Ermittlungen gegen Stadtpfarrer wegen Verdacht auf sexuellen Missbrauch
(Pfaffenhofen, rt)Wegen Verdacht auf sexuellen Missbrauch von Kindern suspendiert: Stadtpfarrer Peter Wagner. Archivfoto: Zell
Gegen Pfaffenhofens Stadtpfarrer Peter Wagner ermittelt die Staatsanwaltschaft Ingolstadt wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch von Kindern. Beim heutigen Fronleichnams-Gottesdienst machte dies Generalvikar Harald Heinrich von der Diözese Augsburg bekannt.
Gegen den noch amtierenden Stadtpfarrer Wagner „wurde ein Ermittlungsverfahren wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern eingeleitet“, erklärte der Generalvikar unter Hinweis darauf, dass er darüber erschüttert sei. Mitte März sei demnach ein anonymes Schreiben im bischöflichen Sekretariat eingegangen, das einen solchen Übergriff beschrieb. Nach der kircheninternen Vorgehensweise sei vom Missbrauchsbeauftragten der Diözese die Staatsanwaltschaft informiert worden. Den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger ist solchen Hinweisen nachzugehen, wenn sie tatsächliche Anhaltspunkte für Ermittlungen beinhalten. Die Staatsanwaltschaft hat daraufhin ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern gemäß § 176 Abs. 4 StGB eingeleitet.
„Nachdem wir nun vorgestern von dem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft erfahren haben, hat Bischof Konrad Zdarsa Pfarrer Wagner bis zur Klärung der Vorwürfe mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Pfarrer entbunden“, so Generalvikar Heinrich. Wagner ist es somit bis auf weiteres untersagt, seinen priesterlichen Dienst auszuüben. Heinrich wies darauf hin, dass auch für Pfarrer Wagner zunächst die Unschuldsvermutung gelte. Seine Freistellung bedeute keine Vorverurteilung seitens des Bistums und es werde damit nicht bereits seine Schuld festgestellt
Pfarrer Peter Wagner hat bereits im März seine sogenannte Resignation auf die Pfarrei Pfaffenhofen eingereicht, wonach er mit Ablauf des 31. August 2016 die Pfarrei ohnehin verlassen hätte. Dekan Adolf Rossipal ist mit sofortiger Wirkung Temporalienverwalter in Pfaffenhofen und übernimmt unter anderem die Koordination der Seelsorge bis zur Neubesetzung der Pfarrei.
Aktualisierung:
In einer gemeinsamen Presseerklärung der Kriminalpolizeiinspektion und der Staatsanwaltschaft Ingolstadt heißt es, dass dem Verfahren eine Mitteilung der Missbrauchsbeauftragten des Bistums Augsburg zugrunde liege. Dem Bistum Augsburg seien demnach anonyme Schreiben zugegangen, in denen dem Geistlichen Verfehlungen mit sexuellem Bezug vorgeworfen würden. Die Frage, ob diese Vorwürfe zutreffend seien, könne derzeit nicht beantwortet werden, da die Ermittlungen noch am Anfang stünden.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.