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Obdachlos in Rohrbach

(Rohrbach, wk)


Obdachlosigkeit ist kein Phänomen der heutigen Zeit, es gab schon immer Obdachlose und die jeweilige Gemeinde oder Stadt hatte die Pflichtaufgabe, sich um diese Menschen zu kümmern. Auch in Rohrbach ist dieses Thema nicht neu, doch hatte man immer eine Lösung gefunden. Entweder konnten die Menschen in ihren Wohnungen verbleiben oder sie wurden in gemeindeeigenen Gebäuden untergebacht (Gemeindehäusl).


Obdachlosigkeit kann jeden treffen, der einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat: Verlust des Arbeitsplatzes und keine Möglichkeit die Wohnung zu behalten, oder der Enkel der mit geringem Einkommen bei der inzwischen verstorbenen Oma wohnte und die Wohnung auch nicht mehr halten kann, Verarmung durch Scheidungen etc. Für diese Menschen hat die Gemeinde die Pflicht, sie vor Obdachlosigkeit zu schützen. Doch aufgrund der aktuellen schwierigen Wohnraumsituation in unserer Region, in Pfaffenhofen, Wolnzach, Geisenfeld oder Rohrbach, wird es immer schwieriger, Wohnraum für Obdachlose zu finden bzw. für untergebrachte Obdachlose eine bezahlbare Wohnung zu finden. Selbst eine große Stadt wie Pfaffenhofen mit vielen kommunalen Wohngebäuden musste inzwischen die Obdachlosenunterkunft in der Ingolstädter Straße erweitern. In einer der letzten Gemeinderatssitzungen hatte auch Bürgermeister Peter Keck bekannt gegeben, dass die Gemeinde zur Vorsorge im Gewerbegebiet Container aufstellen musste. Jetzt stehen dort vier Container, einer davon als Gemeinschaftsraum. Strom-, Wasser- und Abwasseranschlüsse sind verlegt. In den anderen Wohn-Containern ist Platz für jeweils zwei Personen, eine Toilette mit Dusche und ein Kochfeld mit Spüle und Einfachkühlschrank.

 

Diese Ausstattung ist die gleiche, die für die spätere Unterbringung von Flüchtlingen hinterm Spina-Gelände geplant ist. Dass sich dann dort zwei total fremde Menschen im Obdachlosencontainer zusammenfinden müssen, wird sicherlich sehr problematisch werden, vor allem auch, wenn jeder von ihnen mal einen eigenen Hausstand hatte, denn viel Platz ist im Container nicht - es reicht gerade mal für zwei Betten und eine Schrank. Wie verlautet, soll bereits ein Mann eingezogen sein, vielleicht inzwischen schon ein zweiter. Schlimmer dürfte es dann noch für Familien werden, wenn Kinder vorhanden sind. Es wäre sicher eine Lösung, wenn sich Vermieter finden würden, die bereit sind, leerstehende Gebäude oder Wohnungen herzurichten und zu einem tragbaren Preis zu vermieten, das gilt natürlich auch für die mögliche Unterbringung von Flüchtlingen.

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