Sacherl mit Inhalt
(Mainburg, ce)Gleich hinter dem Feuerwehrhaus steht das halb verfallene Häuschen, Baujahr unbekannt. Es wird in Kürze einem Garagenneubau weichen, doch davor durften die Mitarbeiterinnen des Mainburger Stadtmuseums noch einen gründlichen Blick hinein werfen, und für das Museum nicht nur sichten, sondern sichern.
Museumsleiterin Renate Buchberger (rechts) mit den Mitarbeitern des SUM und der neuen Besitzerin
Denn das unscheinbare Sacherl bot eine Besonderheit: Unbewohnt seit 1971, wurde es so belassen wie es von der letzten Bewohnerin verlassen wurde, mit allen Möbeln, Öfen, Geschirr und sogar Vorhängen. Ein Museum, wenn auch ein recht staubiges.
Josef Neppl und seine Frau, die das Anwesen erworben haben, zucken mit den Schultern. Brauchen kann das alte Zeug niemand mehr, sie freuen sich dass es noch interessant für das Museum ist. Die Mitarbeiter vom SUM packen kräftig an, nach zwei Stunden ist alles sicher verladen und wird erst einmal ins Aussendepot gebracht.
Die früheren Hausbesitzer hatten wohl eine gewisse Vorliebe für die Farbe hellblau, der Anstrich findet sich auf Türstöcken wie Küchenkästen. Und so ärmlich das Haus von aussen wirkt, so beeindruckend sind manche Möbel: Jugendstil, sogar das bunte Glas noch erhalten, zierliche Nachtkästchen mit Steinplatte, eine komplette Küchenausstattung, die nach ihrer gründlichen Reinigung und Aufbereitung auch einmal Einblick geben kann in bäuerliches Leben der Region.
Schon auf alten Karten, etwa zur bayerischen Landvermessung 1870 findet sich an der Stelle ein Häuschen, ob ein Vorgängerbau oder dieses weiß niemand mehr.
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