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Glück haben heißt sich glücklich fühlen

(Wolnzach, msk)


(v.l.) Organisatorin Sonja Schneck und Gastrednerin Karin Plate-Mathur aus Rohrbach

Die regional bekannte und geschätzte Heilpraktikerin und ihres Zeichens Lebensphilosophin Karin Plate-Mathur erzählte den Zuhörern beim Frühstückscafé, warum alles, was wir empfinden, aus unserer eigenen Einstellung und Sichtweise entsteht. So auch das Glück, das wir uns selbst erschaffen können – und sollten.

Wie immer top organisiert kümmern sich Sonja Schneck und ihr Team hervorragend um ein anständiges Frühstück und zusätzliche Bestuhlung, denn zum Frühstückscafé im evangelischen Gemeindezentrum kommen diesmal so viele Zuhörer, dass der Platz kaum reicht. Karin Plate-Mathur, Heilpraktikerin, Seminarleiterin und Dozentin an der Hochschule für Heilpraktiker in München ist ein Geheimtipp in der Region.  Sympathisch, positiv, verschmitzt und resolut steht sie vorne und hat keine Mühe sich bis in die letzte Reihe Gehör zu verschaffen. „Was verbinden Sie mit Glück?“, fragt sie das Publikum gleich zu Beginn.

In unserer reizüberfluteten Gesellschaft wissen wir das kaum noch, streben nach dem großen Glück, das wir vielleicht nie erreichen, und übersehen dabei das kleine, das so wichtig ist. Immer ist es eine Frage der Perspektive. „Ich muss mich ändern, es liegt immer an mir!“ – „Schwierig“ – „Ja ja schwierig, habs scho g’hört. Aber des sag ich noch zehntausend Mal heut“. Das tut sie wirklich und man merkt, man braucht diese Affirmation. Sei es durch andere Menschen, die eigene Lebenssituation oder die unbewussten Gedanken, die von der Erziehung herrühren – die meisten Menschen neigen dazu, irgendwann Scheuklappen, einen Tunnelblick zu entwickeln, sehen vielleicht eher die negative als die positive Seite, trauen sich nichts mehr zu. Dabei können wir selbst entscheiden, wie wir einen grantigen Chef, einen Schicksalsschlag oder generell eine Zeit großer Herausforderungen bewerten und beurteilen.

„Wenn ein Glaube Berge versetzen kann, dann der Glaube an sich selbst!“

Das Glück ist eine Frage der Perspektive und der inneren Haltung – ein Silbermedaillen-Gewinner mag sich unglücklich fühlen, weil es nicht für Gold gereicht hat, während der Bronze-Sieger jubelt, dass er es knapp aufs Treppchen geschafft hat. Der erste mag den größeren Erfolg haben, der zweite aber das größere Glücksgefühl. Dieses und weitere Beispiele bringt Plate-Mathur an, Vergleiche mit dem täglichen Leben. Jeder kennt das, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht oder sich mit ewig pessimistischen „Saboteuren“ herumschlagen muss. Einen Pessimisten, der uns „auf die Palme bringt“, können wir nicht ändern, wohl aber wir unsere Einstellung zu ihm und ob wir ihm erlauben, uns eine schlechte Stimmung zu machen.

„Werde die Veränderung, die du in der Welt sehen willst.“

Positive Affirmationen muss man sich machen. Der Klassiker: wenn man zu Bett geht denke man nicht darüber nach, was man an dem Tag alles nicht geschafft hat und morgen erledigen muss, sondern überlegt sich drei Dinge, die schön waren. Egal wie klein und scheinbar unbedeutend. Wer mit guten Gedanken schlafen geht, steht gesünder auf. Denn Gedanken und Gefühle beeinflussen den ganzen Körper. Zufriedene, genügsame Menschen sind seltener krank, konstatiert Plate-Mathur. Wir sind für unsere Gedanken und unser Handeln selbst verantwortlich, das nimmt uns keiner ab. Auch zu sagen „ich habe keine Wahl“ ist die persönliche Entscheidung, sich das Heft aus der Hand nehmen zu lassen. Um sein eigenes Glück zu finden, darf man sich nie nach anderen richten. „Für jeden ist Glück etwas anderes. Gesundheit, Geld und Macht, Status, oder Familie, ein lang ersehnter Lebenstraum, oder einfach nur der Sonnenschein.“ Es sind die kleinen Dinge. Wenn wir wieder lernen, sie besser zu schätzen, machen bereits sie uns glücklich.

„Sie sind reingekommen und die Sonne hat g‘scheint“ -
„Wenn ich jetzt ein bissl überheblich wär, würd ich sagen ich BIN die Sonne.“

Am Ende geht es darum loslassen zu können. Jeder kennt den Satz „man weiß nie, wozu es gut ist“, und meint, dass auch Negatives oft Positives nach sich ziehen kann. Dann stellt sich eine innere Ruhe, eine Weisheit ein, die Zufriedenheit schafft – die Jugend würde sagen „wenn man sich einfach mal chillt“ (bayrisches Äquivalent: Scheiss da nix, na feit da nix). Jeder muss seine persönliche Balance finden zwischen an sich arbeiten und einfach mal zufrieden sein können. „Man muss Mut und Vertrauen zum Leben haben und kann trotz (!) einer Niederlage über sich selbst siegen“.

„Ob ein schwarzer Kater Unglück bringt, kommt darauf an, obs’d a Maus bist oder a Mensch.“

Unendlich weiter schreiben könnte man über den spannenden Vortrag aber wenn es etwas gibt, das sich jeder merken sollte, dann dass Glück, Zufriedenheit, Stress, Trauer, Angst, Mut, Vertrauen alles in uns selbst entsteht, ganz individuell, und wir deswegen auch die Kraft und die Verantwortung uns selbst gegenüber haben, das Beste draus zu machen. Ist das Glas halb voll oder halb leer? Völlig egal, genießen Sie den Inhalt!

 

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