hallertau.info News

Bau- und Vergabeausschuss: Immer wieder das Landratsamt

(Pfaffenhofen, wk)

Noch bis gut Ende dieses Jahres wird die Gebäudesanierung des Landratsamtes zu den Schwerpunktaufgaben des Bau- und Vergabeausschusses des Kreises gehören, bis dann Mitte nächsten Jahres die Arbeiten abgeschlossen sind. Nach Auskunft des Archtekten wird das Baugerüst im Mai nächsten Jahres zur Eröffnung der "Kleinen Landesgartenschau" vom Hauptplatz verschwunden sein.


Bei der heutigen Sitzung des Ausschusses drehte sich die Hauptdiskussion um die farbliche Dachgestaltung und das Material für das Hauptgebäude. Eigentlich wurde im Februar dieses Jahres mit 11 : 3 Stimmen entschieden, dass das Dach des Hauptgebäudes aus Aluminium bestehen soll, nur die Farbe sollte noch mit dem Landesamt für Denkmalspflege abgestimmt werden. Nach dieser Abstimmung schlug jetzt Architekt Hardt ein Dach aus pulverbeschichtetem grauen Aluminium vor, da das heutige Dach aus grauen Eternitschindeln besteht. Aufgrund der flachen Dachneigung sind Dachziegel nicht mehr möglich, deshalb also Aluminium. Kupfer wäre zwar auch möglich gewesen, doch der günstigere Preis spricht für Alu. Damit konnte sich Kreisrat Franz Schmuttermayr (CSU) als berufserfahrener Spengler aber nicht anfreunden, da er bereits im Februar für Kupfer gestimmt hatte. Auch wenn Kupfer im Preis etwas höher sei, so würden die Einsparungen bei Alu später wieder durch die Reparaturkosten aufgefressen. Und außerdem sei beim Hofberggebäude sowie den Dachgauben im Bauteil B und C des Landratsamtes auch Kupfer verwendet worden. Das passe besser zusammen, auch mit dem Haus der Begegnung. Und die Kupferpatina sei später ein Schutz des Materials. Ihm sprang auch Kreisrat Hans Prechter (CSU) zur Seite, da auch das Denkmalsamt eine Angleichung an das Haus der Begegnung vorgeschlagen hatte. Dem konnte Kerstin Schnapp (Grüne ) auch nur zustimmen. Architekt Hardt bezifferte auf Anfrage des stellv. Landrates Finkenzeller den Preisunterschied für das Dach auf gut 30.000 Euro. Und Bürgermeister Franken (Reichertshofen) bezweifelte, ob die Ausschreibung so einfach von Aluminium auf Kupfer geänderrt werden könne, aber das sei zulässig, so Architekt Eichenseher. Landrat Martin Wolf (CSU) beendete die Diskussion mit dem Plädoyer für ein graues Aluminiumdach, so wie vom Architekten vorgeschlagen. Das Hauptgebäude sei ein eigenständiger Baukörper mit anderen Dach- und Fensterformen und habe keine Dachgauben, wie die im Bezug genannten Nachbargebäude. Auch das Rathaus (C&A-Gebäude) habe ein graues Dach. Wolf wurde unterstützt von Erika Görlitz (CSU), die sich auf den Grundsatzbeschluss vom Februar bezog, auch wenn Franz Schmuttermayr noch bemerkte, dass man ja vor einiger Zeit noch über die Begrünung des Gebäudes diskutiert habe, dann könne man sich wenigstens für das Dach mit Kupfer entscheiden, das durch die Patina später grün leuchten würde. Doch bei 5 Gegenstimmen wurde das graue Alu-Dach beschlossen.
Die weiteren Entscheidungen verliefen ohne große Diskussionen: Die Schlosserarbeiten wurden an eine Firma in Ehekirchen vergeben, die mit 79,49 Euro über dem Planansatz lag, aber deutlich günstiger war als die anderen Angebote. Die Trockenbauarbeiten gehen an ein Unternehmen in Brunnen, dessen Angebot unter dem Planansatz lag, die Rauch- und Brandschutzelemente werden an ein Unternehmen in Münchsmünster vergeben, die Innentüren und Stahlzargen baut ein Unternehmen aus Thüringen ein und für die Elektroinstallation wurde ein Nachtrag für die beauftragte Firma genehmigt, wobei der erste Nachtrag von der Baufirma schon geliefert wurde, bevor der Auftrag überhaupt vergeben wurde, was für Ausschuss-Senior Franz Schmuttermayr schon außergewöhnlich sei. Die Nachträge waren erforderlich, weil bei Auftragsvergabe einige Punkte noch nicht endgültig entschieden waren.
Neben den Auftragsvergaben für das Landratsgebäude standen noch drei weitere Entscheidungen auf der Tagesordnung: die Vergabe eines Planungsauftrags für das Entwässerungssystem in der Ortsdurchfahrt Ernsgaden, die Planung für die Sanierung der Kreisstraße zwischen Pfaffenhofen und Tegernbach (in zwei Abschnitten, ab 2017 und später) sowie die Vergabe der Elektroarbeiten an der Staatlichen Berufsschule zum Umbau der Kfz-Werkstätten. Alle Beschlüsse, bis auf die Entscheidung über das Dach des Landratsamtes, erfolgten einstimmig.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.