Spiel gemacht und dennoch verloren
(Scheyern, rs)Dass Fußballspiele manchmal einen grausamen Verlauf nehmen können, mussten die Spielgemeinschaft der U17-Juniorinnen des FC Gerolsbach und ST Scheyern am Samstagnachmittag leidvoll erleben. Einen Spielanteil von bestimmt an die 90% - außer dem Versäumnis, Tore zu schießen, eigentlich nichts verkehrt gemacht - und dennoch 1:2 verloren.
Drei Dinge waren es, die die SG Polling-Mühldorf letztendlich als Sieger vom Platz gehen ließen: (1) ein kompromissloses, körperbetontes Spiel, mit dem die Gastgeberinnen so ihre liebe Mühe hatten; (2) eine konsequente und absolut sicher stehende Abwehr; (3) der 1-Mädchen-Sturm Alexandra Kaufmann, die zumindest phasenweise annähernd die gesamte Abwehr der Heimmannschaft alleine beschäftigte.
Nach dem frühen Führungstreffer durch Isabell Orlishausen (3.) sah alles noch sehr rosig aus für die Mädchen von Heiner Bosse und Gerhard Jahnke: das Spiel bewegte sich, als wäre auf dem Platz ein Schild "Einbahnstraße" aufgestellt; es ging im Grunde genommen ausschließlich in Richtung Tor der von weither angereisten Gäste. Die wenig beschäftigte Abwehr der Gerolsbacherinnen stand bei den wenigen Herausforderungen sicher, das Mittelfeld um Maria und Anna Breitsameter räumte schon im Keim sich anbahnende Offensivaktionen der Pollinger konsequent ab; und die bekannt schnellen FCG-Stürmerinnen erspielten sich immer wieder Vorteile am 16er der Gäste. Einzig wurde es - wieder einmal - versäumt, einen Treffer nachzulegen.
So kam es wie so oft im Fußball: einer der schnellen Vorstöße von Alexandra Kaufmann kam durch, sie tauchte allein vor Desiree Krauß auf und ließ der Keeperin mit einem platzierten Flachschuss ins rechte untere Eck auch nicht die geringste Chance (25.). Wenn man ihm vorher gesagt hätte, dass es zur Halbzeit Unentschieden gegen das ambitionierte Team aus dem Landkreis Mühldorf am Inn stehen würde, er wäre hochzufrieden gewesen, akzeptierte Trainer Heiner Bosse das Ergebnis des ersten Durchgangs.
Die zweite Halbzeit sah das gleiche Bild: Spielgeschehen in der Hälfte der Gastmannschaft, deren wiederum konsequentes Stören aus einer kompakten Abwehr heraus und Nadelstiche setzen bei schnellen Kontern. Die 69. Minute war es letztendlich, in der die kurz zuvor eingewechselte Pia Hupfauer den vielumjubelten Siegtreffer erzielen konnte. Alles Anrennen der Landkreis-Mädchen half nichts mehr; Pech kam auch noch hinzu, als nämlich 3 Minuten vor Schluss noch ein Freistoß von der Strafraumgrenze durch Lea Lugscheider an die Latte gesetzt wurde.
So ist es in einer Bezirksliga, die Qualität der Teams ist ausgewogen, Schwächen werden unweigerlich bestraft. Ein oder zwei Tore mehr wären angesichts der erdrückenden Überlegenheit zweifellos drin gewesen, dann hätte es zu einem oder auch drei Punkten gereicht - wie im Hinspiel, als man den damaligen Tabellenführer Polling/Mühldorf noch mit 6:0 in die Schranken wies. Die SG Scheyern/Gerolsbach steht mit jetzt 18 Punkten aus 12 Spielen auf Platz 5 der Tabelle, die Gegnerinnen von heute haben ihren 3. Tabellenplatz gefestigt.
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