Medissage mit Janina Roider im Hopfenmuseum
(Wolnzach, wk)Nach der fulminanten Vernissage mit Bildern von Janina Roider Ende April im Hopfenmuseum war schon wegen des damals großen Andrangs von Verleger und Kunstliebhaber Eduard Kastner eine Medissage im Mai angekündigt worden, zu der auch wieder sehr viele Gäste erschienen. Eduard Kastner freute sich, neben der Künstlerin auch viele Bekannte begrüßen zu können, unter anderem auch die Galeristen Charlotte und Volker Smudajescheck, die Janina Roider mit ihren Galerien in München und Ulm fördern.
Janina Roider hatte schon bei der Vernissage spontan eine kleine Führung zu ihren Werken gemacht, doch am gestrigen Abend konnte sie sich mehr Zeit nehmen und ihre Bilder, überwiegend Portraits, näher erläutern. Dazu ging sie auf den Beginn der Portraitmalerei in der Renaissance ein, die es so zuvor nicht gegeben hatte. Der Gelehrte Leon Battista Alberti (Italien) hatte bereits im 15. Jahrhundert gefordert, die Malerei sollte ein Fenster zur Wirklichkeit werden, was ja heute mit der Fotografie Realität geworden ist. Aber durch die große Bilderflut würden sich die Menschen heute nicht mehr die Zeit nehmen, Bilder in Ruhe zu betrachten. Sie will deshalb mit ihren Bildern versuchen, dass sich Menschen wieder mehr Zeit nehmen.
Britney Spears
Osama bin Laden
Denn bei ihren Bildern gebe es keine Eindeutigkeit, der Deutungsrahmen werde größer, weil jeder etwas anderes in die Bilder hinein interpretiere könne. Sie möchte mit ihren Bildern die Wirklichkeit hinterfragen. Zu ihrem Malstil erläuterte sie, dass sie mehrere Bilder gleichzeitig bearbeite und daraus zum Teil Serien entstehen würden. Die großflächigen Portraits malt sie übrigens auf dem Boden mit selbstgemischen Acrylfarben und Pigmenten, dabei würden sich teilweise Sturkturen in den Bildern entwickeln, die sie selbst nicht immer vorhersieht. Ihre Portraits sind dadurch so wild, expressiv und halbabstrakt, doch trotzdem sind Prominente wie John Lennon, Amy Winehouse, Prinzessin Diana oder Osama bin Laden durch nur einige schwungvolle Striche oder Kopfhaltungen zu erkennen. Die Art, wie sie ihre Portraits malt gefällt nicht unbedingt jedem, doch sie gibt zu, dass es heute in der Kunst keine Tabus mehr gebe, die man brechen könne. Sie versuche, die Welt durch zeitgenössische Augen zu sehen.
das Galeristenpaar Charlotte und Volker Smudajescheck (re.)
ein Bierkrug vom Kulturbeauftragten Alois Siegmund
Eduard Kastner betonte bei seiner Rede, dass er die junge Künstlerin als Meisterschülerin von Prof. Günther Förg an der Akademie der Bildenden Künste München schon vor sechs Jahren kennen gelernt und auch das Galeristenpaar Smudajeschgeck durch deren Ausstellung von Janina Roiders Bildern schätzen gelernt habe. Roiders Bilder hätten schnell Anerkennung gefunden und sie hätte sich dadurch in der Kunstwelt schon einen Namen gemacht. Neben einem großen Blumenstrauß von Eduard Kastner erhielt sie auch vom Kulturbeauftragten der Marktgemeinde Wolnzach, Alois Siegmund, einen Jubiläums-Bierkrug überreicht. Die Gäste konnten sich später an einem bunten, umfangreichen Buffet bedienen und an der Musik des Duos Phil Newton und Renate Diensersberger aus München erfreuen.
Duo Renate Dienersberger und Phil Newton
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.