Gefunden nach 26 Stunden
(Pfaffenhofen / Geisenfeld, rt)
Rettungshundeführer aus Pfaffenhofen und Landsberg am Lech haben sich zur Weiterbildung an diesem Wochenende auf dem Gelände der früheren Patriotstellung bei Geisenfeld getroffen und an verschiedenen Stationen das Können ihrer Hunde trainiert. Zudem gab es am Hettenshausener Waldspielplatz eine erstaunliche Personensuche.
Rettungshundeführer betreiben zusammen mit ihrem speziell dafür ausgebildeten Rettungshund als eingespieltes Team von Mensch und Hund regelmäßig in ihrer Freizeit ein zeitaufwändiges Ausbildungs- und Trainingsprogramm. Häufiger Alarmierungsanlass sind Suchen nach vermissten Personen in der Fläche. Auch für derartige Einsätze stellte Ernst Gunther, Leiter der Pfaffenhofener BRK-Rettungshundestaffel, zusammen mit Marina Wenker, Ausbildungsleiterin und stellvertretende Staffelleiterin, etliche Aufgaben zusammen, die am gestrigen Samstag und heutigen Sonntag von den 13 menschlichen Teilnehmern mit ihren insgesamt 16 Hunden abgearbeitet wurden. Unter anderem wurde mit den Vierbeinern unterschiedlicher Rassenzugehörigkeit der Gehorsam geübt, ein Hindernissparcour mit Wippe, Tunnel und Wackelbrett musste absolviert werden. Auch das sogenannte Detachieren stand auf dem Programm. Dabei werden spezifische Übungen eingeübt und verfestigt und bei zufriedenstellender Ausführung mit Leckereien belohnt.
„Darüber hinaus stellen wir sogenannte Opferbilder nach“, so Gunther. Helfer spielten dabei verletzte, verschüttete oder anderweitig verunglückte Personen, die der Rettungshund auffinden und dem Hundeführer anzeigen sollte. Da bei dem Training auch eine Tierärztin anwesend war, gab es eine kleine Temperatur- und Pulsmessrunde für die Hunde. Dabei stellte sich etwa bei einem größeren Hund heraus, dass die Körpertemperatur beim Einsatz beispielsweise von 38,2 Grad – was dem Normwert entspricht - auf 39,1 Grad Celsius und der Puls von 80 Schlägen die Minute auf 144 (Normwert etwa 70 bis 100 Schläge) gestiegen ist. „Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis ist, dass wir dem Hund nach eine Suchzeit von 90 Minuten eine Pause von mindestens 45 Minuten einräumen müssen“, so Gunther.
Beeindruckend wie gleichermaßen erstaunend war am Samstagabend der Trail auf eine 26 Stunden zuvor gelegte Menschenspur, die vom Pfaffenhofener BRK-Haus zum Hettenshausener Waldspielplatz führte. Der darauf angesetzte Trailhund "Buffy", ein Deutsch-Kurzhaar, schaffte es trotz des Regenwetters und anderer widriger Umstände auf der rund 1,8 Kilometer lange Strecke selbst nach dieser langen Zeit die Spur unbeirrt zu verfolgen. Am Ende gab es für "Buffy" eine Belohnung von der nach kürzester Zeit gefundenen Person. Am heutigen Sonntag stand neben verschiedenen Übungsaufgaben wie Zeltaufbau samt Strom und Heizung das Fallbeispiel „Toter in einem Waldstück“ als Aufgabe an. Dazu kam ein Polizeihundeführer als Fachmann hinzu, der den Teilnehmern einen Einblick in die Tatortarbeit gewährte. „Rundum ein erfolgreiches und lehrreiches Wochenende für Mensch und Hund“, resümierte Gunther nach den vielen Übungsstunden, und mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: „Ein dickes Dankeschön an die Mannschaft von der Verpflegung, es war sehr lecker!“
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