Toter Uhu neben Windrad gibt Rätsel auf
(Strobenried, rt)Uhu-Symbolbild: Raths
Der vor einigen Wochen neben dem Strobenrieder Windrad tot aufgefundene Uhu gibt jetzt den Behörden Rätsel auf. Offenbar waren nicht die Rotorblätter der Anlage die Ursache für das Verenden des Tieres. Die Polizei hat mittlerweile in diesem merkwürdigen Fall ihre Arbeit aufgenommen.
Zur Abklärung der Todesursache wurde der Uhu an das Landesamt für Umwelt (LfU) zur weiteren Untersuchung geschickt, nachdem er zuvor in einer Wildtierauffangstation abgegeben worden war. „Das Tier weist keine Verletzung auf, die darauf hindeuten, dass es durch die in nächster Nähe zum Auffindeort gelegene Windkraftanlage ums Leben kam“, sagt auf Nachfrage unserer Zeitung eine Sprecherin der Fachbehörde. Gegenwärtig stünden weitere routinemäßige Untersuchungen des Tierkörpers, wie etwa eine Untersuchung im Hinblick auf eine mögliche Vergiftung, an. „Allerdings fehlten an beiden Flügeln symmetrisch Federn, die offenbar herausgezogen wurden“, ergänzt die LfU-Sprecherin.
Polizei ermittelt
Pfaffenhofens Polizeichef Thomas Schmid erklärte gegenüber Hallertau.info, dass ein Anfangsverdacht gegen das Tierschutzgesetz im Raum stehe. „Sollte eine Straftat vorliegen, werden wir auch die Ermittlungen aufnehmen“, so Schmid.
Das LfU dokumentiert seit einigen Jahren begründete Verdachtsfälle illegaler Verfolgung bei Großvögeln. Die Behörde weist darauf hin, dass es eine Straftat ist, die streng geschützten Tiere vorsätzlich zu fangen, abzuschießen oder zu vergiften und in solchen Fällen eine strafrechtliche Ermittlung eingeleitet werden muss. Von der Polizei werden Verstöße gegen den Artenschutz der Umweltkriminalität zugeordnet.
Gezielte Verstümmelungen
„Die Umweltbehörden beobachten aufmerksam Verstöße gegen den Schutz insbesondere bedrohter Tierarten und bringen diese konsequent zur Anzeige“, heißt es aus dem LfU. Aus gut unterrichteten Kreisen war zu erfahren, dass etwa wildlebende Großvögel gefangen und von Menschen angeblich gezielt verstümmelt würden. Die Gründe dafür sind jedoch bislang unbekannt.
Wenn ein toter Vogel gefunden wird, rät das LfU dazu, jeglichen Hautkontakt mit dem Tier zu vermeiden. Falls Gift verwendet wurde, besteht unter Umständen auch für Menschen und Hunde oder Katzen Lebensgefahr!
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