Christus unter uns

Die Kirche ist einer der zentralsten Orte einer Gemeinde. Dort trifft man sich, um gemeinsam zu beten, dort begegnet man Jesus und trägt nicht nur die Sorgen und Nöte, sondern auch die Wünsche zu ihm. An Fronleichnam – einem Hochfest der Kirche, das seit dem 13. Jahrhundert gefeiert wird – ist das anders. „Heute tragen wir Jesus hinaus in unsere Gemeinde, dort wo wir Leben“, so Pfarrer Johann Braun.

Der Blick war über die Woche hin schon ein wenig bang. Würde das Wetter halten, oder würde die Prozession buchstäblich ins Wasser fallen? Doch am Ende zeigte sich der Himmel zu diesem Hochfest über Wolnzach von seiner schönsten Seite. Keine Wolke war zu sehen, als Pfarrer Johann Braun, begleitet von vielen Vereinen und Fahnenabordnungen, aus der Kirche trat. „Wir sind froh, dass wir dieses Fest auch in diesem Jahr wieder so feiern können“, so der Geistliche und vor diesem Hintergrund stellte er eine Frage:

„An wen wenden wir uns, wenn es eng wird in unserem Leben?“ Familie, Freunde der Kreis ist oft sehr überschaubar – einer aber ist egal wohin man den Blick auch wendet immer unter den genannten: Gott! Und genau diese Verbundenheit, nicht nur zum Glauben und zur Kirche, sondern zu Gott zeigten trugen die Wolnzacher mit einer großen Prozession nach außen. Begleitet, vom Kirchenchor, der Marktkapelle und den Blumenkindern aus dem Kindergarten St. Raphael erbaten sich die Gläubigen den Schutz der Gemeinde. „Bewahre unsere Heimat vor Katastrophen und bestärke uns sie zu erhalten“, so Bürgermeister Jens Machold.

Ob die Gebete erhöht werden, das liegt am Ende in Gottes Hand. Eines aber hat dieses Fronleichnams-Fest sehr deutlich gezeigt: Glaube und Tradition sind nicht antiquiert und verstaubt, sondern auch oder gerade heute findet Gott einen festen Platz in der Mitte der Gesellschaft. So bliebt Pfarrer Johann Braun nur noch eines zu sagen: „Ich danke all jenen, die wieder geholfen haben, dass wir dieses Fest so feiern konnten.“