt an der Gemeindeverwaltung vorbei mit privaten Vermietern im Gespräch sei ohne die Gemeinde zu informieren. Hier musste Bürgermeister Keck auch nur die Schultern zucken: "Das ist so".
 

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